Kapitel 25

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Pov Xaver:

Jason traf mich unerwartet und so schaffte ich es nicht, mich rechtzeitig wehren zu können. Er drückte mich gewaltsam zu Boden und ich versuchte ihn mit meinen Händen irgendwie auf Abstand zu halten. "Du bist viel zu schwach, um mich zu besiegen!", erklärte der Braunhaarige. "Bin ich nicht!" Mit einem kräftigen Tritt in den Bauch, schaffte ich es Jason für eine Sekunde unaufmerksam zu machen und konnte ihn so von mir runter schubsen. Ich stand auf und machte mich auf den nächsten Angriff bereit. Jason hielt sich die Hand an den Bauch und sah mich voller Wut an. Ich wusste nicht, was mir die Entschlossenheit brachte, aber diesmal hatte ich nicht vor aufzugeben.
Jason zielte mit seiner Faust auf mich und ich konnte im letzten Moment ausweichen. Er war verdammt schnell. Ich durfte ihn nicht aus den Augen lassen und musste jeden seiner Schritte verfolgen, ansonsten wars das. "Nimm das!", rief Jason und stürzte auf mich zu. Mit einem unsicheren Schritt nach rechts, wich ich ihm aus und schaffte es ihm einen Kratzer am Gesicht zu verpassen. Alle Augen waren auf uns gerichtet. Es kam selten vor, dass jemand den Alpha herausforderte. Diesmal ging es aber nicht nur alleine um die Position. Es ging vorallem darum, mich von Jason loszureißen und zu zeigen, dass ich es würdig war Alpha genannt zu werden.
Jason konfrontierte mich mit einer ganzen Reihe an Schlägen. Immerwieder musste ich diesen mit Schritten, nach hinten ausweichen. Aufeinmal rutschte ich mit meinem einen Fuß, auf einer Pfütze, weg und wurde gewaltsam von Jason zu Boden gerissen. Er wollte mir gerade mit seiner Faust ins Gesicht schlagen, als ich diese mit meiner Hand abfing. Ein leichtes Knacken war zu hören und ein starker Schmerz durchzog meine Hand. Jedoch ignorierte ich dies und nutzte meine freie Hand, um Jason eine rein zu hauen. Er fiel zurück und hielt sich die Hand an die Nase. Als er sie wegnahm, war sowohl seine Hand, als auch seine Nase voller Blut. Jason sah entsetzt zu mir und knurrte: "Du Bastard!" Erneut stürzte er sich auf mich und trat mir heftig in den Bauch und ich knickte zusammen. Jason packte mich und schlug mein Kopf gegen sein Knie. Noch bevor ich reagieren konnte, lag ich erneut auf dem nassen Boden und blickte in Jasons siegessichers Grinsen. Ich musste husten und spuckte dabei Blut. Sicher klebte mir dies überall im Gesicht. Die Schmerzen waren unerträglich, ganz anders als wenn Jason gegen meinen Willen mit mir schlief. Es war vielleicht das erste Mal, dass ich überhaupt die Schmerzen eines echten Kampfes spürte. Mein Körper fühlte sich schwer an und schien mir nicht mehr ganz zu gehorchen. Jason schlug immerwieder auf mich ein und um mich herum schien alles zu verblassen. Ich hörte nichts mehr und meine Sicht war leicht verschwommen. War das mein Ende? Sollte ich aufgeben? Warum tat ich dies überhaupt? Die Möglichkeit alles hinzuschmeißen war mehr als verführerisch. All die Schmerzen würden aufhören und ich müsste nicht mehr kämpfen. "-ver! Xaver!", hörte ich eine leise Stimme panisch rufen. Mein Blick fiel zu den anderen. Mia und Jack hielten Dan fest, welcher versuchte sich von ihnen loszureißen. Seine blauen Augen sahen mich ängstlich und besorgt an. Dan, dachte ich. Plötzlich erinnerte ich, warum ich das hier tat. Ich tat es für ihn. Für ihn musste ich weiterkämpfen.
Ich kniff meine Augen fest zusammen und kam wieder in die Realität. Jason schlug immernoch auf mich ein, doch seinem nächsten Schlag, konnte ich ausweichen und er traf jedeglich den Boden. Ich nutzte den Überraschungsmoment und drehte Jason und mich so, dass ich über ihn lag. Mein Gegenüber war völlig überrascht mit der Situation und ich nutzte dies, um ihn anzugreifen. Mein erster Schlag war heftig, der zweite noch heftiger. Das Blut floss aus seinem Mund und seiner Nase und spritzte bei jedem Schlag etwas auf mich. "Du Mistkerl!", rief ich wütend, "All die Jahre! All die Jahre hast mir schreckliches angetan, mein Leben zur Hölle gemacht! Nimm was du verdienst und verrecke!" Ich ließ all meinen Frust raus, all die Wut, welche sich die ganzen Jahre angestaut hatte und packte sie in meine Treffer. Es tat so gut Jason endlich das zu geben, was er verdient hatte. Ich war wie in Rage und merkte gar nicht, dass sich Jason nicht mehr bewegte. Meine Atmung war schnell und ich starrte emotionslos auf den Körper vor mir. Er war tot. Jason war tatsächlich tot. Tränen flossen mein Gesicht runter. Jedoch waren es keine Tränen der Trauer, sondern vielmehr der Erschöpfung, Erleichterung und Hoffnung. Nur konnte ich dies noch nicht ganz wahr haben, als mich plötzlich jemand von hinten umpackte und von Jason wegzerrte. Alles verlief wie in Zeitlupe. Die erstaunten Gesichter, auf Jasons totem Körper, die besorgten Fragen von Mia und Jack und die Umarmung von Dan. Ich bekam nicht wirklich mit, was sie sagten. In Gedanken kämpfte ich noch immer mit Jason, musste noch immer die Schmerzen erleiden. Das einzige was ich mit zittriger Stimme sagen konnte war: "Er ist tot." Dan sank mit mir zu Boden und umarmte mich fester. "Ja. Xaver, du hast es geschafft. Es ist vorbei.", teilte mir Dan freudig und fast weinend mit. Mein Blick war leer und ich schaute ins weite Nichts. Das letzte, was ich hörte, waren die panischen Rufe der anderen, bevor alles still und schwarz wurde. 

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