18. Wo ist Aiko? - Hina

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Ich war noch immer ziemlich überfordert.
Ich musste mit Aiko darüber sprechen. Sie kannte sich besser damit aus als ich.

„Ich muss mit Aiko sprechen", teilte ich Himiko und Ichiro mit.
„Aiko Kurayami?", fragte Himiko.
„Ja."
„Ich komme mit", meinte Ichiro.
„Ich habe nichts anderes erwartet", lächelte ich.
„Gut."
„Ihr wisst ja wo ihr mich findet", äußerte sich die rechtmäßige Königin von Eldoria.
Ich lächelte sie an und verließ den Raum. Mein Freund folgte mir.

„Weißt du denn wo sie ist?", fragte er, als wir im Gang standen und unsere Kapuzen übergezogen hatten.
„Nicht genau, aber ich denke sie könnte noch bei der Versammlung sein."
„Und wo findet die statt? Dieses Schloss ist riesig."
„Das stimmt, aber hier ist doch sicherlich irgendjemand, der uns sagen kann wo sie stattfindet."
„Aber die Frage ist ob diese Person uns es auch erzählt."
„Ich überlege mir etwas."

Wir liefen den Gang entlang bis wir auf eine Dienerin stießen.
„Guten Tag", begrüßte ich sie.
Sie schaute sich um als würde sie die angesprochene Person suchen.
„M-meinen Sie mich?", stammelte sie.
Ich nickte.
„Guten Tag", grüßte sie zurück.
„Wissen Sie wo sich der Raum befindet in dem die Versammlung stattfindet?", fragte ich ohne groß um den heißen Brei zu reden.
„Äh, ich denke ich muss zuerst fragen ob Sie befugt sind das zu wissen."
„Ja, sind wir. Wir...sind im Auftrag von Prinzessin Aiko unterwegs und...müssen ihr dringend berichten."
Ich war erstaunt, dass mir so schnell eine Ausrede eingefallen war.
Die Dienerin nickte und bedeutete uns ihr zu folgen.

Wir liefen durch die vielen Gänge und hielten schließlich vor einer Tür aus massivem Holz.

„Ich bin eine der vertrauten Dienerinnen der Königin. Ich werde Prinzessin Aiko für Sie holen", erklärte die Dienerin.
Ich nickte und sie verschwand im Raum.

Wenig später kam sie wieder zurück, jedoch ohne Aiko.
„Wo ist die Prinzessin?", fragte ich, kaum hatte sie die Tür geschlossen.
„Sie hat schon vor einer halben Stunde die Versammlung verlassen", antwortete sie.
Das war natürlich nicht so gut. Wie sollten wir Aiko in diesem riesigen Schloss finden?
„Danke für Ihre Hilfe", sagte ich trotzdem.
Sie neigte den Kopf und verschwand dann in einem anderen Gang.

Ich drehte mich zu Ichiro.
„Beeindruckende Ausrede", war das erste, das er sagte.
Das brachte mich zum lächeln, jedoch wurde ich schnell wieder ernst.
„Wo suchen wir weiter?", fragte er.
Ich überlegte.
„Das wird dir nicht gefallen, aber es könnte gut sein, dass sie bei den Magiern ist...schließlich sind sie ihr Volk."

Nach einem kurzen Schweigen seinerseits sagte er: „Selbst wenn sie dort ist, Magier sind eine misstrauische Spezies. Sie werden uns nicht mit unseren Kapuzen bei ihnen umherlaufen lassen."
Ich merkte, dass er es vermied anzudeuten, dass er auch ein Magier war, sagte jedoch nichts. Zwar wusste ich nur ungefähr, was damals passiert war, doch dass er sich mit anderen Magiern nicht verstand wusste ich.

„Hast du einen anderen Vorschlag?"
Mein Freund schwieg erneut und schüttelte daraufhin den Kopf.
„Wir gehen zumindest mal in die Richtung, okay?", schlug ich mit sanfter Stimme vor.
„Na schön", grummelte er.

Also machten wir uns auf den Weg zur Unterkunft der Magier.

Wir irrten ziemlich lange im Schloss herum bis wir den Ausgang fanden, der zum Schlosshof führte.

Draußen kam uns Hayato entgegen. Er sah ziemlich durch den Wind aus.

„Hayato?", fragte ich.
Er sah uns überrascht an.
„Was macht ihr denn hier?"
„Wir suchen Aiko. Weißt du wo sie ist?"
Er seufzte.
„Nein, wir haben uns gestritten und jetzt kann ich sie nicht mehr finden."
„Ihr habt euch gestritten?", fragte ich ungläubig.
Aiko und Hayato waren das friedlichste Paar, das ich je getroffen hatte - nicht, dass ich schon viele Paare getroffen hätte -.
„Ja", erwiderte er traurig.
Man sah ihm die Schuldgefühle an.
„Willst du uns erzählen was passiert ist?", fragte ich vorsichtig.
Er überlegte.

„Noch nicht", antwortete er schließlich.
„Alles klar."
„Vielleicht sollten wir zusammen nach Aiko suchen", schlug Ichiro vor.
„Hayato, hättest du eine Idee wo sie sein könnte?"
„Hier, im Schloss der Menschen, kenne ich mich nicht aus. Zuhause wüsste ich wo sie jetzt hingegangen wäre, aber wir sind hier nunmal nicht zuhause."
Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Wir finden sie schon", versicherte ich ihm.
Das Problem war nur, dass ich nicht wusste wie.

Wir suchten uns einen ruhigen Platz, um unsere Lage zu überblicken.

„Also", begann ich, „wir wissen, dass sie weder im Versammlungsraum-"
„-saal", verbesserte mich Hayato.
„Versammlungssaal ist noch bei den Magiern."
Ichiro schnaubte bei der Erwähnung der Magier.
„Wo hast du sie zuletzt gesehen?", wandte ich mich an Hayato.
„In der Nähe des Ausgangs auf den Schlosshof."
„Hm, da ist sie auch nicht."
„Weißt du vielleicht wo sie hinwollte?", fragte Ichiro.
Hayato schüttelte zerknirscht den Kopf.
„Nein."

Ich dachte scharf nach. Irgendwo musste sie doch sein.

Nach einer Weile schlug Hayato vor sich aufzuteilen.
„Ich bräuchte nur die Nummer von einem von euch."
Ich gab ihm meine Nummer und wir einigten uns darauf, dass Hayato das Schlossgelände absuchen würde und wir uns im Schloss umsehen würden.

Wir machten uns auf den Weg.

Jeder Stein wurde von uns umgedreht, doch wir hatten kein Glück.

Nach zwei Stunden trafen wir uns wieder am gleichen Ort.

„Ihr habt sie auch nicht gefunden?"
„Leider nicht", erwiderte ich.
Hayato seufzte.
„Ich hoffe es geht ihr gut..."
„Bestimmt."
Ich war mir nicht sicher ob ich versuchte Hayato oder mich selbst mit diesen Worten zu beruhigen.
Wir würden Aiko finden. Oder?

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Dieses Kapitel war nicht einfach!
Ich weiß nicht warum, aber ich habe total Probleme mit Kapiteln wo nicht wirklich was interessantes passiert.
Naja, ich hoffe ihr mögt es trotzdem.
Tschüssi 🩵

Die falsche WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt