Kapitel 11

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Pov Xaver:

Als die Tür ins Schloss fiel und Dan gegangen war, atmete ich erleichtert auf. Es überraschte mich, dass er erschnüffelt hatte, das Jason bei mir war. Obwohl das vielleicht auch nicht ganz so zu überriechen ist. Ich schob mich etwas weiter hoch und spürte sofort einen stechenden Schmerz, von meinem Unterleib, sowie von meinem Rücken. Ich zog scharf die Luft ein. Verdammt! Dieses Mal hatte Jason echt übertrieben. Auf meinem ganzen Körper befanden sich starke Bissspuren, Blutergüsse und Kratzer. Das schlimmste war jedoch das blutige Bettlaken. Dieses Blut stammte nicht von den Bissen und Kratzern, sondern von Jasons Penetrierung. Er meinte es wirklich ernst als er meinte, er wolle mir klarmachen, wer das Sagen hat. Er stieß ohne jegliche Art von Vorbereitung, so heftig in mich, dass ich wahrscheinlich gerissen war. Jedoch ließ dies Jason kalt. Er war so wütend, dass er alles ignorierte und mich so hart nahm, das ich es heute nichtmal schaffte aufzustehen oder überhaupt zu sitzen. Deshalb war ich froh, als Mia heute früh bei mir war und ich sie nach Wundsalbe fragen konnte. Ich betrachtete meine Handgelenke. Jasons Handabdrücke waren noch deutlich zu sehen. Mir kamen sämtliche Erinnerungen hoch, jede einzelne Sekunde von gestern spielte in meinem Kopf auf und ab. Wie ein verängstigter Welpe legte ich mich auf die Seite, zog meine Beine an mich und dazwischen meine Rute, welche ich fest umklammertete. Immerwieder entwich mir ein Schlurzen und ich vergrub mein Gesicht im Fell meines Schwanzes. Im Moment wollte ich wirklich nur sterben. Dann wäre das alles hier vorbei aber gleichzeitig würde ich all die anderen auch hintergehen. Würde Jason die Position als Alpha einnehmen, konnte ich mir sicher sein, dass er das Rudel mit Gewalt unterdrücken und wenn nötig sogar Leute umbringen würde. Das konnte ich beim besten Willen nicht zulassen. Ich hatte meinen Eltern versprochen mich um das Rudel zu kümmern und sie zu beschützen, egal vor was oder wem. Selbst wenn dies mein eigenes Leben fordern würde. Ich musste den letzten Wunsch meiner Eltern um jeden Preis erfüllen, dass war ich ihnen schuldig.
Ich lag noch einige Stunden reglos im Bett und dachte über so einiges nach. Zwischendurch war ich auch mal kurz eingeschlafen, wurde aber durch den Lärm von draußen schnell wieder wach. Inzwischen taten die Kratzer und mein Unterleib auch nicht mehr so stark weh und ich konnte endlich aufstehen, um mir die Salbe von Mia zu nehmen. Ich zog meine Sachen aus und schmierte die Creme auf meine Wunden. Als ich meinen Körper im Spiegel betrachtete, erkannte ich, dass das nicht ich war. So war ich nicht, so sollte ich nicht sein. Ich war wirklich ein Feigling. Ein elender Versager, der seinen Körper hergab um das zu bekommen, was er will. Voller Wut rammte ich meine Faust gegen die Wand. Der darauffolgende Schmerz durchzog zuerst meine Finger und dann meinen Arm, aber das war mir egal. Es musste doch einen Weg geben das alles zu beenden, dachte ich. Ich seufzte und strich mir durch die Haare. Ich werde das auf jeden Fall irgendwann beenden, nur noch nicht jetzt. Ich war noch nicht bereit dafür, mich Jason zu stellen.

Es war am späten Nachmittag und Mias Salbe wirkte tatsächlich Wunder. Ich spürte kaum noch irgendwelche Schmerzen und konnte endlich raus gehen. Jedoch wollte ich kein Risiko eingehen und beschloss mir lieber eine ruhige Beschäftigung zu suchen. Als ich die Haustür hinter mir schloss, streckte ich mich ausgiebig. Mir kam es vor, als wäre ich eine Woche lang in meinem Haus eingeschlossen gewesen und erblickte zum ersten Mal seit langen wieder die Außenwelt. Dabei war es gerade mal seit gestern Abend, als ich in meinem Zimmer blieb.
Ich wusste schon genau was ich tun wollte und ging los. Unterwegs wurde ich von einigen besorgten Rudelmitgliedern gefragt, ob alles okay sei und auf es mir besser ging. Ich wusste ihre Besorgnis um mich zu schätzen, wollte jedoch keine Schwäche zeigen und meinte somit, dass ich einfach nur müde war und viel länger geschlafen hatte als sonst. Zum Glück kaufte man mir das ab aber wer wollte auch schon den Alpha hinterfragen.
Als ich an meinem Ziel ankam, kamen mir die kleinen Kinder schon freudig entgegen. Als mich Emma, die Aufseherin für die Kinder, erblickte war sie etwas überrascht. Sie kümmerte sich um die Kinder, dessen Eltern gerade unterwegs waren oder andere Sachen zu tun hatten. Manchmal half ich ihr ein bisschen aus, indem ich mit den Kindern Zeit verbrachte und ihr somit Arbeit abnahm. "Wie schön dich mal wieder zu sehen. Es kommt ja nicht oft vor, dass du Zeit hast vorbeizuschauen.", meinte Emma freudig. Sie war schon etwas älter und kennt mich schon von klein auf. "Es ist halt nicht leicht der Anführer zu sein.", erwiderte ich stolz. Emma kicherte etwas und stimmte mir zu.

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