"Und sie kriegen die Flecken wirklich nicht mehr raus?!", fragte ich entsetzt. Schwester Joy schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, meine Liebe. Du musst dir wohl ein neues besorgen." Es konnte immer mal wieder praktisch sein, dass einige Pokémon Center einen eigenen kleinen Waschsalon hatten, doch das nutzte mir gerade wirklich wenig. Ich hätte einfach nicht in diese Fabrik gehen dürfen mit ihren ganzen gemeinen Öl und Schmier-Flecken, welche die Kleidung ruinierten. Ich hatte zwar nichts gegen die einfache Jeans und das orange farbige T-Shirt, welches ich trug, doch in diesen Sachen fühlte ich mich nicht so wohl, wie in einem Kleid. Niedergeschlagen legte ich meinen Kopf auf die Theke. Kalem klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. "Vergiss doch das Kleid. Hol dir einfach ein Neues oder zieh was anderes an." Laut stöhnte ich. "Aber ich hab nicht mal annähernd genug Geld dabei. Auch war das das einzige Kleid, was ich dabei hatte!"
"Nanu, gibt es ein Problem?", fragte uns eine sanfte Stimme. Wir drehten uns um und vor uns stand die Arenaleiterin Valerie. "Nein, es ist alles in Ordnung.", meinte Kalem. "Mein Kleid ist Schrott!", klagte ich jedoch mein Leid. Lächelnd sah sie uns an. "Vielleicht kann ich ja helfen! Ich habe noch so viele Kleider aus meinen alten und neuen Kollektionen übrig. Du darfst dir eines davon aussuchen." Meine Augen wurden größer. "Wirklich?!" Valerie lachte. "Aber natürlich! Ich gebe nur kurz meine Pokémon für einen Durchcheck ab." "Gerne, Valerie.", meldete sich nun Schwester Joy zu Wort und nahm die Pokébälle entgegen.
~*~
"WOW!!! Sind das alles verbliebene Kleider?!" "Evoli?" Meine Augen konnten so viele schöne Sachen in einem riesigen Nähzimmer kaum verarbeiten. Wieder kicherte Valerie. "Ja. Also, such dir ruhig eines aus. Soll ich helfen?" "Klar gerne! Kommst du auch, Kalem?" Dieser schleppte sich nur wiederwillig in den Raum. "Bin ja schon hier." Ich hingegen durchstöberte schon die ganzen Kleider. Gelbe, Rote, Braune, Pinke, Grüne, Bunte. Ich konnte mich kaum entscheiden. Auch die Arenaleiterin sah sich suchend um. "Ich glaube wir sollten eher nach etwas kälteren Tönen wie Blau oder Weiß suchen. Die würden sehr zu deiner Augenfarbe und deinen Haaren passen." Da konnte ich ihr nur zustimmen. Also ließ ich sämtliche warme und schlichte Farben aus. "Bewegst du dich viel, Katy?", frage Valerie. "Ja, ich reise zusammen mit Kalem." "Hm... also sollten die Ärmel nicht zu groß oder zu lang sein." Nun öffnete sie einen großen Schrank und wühlte dort alles durch. "Aha! Wusste ich es doch!", rief sie urplötzlich und holte einen Kimono aus dem Schrank hervor. Er war hellblau und die Farbe verblich die Ärmel und das Kleid herunter. Auch war das Kleid mit einem dunkelblauen Pusteblumen-Muster an den verblichenen Enden versehen. Die Ränder des Kleides waren mit einem dunkelblauen, etwas festeren Stoff versehen. Als Gürtel lagen dazu noch ein dunkelblaues Band, sowie ein graues und ein schwarzes Tuch. Es war wunderschön! Nur ein Problem gab es... es war zu groß.
"Das ist zu groß.", gab ich zu bedenken. Valerie lachte. "Gleich nicht mehr. Ich kürze es und nähe es etwas enger, dann sollte es schon passen!" Sie trug den Kimono zu ihrem Nähtisch und fing an mit der Schere das Kleid zu kürzen. Auf diesem großen Tisch lagen so viele interessante Sachen. Fäden in allen Farben, bunte Stoffreste, Glitzersteine, Schleifen, Aufnäher, Rüschen. Alles mögliche eben. "Evoli.", sagte meine kleine Freundin auf meinem Arm und deutete mit ihrer Pfote auf die Glitzersteine, in Form von Sternen. "Ja, ich finde die auch echt hübsch."
Es dauerte noch eine Weile, bis die Arenaleiterin den Kimono in meine Größe gebracht hatte. Und als ich ihn endlich mit einer 3/4 Leggings und meinen schwarzen Straßenschuhen an hatte, wollte ich ihn nicht mehr ausziehen. "Der Kimono ist wunderschön, Valerie! Danke!" Sie lächelte fröhlich. "Schön das ich helfen konnte." Doch sie überlegte noch mal kurz. "Eine kleine Sache fehlt noch." Sie öffnete noch eine Schublade ihres Tisches und holte eine Pupinella Haarklemme heraus. Sie nahm mir ein paar von meinen Haarsträhnen aus dem Gesicht und steckte sie hinten zusammen. "Jetzt ist es perfekt!", meinte sie. Und ja, das war es. Jetzt war ich eine richtige Prinzessin! "Hey, Kalem! Wie findest du... äh... Kalem?" Kalem schlief. Tief und fest in einem Sessel. "Er ist einfach unglaublich...", stöhnte ich.
~*~
Trotz des schönen Tages bei Valerie, mussten Kalem und ich auch bald schon wieder los. Den Rest des Tages, schafften wir etwa den halben Weg bis zur nächsten Stadt. Somit mussten wir wohl eine Nacht im Freien verbringen. Doch das störte mich nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Ich genoss es mit Kalem und unseren ganzen Pokémon in der Dunkelheit am Lagerfeuer zu sitzen und eine warme Suppe zu essen. Mit Marshmallows zum Nachtisch. "So, Ami. Den bekommst du noch. Danach ist Schluss!", kicherte ich und reichte meiner Freundin die geröstete Köstlichkeit. "Amarino!" Schon leckte sie den Marshmallow vom Stock. Kurz sah ich zu Kalem, welcher angelehnt an Monargoras bereits schlief. Ich und die meisten anderen Pokémon waren noch wach. "Soll ich euch eine Gutenachtgeschichte zum einschlafen erzählen? Das haben meine Mama und mein Papa immer für mich gemacht." Die Pokémon stimmten fröhlich zu. "Okay." Ich lehnte mich an Ami an und Evoli krabbelte noch auf meinen Schoss, bevor ich anfing. "Es war einmal ein kleiner Junge. Dieser hatte so viel Fantasie, wie jedes Kind in seinem Alter und er zeichnete für sein Leben gern. Einmal malte er ein Rettan, das ein Mamutel gefressen hatte. Voller stolz auf sein Werk, zeigte er es seinen Eltern. Diese erkannten aber nur einen Hut auf diesem Bild. Die Jahre vergingen, in denen der Junge zu einem Mann wurde. Jedoch behielt er seine Zeichnung mit dem Rettan. Er wurde zu einem Piloten und flog durch die ganze Welt. Immer wieder lernte er neue Menschen kennen und fast allen zeigte er seine Zeichnung. Doch auch sie erkannten nur einen Hut. Eines Tages...*gähn*... flog er gerade über eine Wüste... als sein Flugzeug versagte... und er abstürzte. Doch er überlebte den Absturz. Er wusste, er musste den Schaden so schnell wie möglich reparieren... *gähn*... bevor er in dieser Wüste verendete." Immer müder wurde ich selbst und immer häufiger musste ich gähnen. "Es vergingen drei einsame Tage. Am vierten Tag jedoch, als der Pilot noch dabei war, sein Flugzeug zu reparieren, tauchte... auf einmal ein kleiner Junge auf... 'Bitte, zeichne mir ein Schaf' fragte er ... den... *Gähn*... den Piloten..." Dann schlief ich ein.
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Hallöchen, meine Pokémon-Freunde! ;)
Nur zwei kleine Sachen. Erstens ( wenn das Bild funktionieren sollte): Ja, das ist Katy. Ja, das hab ich gemalt und ja, die Hände sind scheiße geworden! xD
Die zweite kleine Sache ist eine Frage an euch: Wer weiß, welche Geschichte Katy hier erzählt hat? Oder was vermutet ihr denn? Schreibt es mir mal in die Kommentare! Ich würde echt gerne wissen, wer diese, nebenbei bemerkt, wundervolle und schöne Geschichte kennt.
Bis nächste Woche!
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Die Suche - Kämpf um dein Leben II
Fanfiction(Das hier ist der zweite Teil meiner Pokémon FanFiction Reihe "Kämpf um dein Leben") Seit Anna das erste mal in die Welt der Pokémon geriet, sind nun insgesamt 10 lange Jahre vergangen. Während dieser Zeit haben Anna und Troy nicht nur geheiratet. N...