Kapitel 18

7 2 0
                                    

Pov Jason:

Ich hasste ihn. Er war mir ein Dorn im Auge und ich musste ihn irgendwie loswerden. Ich spürte, dass er früher oder später meine ganzen Pläne mit Xaver verhindern würde.
Mein Blick war weiterhin auf die zwei gerichtet. Es kotzte mich an, zu sehen wie sie so nah beieinander auf dem Feld arbeiteten. Generell verstand ich nicht, weshalb Xaver überhaupt seine Hilfe anbot. Dieser Dan manipulierte ihn ganz offensichtlich und das durfte ich nicht zulassen. Keiner würde mir mein Spielzeug wegnehmen!
Ich suchte Jack auf. Dieser Trottel war so einfach gestrickt, dass ich aus ihm bestimmt irgendwelche Informationen über Dan rausbekam. Die zwei waren oft zusammen, also musste er irgendwas hilfreiches wissen. Ich musste diesen verdammten Omega loswerden, selbst wenn ich ihn dafür umbringen müsste.
Jack redete gerade mit jemanden, als ich ihn auffand. Ich packte ihn an der Schulter und meinte höflich: "Entschuldigung, Jack. Hast du kurz Zeit? Ich würde dich gerne ein paar Sachen fragen." Jack sah mich zunächst verwirrt an, lächelte jedoch und entschuldigte sich bei seinem Gesprächspartner. Wir gingen in eine Ecke, wo uns nicht jeder hören konnte. "Wie komme ich denn zu der Ehre, von dem ehrenwerten Jason, etwas gefragt zu werden?", scherzte der Rotschopf. Ich musste mich zusammenreißen nicht durchzudrehen. Dieser Jack war echt nervig. Ich verstand nicht, warum Xaver immer so geduldig mit ihm war. "Ich wollte dich etwas über Dan fragen. Zum Beispiel, auf du vielleicht weißt, wo er herkommt oder so?" Jack legte den Kopf etwas schief und betrachtete mich mit Misstrauen. Darum ergänzte ich, in meiner freundlichsten Stimme: "Bitte. Ich will nur etwas mehr über ihn in Erfahrung bringen, um ihn gegebenenfalls zu helfen, sein Rudel zu finden." Hoffentlich kaufte mir dieser Idiot das ab. "Warum fragst du ihn nicht selber?", erwiderte er jedoch. Ich ballte die Hände zu Fäusten. In Gedanken musste ich mir immerwieder einreden nicht durchzudrehen. "Es soll eine Überraschung sein.", log ich. "Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass du das für ihn tun würdest. Ich hatte immer das Gefühl, du würdest Dan nicht mögen." Ich lächelte so gut wie es mir nur möglich war. "Nicht doch. Ich mag ihn, deshalb will ich auch das Beste für ihn und ihm helfen möglichst schnell nach Hause zurückkehren zu können." Jack klopfte mir freudig auf die Schulter und meinte: "Du bist ja doch ein guter Kerl." Möglichst ruhig schob ich seine Hand von meiner Schulter runter und fragte erneut: "Ja. Also, was weißt du denn jetzt über ihn?"
"Mhhh. Ich weiß nur, dass er mal meinte aus dem Nordrudel zu stammen aber mehr tatsächlich auch nicht." Bei dem Wort "Nordrudel", wurde ich hellhörig. "Sagtest du 'Nordrudel'?"
"Mh, ja." Ein Grinsen umspielte meine Lippen. Das kam mir mehr als gelegen. "Danke, Jack. Das hilft mir sehr."
"G-Gerne. Aber was willst du mit der Information anfangen?" Ich antwortete dem Rotschopf nicht auf seine Frage und verabschiedete mich einfach. In meinem Kopf hatte ich schon den perfekten Plan, um Dan endgültig loszuwerden.
Ich suchte Xaver auf, welcher gerade auf der Wiese lag und entspannte. Ich meinte zu ihm, dass ich Jagen würde und erst spät zurückkommen würde. Xaver war zuerst misstrauisch, hinterfragte mich aber nicht weiter. Zum Glück kannte ich den Weg zu meinem Ziel genaustens. Es war ja auch nicht mein erstes Mal, beim Nordrudel.

Sobald ich die Territoriumsgrenze überschritten hatte, spürte ich scharfe Blicke auf mir. Kaum war ich ein paar Schritte gelaufen, wollte mich jemand von hinten angreifen. Mit einer schnellen Bewegung, ergriff ich den Arm der Person und warf sie brutal zu Boden. Zwei andere Wölfe wollten mich von der Seite angreifen, doch als ich ihnen drohte, ihren Kameraden umzubringen, hielten sie inne. "Was willst du?", fragte der unter mir liegende. Ich grinste breit und erklärte: "Führt mich zu eurem Boss."
Die drei kamen meiner Bitte nach und führten mich in ihr Lager. Die Stimmung darin war drüb und ich wurde von allen Ecken aufmerksam gemustert und jeder meiner Schritte, wurde verfolgt.
Wir hielten vor einer Art kleinen Tron an, auf welchem ein älterer Mann saß. Er hatte bereits graue Haare und eine Narbe im Gesicht, obwohl er vielleicht gerade mal um die vierzig war. "Wer bist du?", raunte der Alte und sah mich durchdringend an. "Mein Name ist Jason. Ich bin hier, um sie um etwas von großer Bedeutung zu bitten." Der Alte starrte mich grimmig an und fragte: "Woher kommst du?"
"Von dem Küstenrudel im Osten.", verkündete ich stolz. Wenn er glaubte mir Angst machen zu können, hatte sich der alte Mann gewaltig geschnitten. Als er den Namen meines Rudels hörte, verdunkelte sich seine Miene und er knurrte: "Das ist doch das Rudel von diesem Xaver! Wieso sollten wir einem Feind, wie dir, helfen?" Ich lächelte. Natürlich war ich mir bewusst, dass es nicht einfach sein würde die Leute hier zu überzeugen, mir zu helfen aber ich hatte immernoch ein Trumpf im Ärmel. "Ganz einfach. Ich habe etwas, was für euch von Bedeutung sein könnte.", erklärte ich stolz. Der Alte schien hellhörig zu werden und ich fuhr fort: "Ich bin mir sicher, der Name Dan, wird Ihnen etwas sagen?" Sofort schauten mich alle erschrocken an. Der Alpha vor mir, bekam das Gerede unter seinen Leuten mit und bat um Ruhe. Sofort verstummte die Meute. "Wie kannst du es wagen, den Namen dieses Verräters in den Mund zu nehmen?" Ich war überrascht. Verräter? Offenbar hatte dieser Dan ein dunkles Geheimnis. "Was soll das heißen? Wir haben ihn vor einiger Zeit verletzt an einem Flussufer gefunden. Wollen Sie ihn etwa nicht zurück?" Ich provozierte mein Gegenüber mit Absicht. "Niemals! Er hat uns verraten und hintergangen! Er ist ein Mörder!"
"So? Wie das?", fragte ich. Der Alte musterte mich sorgfältig und sagte: "Er hat meinen Sohn getötet und uns somit verraten! Wir haben ihn aus unserem Rudel verstoßen, in der Hoffnung er würde nie zurückkehren."
"Wie schade. Dabei wollte ich sie um genau das bitten. Ich will ihn nämlich auch loswerden und am einfachsten ist es, wenn Sie ihn zurück in Ihr Rudel nehmen."
"Nur über meine Leiche. Ich werde ihn niemals wieder aufnehmen!" Ich lächelte bösartig und trat näher auf den Alten zu. Die um uns stehenden, machten sich schon bereit mich anzugreifen. "Kein Schritt näher oder euer Alpha wird hier und jetzt drauf gehen!", drohte ich und die anderen traten einige Schritte zurück. Ich sah meinem Gegenüber fest in die Augen und behaarte: "Erzählen Sie mir alles was passiert war, jedes einzelne Detail."
"Warum sollte ich das tun?", zischte der Alpha und ich grinste fies. Ich kam näher zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: "Weil ich etwas weiß, was ihre Herrschaft in Null Komma Nichts beenden könnte... Ich..."
Der Alpha ries erschrocken die Augen auf und knickte ein. "Ist gut. Ich werde alles tun, was du willst."

Fighter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt