Erschrocken erkannte ich wo ich mich befand. Ich war wieder im Tempel der Sonnengöttin. Doch diesmal in einem anderen Raum.
Drei Wände des Raumes, sowie das Dach bestanden komplett aus Glas, wodurch die Sonne den Raum komplett erhellte. Vor der einen Glaswand, welche gegenüber der weißen Wand aus Putz war, stand ein Altar. Der Boden war komplett mit weißem Teppich bedeckt.
Von einem Moment auf den anderen schien die Sonne genau auf den Altar und der Raum wurde hell erleuchtet.
„Hina", sagte eine weibliche Stimme.
Sie klang angenehm, wie die Sonne sich auf meiner Haut anfühlte.
„Wer ist da?", fragte ich.
„Das wirst du bald herausfinden. Nimm das."
Auf dem Altar erschien ein goldener Schlüssel, der mit einer Sonne verziert war.
„Finde das passende Schlüsselloch und dir wird ein ganz neuer Weg eröffnet."
„Aber wie soll ich es finden?"
„Dein Herz wird dich leiten."Damit war es vorbei. Die Sonne wanderte weiter, sodass sie nicht mehr genau auf den Altar schien, und die Stimme verschwand.
Ich blickte auf den Schlüssel in meiner Hand. Mein Herz würde mich leiten? Okay?☆
Ich öffnete die Augen, drehte mich um und schaute in rote Augen, die mich ansahen.
„Guten Morgen, meine Hübsche", grinste Ichiro.
„Morgen."Auf einmal spürte ich etwas in meiner rechten Hand. Ich öffnete sie und darin lag der Schlüssel mit der Sonne. Was? Wie war das möglich? Ich konnte ihn doch unmöglich aus meinem Traum mitgenommen haben. Das war nicht möglich. Oder?
Der Blick des Mannes neben mir fiel auf den Schlüssel.
„Was ist das für ein Schlüssel? Wo hast du den her?"
„Ich...hab ihn aus meinem Traum..."
Er blinzelte verwirrt.
Ich sah ihn mit dem Ich weiß es auch nicht-Blick an.
„Wir reden später darüber. Willst du Frühstück?"
Ich nickte.
„Aber diesmal bitte nicht im Bett."
Er lächelte, küsste meine Stirn und stand auf. Auch ich stand auf und nahm seine Hand.Wir gingen in die Küche und mein Freund schaute in den Kühlschrank.
„Wir haben nicht mehr viel, aber ich könnte Rührei machen."
„Klingt gut."
Er holte den Eierkarton und Milch aus dem Kühlschrank und fing an Rührei zu machen. Ich legte den Schlüssel auf den Küchentisch, tapste hinter Ichiro und umarmte ihn von hinten. Ich konnte ihn förmlich schmunzeln hören und versuchte ihm über die Schulter zu schauen, was nicht gerade einfach war, da er fast einen ganzen Kopf größer war als ich. Schließlich gab ich es auf und vergrub mein Gesicht in seinem Rücken.Nach einer Weile sagte Ichiro: „Das Essen ist fertig."
Ich ließ ihn los und er drehte sich mit zwei Tellern in den Händen um. Wir setzten uns an den Tisch und fingen an zu essen.Nach dem Frühstück legten wir das Geschirr ins Waschbecken, gingen ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch.
„Wie sieht der Plan aus?", fragte Ichiro.
Ich schaute mir den Schlüssel an. Das Metall funkelte im Licht und ich fragte mich, ob das echtes Gold war.
„Es gibt keinen", stellte ich verlegen fest.Es klingelte. Ich schaute zu Ichiro.
„Erwarten wir jemanden?"
„Nein", knurrte er und stand auf.
Schnell ließ ich den Schlüssel in meiner Hosentasche verschwinden. Nur für den Fall. Ich folgte Ichiro aus dem Wohnzimmer und zur Tür. Er öffnete sie und wer davor stand überraschte mich.
Es war Hayato.„Was machst du denn hier?", fragte mein Freund.
„Euch um Hilfe bitten meine Freundin zu finden."
„Woher weißt du wo wir wohnen?", schaltete ich mich ein.
„Ihr seid auf dem Hinweg zum Schloss gelaufen."
„Und?"
„Ich hab mich in einen Wolf verwandelt und eure Fährte verfolgt."
Wir starrten ihn überrascht an.
„Komm rein", forderte ich ihn schließlich auf.Er trat ein und wir gingen zurück ins Wohnzimmer.
„Warum genau brauchst du unsere Hilfe? Kümmert sich Aikos Vater nicht darum sie zu finden?", fragte ich.
Hayato seufzte.
„Doch, aber diese Ortungszauber der Magier bringen uns auch nicht weiter."
Wir dachten angestrengt nach.„Wisst ihr was?", ergriff ich nach einer Weile wieder das Wort.
„Ich hol uns mal eben was zu trinken aus dem Keller. Bin gleich zurück."
Ich drücke Ichiro noch einen Kuss auf die Wange und ging in den Keller.Nachdem ich zwei Flaschen Sprudel geholt hatte wollte ich wieder hoch gehen, doch etwas hielt mich zurück. Ich stellte die Flaschen auf die Treppe und ging nochmal in den Keller hinein.
Zu meiner Überraschung fand ich eine goldene Tür.
„Die war vorhin aber noch nicht da", murmelte ich.
Ich dachte an den Schlüssel und holte ihn aus meiner Hosentasche. Ich hatte keine Ahnung ob dieser Schlüssel in diese Tür passen würde, doch ich steckte ihn ins Schlüsselloch. Tatsächlich passte er. Ich drehte ihn um und die Tür sprang auf.Wie in Trance bewegte ich mich in den dunklen Gang hinter der Tür, der definitiv nicht zu unserem Keller gehörte. Die Tür fiel zu und ich war wieder bei Sinnen. Naja, nicht ganz, denn nun packte mich die Panik. Ich konnte nichts sehen und meine Stimme versagte, weshalb ich nicht um Hilfe rufen konnte. Ich tastete die Tür nach dem Türgriff ab, doch es gab keinen.
Mein Brustkorb verengte sich und meine Atmung beschleunigte sich. Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper und ließ mich an der Wand auf den Boden rutschen. Ich wollte zu Ichiro. Doch das ging nicht solange ich in diesem Gang eingesperrt war. Ich wollte schreien, jedoch verließ kein Laut meine Lippen. Ich kam mir vor wie in einem dieser Albträume, in welchen man um Hilfe schreien möchte, es aber nicht kann.
Ich versuchte mich zu beruhigen und sagte mir selbst, dass ich dort schon wieder heraus kommen würde.
„Hina?", drang Ichiros Stimme zu mir durch.
Ich fand meine Worte wieder und rief: „Hier!"
„Interessante Tür."
Hayato hatte also die Tür gefunden. Ich zog mich an der Wand hoch und meine Augen, die sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, suchten die Tür nach irgendetwas hilfreichem ab. Nichts. Nicht mal ein Schlüsselloch.„Wo kommt die denn her?", fragte Ichiro auf der anderen Seite der Tür.
Ich machte einen wackligen Schritt darauf zu.
„Ich bin hier drin!"
„Hina?"
„Ja!"
„Was machst du da drin?"
„Ich weiß es nicht!"
„Du weißt es nicht? Naja, ist jetzt erstmal egal. Kommst du wieder raus?"
„Ich kann nicht!"
„Du kannst nicht?"
„Hier gibt es keinen Türknauf!"
„Wie bist du reingekommen?", fragte Hayato.
„Mit dem Schlüssel!"
„Kommst du mit dem wieder raus?", fragte mein Freund.
„Hier ist auch kein Schlüsselloch!"
„Was?!"Kurz war es still, doch dann sagte Ichiro: „Ich teleportier mich zu dir rein!"
Kurz darauf stand er hinter mir und schlang seine Arme um mich. Ich drehte mich in seinen Armen um und schaute in sein besorgtes Gesicht.
„Mir geht's gut", versicherte ich ihm.
„Ich hol dich hier raus."„Hina, du musst deinem Herzen folgen. Der Schlüssel hat dir einen neuen Weg eröffnet. Komm."
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Hallöle!
Wie findet ihr dieses Kapitel?Was denkt ihr hat es mit dem Gang auf sich?
Und warum hatte Hina wohl solche Panik?
Ich freu mich immer über Rückmeldungen 🩶
Tschüssi 👋🏻
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Die falsche Wahrheit
Fantasy« Ich drehte mich um und schaute in lila Augen. » Die Prinzessin des Zauberwaldes und ein normales Mädchen. Werden sie die Welt vor der Dunkelheit retten und ihr eigenes Schicksal drehen können? Wird Prinzessin Aiko mehr über ihre Vergangenheit erf...