Kapitel 10

7 2 0
                                    

Pov Dan:

Ich lag nachdenklich in meinem Bett und starrte die Decke an. Obwohl mir Xaver versicherte, dass alles gut sei, schämte ich mich noch die ganze Nacht zu Tode. Wieso hatte ich bitte von Xavers Rettungsaktion eine Latte bekommen? Er lag lediglich auf mir, hat seinen Körper auf meinen gepresst und mir den Mund zugehalten. Dabei spürte ich das Spiel seiner wundervollen Bauchmuskeln auf mir und konnte ihm genau in sein wunderschönes Gesicht schauen. Vorher war mir auch nie aufgefallen wie unglaublich flauschig Xavers blonde Haare wirkten. Und erst seine Ohren. Ich würde sie so gerne mal berühren. Mit der Vorstellung Xaver vor mir zu haben, streckte ich meine Hand in die Luft und stellte mir vor, wie es wohl wäre Xaver in dem Moment gegenüber liegen zu haben. Wie es wohl aussah, wenn er lächelte? Bestimmt zuckersüß. Seufzend ließ ich meinen Arm neben mich fallen. Das brachte doch alles nichts. Warum schwärmte ich nur auf einmal so von Xaver? Ich hatte echt andere Probleme als mich in die denkbar ungünstigste Person zu verknallen. "Warum ist alles nur so kompliziert?", murmelte ich mir selbst zu und legte meinen Arm über die Augen. Was wohl gerade mit meinem Rudel war? Ich konnte mir immernoch nicht erklären was passiert war.
Mit all den Fragen im Kopf, schafte ich es dann schließlich einzuschlafen.

Am nächsten Tag hatte ich das Gefühl verschlafen zu haben und stand hastig auf. Während ich mich fertig machte, fragte ich mich, wie ich Xaver gegenüber treten sollte. Sicher hasste er mich jetzt noch mehr als vorher.
Heute sollte ich mich nur um ein paar Kleinigkeiten kümmern. Mir wurde von den anderen gesagt, dass es Xaver nicht gut ging und alleine durfte ich nicht Jagen gehen. Dies machte mich etwas stutzig. Wurde Xaver etwa kurzfristig krank? Mich plagten Schuldgefühle. So dumm es auch war, fühlte ich mich für Xaver verantwortlich. Um wenigstens zu wissen, was genau er hatte, beschloss ich ihn zu besuchen. Mia hatte mich ohnehin gefragt auf ich Xaver etwas von ihrer Medizin vorbeibringen kann. Natürlich sagte ich Ja.
Vor Xavers Haustür bekam ich es mit der Nervosität zu tun. Was sollte ich nur sagen? Doch noch bevor ich überhaupt denken konnte, handelte ich und wollte an der Tür klopfen. Aber bevor meine Hand das Holz überhaupt auch nur ansatzweise berührt hatte, hörte ich eine leise Stimme rufen: "Verpiss dich!" Er schien etwas genervt zu sein. Kurz überlegte ich auch tatsächlich zu gehen aber ich musste Xaver zumindest die Sachen von Mia geben. So ging ich also trotz allem in Xavers Hütte rein. Als ich den Raum betrat, bemerkte ich Xaver auf dem Bett liegen. Er lag auf der Seite, mit dem Rücken zu mir und es herrschte eine düstere Stimmung. "Du sollst dich verpissen, habe ich gesagt!", grummelte Xaver, ohne sich umzudrehen. "Tut mir leid. Mia meinte ich solle dir das hier geben." Xaver drehte sich um und sah mich düster an. Ich schluckte schwer. Als ich Xaver jedoch genauer betrachtete, erkannte ich das seine Augen gerötet und glasig waren, so als hätte er bis vor kurzem noch geweint. Da ich eine Person war, die sich um andere generell viele Sorgen machte, konnte ich mir die Frage nicht verkneifen: "Ist alles okay? Du siehst nicht gerade gut aus." Xaver legte die Ohren an, sagte jedoch nichts. Stattdessen rollte er sich nur wieder zur Wand und meinte leise: "Geh bitte einfach." Xaver schien eindeutig niedergeschlagen. Ich wusste, ich hatte kein Recht dazu aber ich sah mich dazu verpflichtet Xaver zu helfen. Darum stellte ich die Sachen von Mia ab und setzte mich auf einen Stuhl neben Xavers Bett. Sofort stieg mir ein Geruch in die Nase, welcher nicht von Xaver stammte. Ich versuchte mich daran zu erinnern woher dieser Geruch stammte und kam dann zu dem Entschluss, dass er von diesem Jason war. Eigentlich logisch, da die zwei viel Zeit miteinander verbrachten aber diesmal war es viel zu intensiv, um das die zwei einfach nur zusammen waren. Noch dazu vernahm ich den starken Geruch von irgendwelchen Pheromonen. "Ich meinte doch, du sollst gehen.", forderte Xaver. Seine Stimme klang schwach und zerbrechlich. Irgendwas muss definitiv vorgefallen sein. Die Frage war nur, was? "Was ist zwischen dir und Jason vorgefallen?", fragte ich. Xaver wirkte als hätte ich ihn bei irgendwas ertappt. Er richtete seinen Oberkörper auf, zuckte dann aber zusammen, als ob er starke Schmerzen hätte. "Alles gut?", fragte ich etwas panisch, doch Xaver hielt abwertend die Hand vor mich. "Alles gut. Jason und ich hatten nur eine kleine Auseinandersetzung, mehr nicht." Xaver versuchte stark und überzeugend zu wirken, aber ich kaufte ihm das nicht so ganz ab. In seinen Augen spiegelte sich Trauer und ein Funken... Angst wieder. Ich sah ihn besorgt an, musste seine Aussge aber so hinnehmen. "Verstehe.", meinte ich. Zwischen uns herrschte eine unangenehme Stille. "Äh a-also dann. Ich sollte dich wohl nicht weiter nerven. Die Sachen von Mia stehen dort drüben. Ich geh dann mal, tschüss.", erklärte ich hektisch und stand auf. Gerade als ich dabei war die Tür zu öffnene hörte ich Xaver sagen: "Du hast echt eine gute Nase." Ich drehte mich, verwirrt über das Kompliment, um und sah zu Xaver. Mit einem Lächeln antwortete ich: "Danke. Du hast auch echt gute Ohren." Xavers Gesicht blieb ausdruckslos aber ich spürte das er dieses Kompliment gerne annahm. Ich verließ Xavers Haus und spürte... Erleichterung. Dieser kurze Besuch gerade hatte mich irgendwie glücklich gemacht. In letzter Zeit spielen meine Gefühle echt verrückt.

Fighter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt