Kapitel 13

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Pov Dan:

Als ich am nächsten Tag aufwachte, fühlte ich mich auf eine sonderbare Weise merkwürdig. Mir war, als würde heute etwas passieren, etwas wichtiges anstehen. Ich konnte jedoch nicht sagen was oder wann es war.
Auch als ich mit Jack und Mia zusammen war, ließ mich das Gefühl nicht los irgendwas würde passieren. Ich hatte zwar eine Vermutung woran das liegen könnte aber ich war mir nicht sicher. "Hey Mia, sag mal, kennst du dich mit Mondphasen aus?" Mia überlegte kurz. "Ja, ein bisschen. Wieso?"
"Welche Mondphase ist heute Nacht?"
"Lass mich kurz nachdenken... Ich glaube heute ist Vollmond, wenn mich nicht alles täuscht." Damit bestätigte sich meine Annahme. Ich hatte schon immer meine Probleme bei Vollmondphasen. Dies lag aber zum Teil auch an den Ritualen und Traditionen meines Rudels. Das Nordrudel hatte schon immer eine enge Verbindung zum Mond. Das lag vorallem an unseren Vorfahren. Meine Großmutter meinte mal zu mir, unserere Urahnen hätten den Vollmond besonders verehrt, da er ihnen Glück und besondere Kräfte schenkte. Deshalb führten sie immer in der ersten Vollmondnacht des Monats ein Ritual durch, wodurch sie angeblich dieses Glück und die Kräfte erhalten sollten. Man behauptete die Kräfte sollten Stärke und Geschick beim Jagen und im Kampf bringen. Die Tradition mit dem Mondritual blieb bis heute bestehen und ich nahm schon im Welpenalter daran teil. Nur hatte ich die Probleme, dass ich in Vollmondnächten nie schlafen konnte und ungewollte Energie hatte. Darum verfluchte ich solche Nächte auch immer und verkroch mich am Abend immer unter ein Haufen Decken und Kissen. Helfen tat dies aber immer nur wenig.
"Maaaaaann. Ich mag Vollmondnächte nicht. Da muss ich immer so oft aufs Klo pinkeln rennen.", meckerte Jack und Mia und ich warfen ihm verächtliche Blicke zu. "Was? Das ist normal. Habt ihr etwa nicht solche Probleme?" Mia und ich schüttelten lautlos den Kopf und Jack bekam einen rosanen Farbton auf seine Wangen. "Ich denke nicht, dass das unbedingt mit dem Mond zutun hat, Jack. Vielleicht trinkst du auch einfach nur zu viel.", versuchte Mia Jack weiß zu machen. "G-Gar nicht!", stritt Jack ab. Mia und ich mussten lachen. "Hey! Was ist daran so witzig?" Jack bekam keine Antwort und fing an zu schmollen. Mia wuschelte ihn über den Kopf und meinte leibevoll: "Ist unser kleiner Jack etwa sauer? Komm, nicht böse sein, dass war nicht so gemeint." Der Rothaarige schob beleidigt die Unterlippe nach vorne. "Ihr seid echt doof. Wisst ihr das?" Mia und ich grinsten breit. Die Zeit mit den zweien war wirklich immer unterhaltsam.
Am Mittag erledigte ich wie gewohnt meine mir zugeteilten Aufgaben. Diesmal sollte ich auch wieder mit zum Jagen kommen. Xaver und ich waren wieder ein Team und übernahmen die gewohnte Route. Eigentlich war alles recht normal, nur schien mir Xaver etwas abwesend. Ich hatte ein paar Mal darüber nachgedacht zu fragen, was los ist aber ließ es dann doch sein. Er hatte bestimmt seine Gründe und eigenen Sorgen.

