2. Helden und Bösewichte - Hina

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Ichiro öffnete die Tür seines Hauses und zog seine nasse Regenjacke aus.

Ich kam aus der Küche, umarmte ihn, gab ihm einen Kuss und erzählte ihm, dass das Abendessen bereits fertig sei.
„Darf ich kurz noch meine Schuhe ausziehen und mir eine trockene Hose anziehen?", fragte er. „Oh, ja."
Ich lachte.

Wenig später, saßen wir - Ichiro mit einer trockenen Hose - in der Küche und aßen.

„Wie war dein Tag?", fragte ich. „Na ja...", antwortete er. „Du willst nicht darüber reden?" „Mh.." „Okay."

Eine Weile aßen wir schweigend. Als wir fertig waren, stellten wir unsere Teller in die Spülmaschine und gingen ins Wohnzimmer.

„Was willst du jetzt machen?", fragte ich. „Egal, solange es mit dir ist", antwortete Ichiro.
Ich lächelte ihn an. „Also ein Film?" Er zuckte mit den Schultern. „Okay." Ich schaltete den Fernseher ein und durchstöberte unseren Streaming Dienst. „Wie wäre es mit ,Ziemlich beste Freunde'?", schlug Ichiro vor.
Ich nickte und schaltete den Film ein. Ein Klassiker.

Plötzlich hörten wir einen Knall.

Wir liefen zum Fenster und schauten hinaus.

Draußen sahen wir Ichiros Schüler, Kaito, und den ,Helden', Takumi. Die beiden kämpften gegeneinander.

Ich musste grinsen, Takumi sah aus als hätte er ziemliche Schwierigkeiten.

Halt! Ich weiß wie das klingt, aber es hat einen guten Grund. Takumi ist mein Ex und wegen ihm wäre ich fast ums Leben gekommen. Er ist nicht so heldenhaft wie alle denken. Nur wegen Ichiro hatte ich vor 2 Jahren überlebt. Seitdem sind wir glücklich in einer Beziehung und ich war als tot gemeldet, aber das war nicht schlimm. Ich hielt mich einfach bedeckt und hatte keinen Kontakt mehr zu meiner Familie.

Wir verfolgten den Kampf für eine Weile.

Schließlich beschlossen wir, Kaito seine erste Einzelmission zu überlassen und setzten uns wieder auf das Sofa.
Ich ließ den Film weiterlaufen und schaute zu Ichiro.

Die meisten Leute hätten seine schwarzen Haare, seinen dunklen Kleidungsstil und vor allem seine roten Augen wohl als gruselig oder gefährlich empfunden, doch ich fand eher ein Gefühl von Sicherheit und Zuhause darin.

Ich schaute zurück auf den Fernseher und spürte einen Kuss auf meiner Wange.

„Wie kann man so schön sein?", flüsterte Ichiro mir zu.

Ich linste zu ihm hinüber und sagte: „Ach, hör auf." „Ich mein es ernst."
Ich lächelte.

Gut, möglicherweise sahen meine goldenen Augen und blonden Haare ganz passabel aus, aber die Narben, die über meinen Körper verteilt waren, waren überhaupt nicht schön.

Eine kleine über meinem linken Auge, eine große auf meinem linken Arm, eine ziemlich dicke auf meinem linken Bein und eine mittlere auf meiner rechten Schulter.

Ichiro liebte jede einzelne und obwohl ich es nicht verstand liebte ich ihn dafür.

Die falsche WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt