Kapitel 8: Prinzessinnen und Ferrero Küsschen

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P.o.V Kathrine:

Am Buffet lud ich mir meinen Teller mit Nudeln voll, goss mir die Bolognese-Soße drüber und kehrte an Kalems und meinen Tisch zurück. Auch Evoli saß neben unserem Tisch und bediente sich bereits an ihrem Pokémon-Futter. "Bist du sicher, dass du diesen Nudel-Berg schaffst?", fragte mich mein Gegenüber skeptisch, als ich mich setzte. Von mir selbst überzeugt antwortete ich: "Jap!" Schulterzuckend lud sich Kalem dann seine Gabel mit Nudeln auf und stopfte sie in seinen Mund. Gerade wollte auch ich mich meinem köstlich riechenden Essen widmen, als sich etwas in meiner Tasche neben mir bewegte. Verwirrt sahen der Grauäugige und ich zur Tasche. "Was zur Hölle...?", murmelte Kalem. Dann lugte ein gelb-rotes Pokémon aus der Tasche hervor und roch einmal in der Luft. "Pluuuusle...", schwärmte das kleine Wesen. Scheinbar hatte der leckere Duft das verfressene Pokémon geweckt.

"Chan! Was machst du denn hier?!", fragte ich das Pokémon meiner Mutter verwirrt. "Ich dachte du hättest nur Evoli dabei?", fragte Kalem. "Dachte ich auch..." "Evoli?", kam es dann fragend von Evoli und es hüpfte neben mich. "Evo Evolii!", "Plusle? Plusle!" Die zwei Pokémon freuten sich sichtlich den jeweils anderen zu sehen. Ich brauchte dann eine Weile um Chan zu erklären was alles passiert war und das ich mich mit Evoli auf Rettungsmission befand. Natürlich wollte nun auch Chan mitkommen. Er konnte ja jetzt schlecht seine Trainerin im Stich lassen.

"Hallo ihr Zwei!", hörten wir dann eine uns bekannte Stimme nach einer Weile rufen. "Sannah!", freute ich mich und rutschte ein wenig um ihr auf der Eckbank, auf der ich saß, Platz zu machen. "Tierno und Trovato haben mir schon erzählt, dass ihr hier sein müsstet. Also dachte ich mir... Oh, Gott ist das Pokémon süß! ist das dein's, Katy?!", wechselte die Brünette auf einmal das Thema, nahm Chan auf den Arm und streichelte ihn. "Das ist Chan und nein, es gehört nicht direkt mir. Er ist eines der Pokémon meiner Mama und Evolis bester Freund." "Was macht ihr eigentlich hier?", fragte Sannah interessiert. Kalem lächelte freundlich. "Ich, oder eher wir, sind auf dem Weg nach Relievera City. Ich möchte den dortigen Arenaleiter herausfordern. Und du Sannah?", "Mhm... ich habe vor mir Morgen noch das Schloss 'Chateau Tristesse' anzusehen. Angeblich weiß man dort etwas über die Mega-Entwicklung. Habt ihr vielleicht Lust mitzukommen?" Kalem überlegte noch, als ich bereits eine Antwort hinaus posaunte. "Jaaa! Ein echtes altes Schloss in dem bestimmt eine Prinzessin gewohnt hat! Da müssen wir hin!", "Evo Evoli!", "Plusle!"

~

Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen zusammen und marschierten zum kleinen Schloss, welches hinter dem Pokémon-Center stand.

Drinnen begrüßte uns ein komischer Mann in Kampf-Klamotten freundlich und mit tiefer Stimme. "Herzlich Willkommen im Schloss Chateau Tristesse! Und gleich drei Besucher hier, das ist selten! Soviel war hier schon lange nicht mehr los!" Eigentlich waren wir sogar zu fünft, wenn man Evoli, welche neben mir her lief, und Chan auf meiner Schulter mitrechnete. "Dieses Schloss, oder besser gesagt Chateau, war früher das Anwesen einer adligen Familie.", erzählte der Mann und führte uns ein bisschen herum. Besonders groß war dieses 'Schloss' allerdings nicht. Interessiert sahen ich und die anderen uns ein wenig um, während der Mann weiterredete. "Es ist vielleicht ein wenig heruntergekommen, aber das liegt an seiner langen Geschichte. Im laufe dieser langen Geschichte haben die Schlossherren die meisten ihrer Besitztümer an die Leute verschenkt. Deswegen ist es hier drinnen so leer. Soviel dazu."

"Das war's?!", fragten Kalem, ich und Sannah gleichzeitig. "Gibt es hier denn nichts, was mit der Mega-Entwicklung zusammenhängt?", ergänzte dann noch Sannah. Der Typ sah uns nur fragend an. "Nein. Das ist alles. Ende der Geschichte. Und was ist bitte eine Mega-Entwicklung?" Ich und Sannah sahen ihn nur mit offenem Mund an, während Kalem sich einen Facepalm gab. Plötzlich jedoch, kam ein anderer Mann völlig außer Atem durch die Tür hereingeplatzt und weckte uns drei aus der Fassungslosigkeit. "Mein Herr! Es ist wieder da!", rief der Kerl. Etwa die weißen Ferrero Küsschen?, dachte ich mir insgeheim. Der Mann mit den Kampfklamotten erschrak. "Ach? Ist es etwa schon wieder soweit? Nicht, dass ich irgendetwas dagegen tun könnte..." Dann ging er mit dem Typen wieder in Richtung Tür. Bevor er jedoch gänzlich verschwand, sagte er noch zu uns: "Ich muss jetzt los zu Route 7, aber lasst euch ruhig Zeit und seht euch noch etwas hier um." Dann war er weg.

Perplext standen wir nun da, bis Sannah als Erste das Wort ergriff. "Worum ging es da wohl?", "Keine Ahnung.", meinte Kalem. "Ich glaube wir sollten ihnen folgen.", kam es dann von mir. "Wieso?", fragte der Grauäugige. "Na, weil ich auch Ferrero Küsschen haben will."

~

Wir brauchten nicht allzu lange, bis wir auf Route 7 wieder auf die zwei komischen Kerle trafen. Sie standen neben einem dicken, fetten Relaxo. Dieses schlief tief und fest auf einer Brücke und versperrte somit den Weg. "Was ist den hier los?", fragte Kalem eher an sich selbst gerichtet, als an die beiden Typen. Doch diese nahmen die Frage nicht rhetorisch wahr. "Dieses Relexo versperrt den Weg.", kam es von dem Blondie, der jetzt weniger schwer atmete als vorhin. Nun meldete sich auch der Kampfklamotten-Träger. "Verflixt! Es schläft tief und fest. Das kann doch nicht wahr sein!", "Das sieht nach einem Job für die Pokéflöte aus! Aber warte mal, hast du die überhaupt noch?", "Leider nein, die habe ich weggegeben...", "Hat der Besitzer des Palastes sich die etwa auch unter den Nagel gerissen?"

Wir drei, oder eher fünf, konnten dem Gespräch der Beiden nur schwer folgen. "Stopp mal, ihr Zwei! Wir verstehen nur Bahnhof.", unterbrach Kalem die Zwei erneut. Jetzt realisierten sie unsere Anwesenheit auch richtig. "Hä...? Achso... Ich erkläre es euch...", meinte der Kampfklamotten-Typ. "Kurz gesagt, ohne die Pokéflöte wird es uns nicht gelingen, Relaxo zu wecken. Dummerweise befindet sich die Pokéflöte aber gerade im Magnum-Opus-Palast..." "Ein Palast?!", freute ich mich. "Dann gehen wir sie eben holen!" Sannah lachte nur, als ich ihr und Kalems Handgelenk packte und unbedingt zu diesem Palast wollte. "Wow! Katy, was ist denn jetzt los?", fragte der Schwarzhaarige überrascht. "Ein Palast ist noch größer und hübscher als ein Schloss! Also muss ich dringend dahin!", "Hä?" Sannah lachte sich fast schlapp. "Kalem, jedes kleine Mädchen hat einmal den Traum, Prinzessin zu werden. Und Katy ist nun mal in diesem Alter." Genervt seufzte er. "Na, super..."

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