Am Abend war es dann so weit. Es war bestimmt schon gegen zwölf und ich lag immernoch hellwach in meinem Bett. Ich seufzte und legte meine Hände übers Gesicht. "Warum kann ich nicht einfach schlafen? Verdammt nochmal.", beschwerte ich mich, auch wenn dies nichts an der Situation ändern würde. Ich beschloss etwas an die frische Luft zu gehen und etwas rumzuspazieren. Wenn ich schon nicht schlafen konnte, sollte ich mir zumindest auf andere Weise die Zeit vertreiben, anstatt einfach nur im Bett zu liegen und rumzumaulen, weshalb ich nicht schlafen konnte.
Da es etwas kühl war, zog ich mir noch eine dünne Strickjacke über und ging dann los. Ich versuchte möglichst leise zu sein, um niemanden zu wecken.
Als ich aus dem Lager raus war, lief ich in Richtung einer Lichtung, nahe eines kleinen Bergabhanges. Diesen Ort hatte ich eigentlich nur durch Zufall entdeckt aber er war wirklich schön. Von dort aus konnte man direkt auf das Meer und den Himmel blicken.
Fast angekommen, fiel mir etwas ins Auge. Durch die Dunkelheit konnte man es schwer erkennen aber auf der Lichtung befand sich jemand und schaute ins Nichts. Es war Xaver. Was machte er um diese Uhrzeit hier? Ich wollte gerade zu ihm gehen, als ich bemerkte das eine weitere Person bei ihm stand. Diese Umarmte ihn von hinten und Xaver schien sich etwas zu erschrecken. Um nicht entdeckt zu werden, versteckte ich mich hinter einem Gebüsch. Als ich genauer hinsah, erkannte ich, dass die zweite Person... Jason war. Was machten die zwei hier? Hätten sie etwas zu besprechen, könnten sie dies doch auch woanders tun und vorallem nicht so spät nachts.
Xaver befreite sich hastig aus Jasons Umarmung und drehte sich zu ihm um. Ich war zum Glück nah genug, um zu hören worüber die zwei redeten. "Erschreck mich doch nicht so!", ermahnte Xaver Jason. Dieser hob spielerisch die Hände und entschuldigte sich. Es fühlte sich irgendwie falsch an die zwei zu belauschen aber meine Neugier war einfach stärker als meine Vernunft. "Hör zu Jason ich... ich will das nicht mehr.", erklärte Xaver. In seiner Stimme schien Unsicherheit mitzuschwingen. "Was?", fragte Jason daraufhin entsetzt. "Du hast mich gehört. Ich bin es Leid dein Sexspielzeug zu sein und will diese Sache ein für alle Mal beenden." Sein was? Ich konnte nicht glauben was ich da gerade gehört hatte. Was zur Hölle lief zwischen den beiden? "Das wagst du nicht! Du weißt ganz genau, wenn du das tust, werde ich mir den Platz des Alphas holen und dann ist es mir egal auf du dabei draufgehst oder nicht!", knurrte Jason wütend. Xaver schaute entschlossen zu ihm auf. "Ich würde mich dir im Kampf stellen und gewinnen."
"Denkst du, was?" Xaver schien verunsichert, versuchte dies jedoch nicht zu zeigen. "Dann beweis es mir doch. Zeig was du im Kampf gegen mich drauf hast!" Jason packte Xaver am Kragen und warf ihn brutal zu Boden. Ich erschrack über diese plötzliche Wendung. Xaver versuchte sich zu wehren, doch Jason war viel größer und somit auch schwerer als er. Er drückte Xaver gewaltsam auf den Grund und meinte: "Du kannst mich nicht besiegen. Du bist zu schwach, zu klein, zu mickrig!" Xaver versuchte Jasons Gesicht mit der Hand wegzudrücken. "Ich-", setzte Xaver an, doch wurde unterbrochen. "Was? Hast du Angst? Versuch doch dich zu wehren, na los!" Xaver wirkte zunehmend verzweifelt. Ich wollte ihm helfen, ihn retten aber ich konnte nicht. Mein Körper war angespannt und bewegte sich kein Stück. Aufeinmal sah ich, wie Jason anfing Xaver brutal zu küssen. In meinem Bauch drehte sich alles und mein Kopf verstand nicht was los war. Was sollte ich jetzt nur tun?

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