Die Suche - Kämpf um dein Leben II

Kapitel 21: Lucario

P.o.V Kathrine:

Okay, mit Sannah bummeln zu gehen konnte mehr als anstrengend sein. Schlimmer als meine Mama hetzte sie von einem Geschäft ins Nächste. Ich war mehr als froh, als wir wieder im Turm der Erkenntnis waren und Kalem wiederkehrte. "Kalem!", rief ich und fiel ihm um den Hals. "Hast du es geschafft?", stolz präsentierte er mir seinen dritten Arenaorden. "Und wo ist dein Mega-Ring?" "Connie wollte ihn mir auf der Spitze des Turmes geben." Unsicher sah Kalem nach oben. Es waren eine Menge Treppen, die es zu bewältigen galt. "Ich komme mit!", meinte ich. Kalem zuckte mit den Schultern. "Von mir aus."

~*~

Der Weg nach oben war schwerer als ich dachte. Immer mühsamer wurde der Aufstieg, doch irgendwann hatten wir es geschafft. Vor uns war nur ein riesiges Tor, welches uns von Connie und ihren Lucario trennte. Ich weiß nicht wie, aber ich konnte Lucario schon förmlich spüren. Langsam schritten wir durch das Tor nach draußen. Connie stand am Geländer des riesigen Balkons und schaute in die Ferne. Ihre Lucarios ebenfalls. "Ich finde es hier einfach toll.", erzählte die Arenaleiterin. "Wenn ich gemeinsam mit meinen Pokémon den Blick gen Himmel wende und einfach nur die Seele baumeln lasse, dann verschwinden alle Sorgen und nichts scheint mehr unmöglich!" Sie drehte sich zu uns um und kam mit ihren Lucarios näher. "Danke, dass du den weiten Weg hierher auf dich genommen hast.", sagte sie zu Kalem. "Es ist vorgeschrieben, dass der Mega-Ring hier oben überreicht werden muss. Damit wir niemals vergessen, stehts nach Höherem zu streben! Hier, bitte sehr! Der Mega-Ring!" Mit diesem Satz überreichte Connie meinem Begleiter einen Schwarzen Armreif mit einem Schlüssel-Stein, welchen sich Kalem sofort ums linke Handgelenk legte.

"Gib den richtigen Mega-Stein einem Pokémon zum Tragen, bei dem du die Mega-Entwicklung auslösen willst und schicke es in den Kampf. Du kannst die Reaktion deines Pokémon auf den Stein sodann mit eigenen Augen sehen!", erklärte es Connie Kalem in einer kleinen Zusammenfassung. Neben Connie jedoch wurde Lucario immer unruhiger. Ich musste zugeben, auch ich wollte endlich Lucario umarmen und mit ihm spielen, jedoch war der Moment ungünstig. "Lucario? Was ist los mit dir?!", fragte Connie ihr Pokémon. "Cario!", sagte das Pokémon und lief zu mir. Ich kicherte und konnte nicht anders als ihn zu streicheln. Connie und Kalem sahen uns verwundert an. "Sag Lucario... Willst du lieber auf der Seite dieses Trainers kämpfen?", kam eine weitere Frage von Connie. Kurz hielt ich inne. "A-aber ich bin keine richtige Trainerin!" "Luca lucario!", rief Lucario jedoch. Connie wirkte nachdenklich. "Kaum zu glauben... Lucario fühlt sich einem fremden Trainer auf Reisen verbundener als mir... Ich weiß nicht, ob mir das gefällt..." Ich wusste es selbst nicht einmal. Einerseits rührte es mich, dass Lucario mich scheinbar ebenfalls sehr mochte. Andererseits konnte ich einer Arenaleiterin doch nicht ihr Pokémon streitig machen.

"Hey, Katy! Was hältst du von einem Kampf? Du trittst mit meinem Lucario gegen mich an!" Verdattert sah ich sie an. "I-ich kann doch nicht einmal richtig Kämpfen!" Mein erster offizieller richtiger Kampf sollte gegen eine Arenaleiterin sein, welche die Mega-Entwicklung beherrschte? Das konnte vorne und hinten nichts werden. Auf einmal legte Kalem seine rechte Hand auf meine linke Schulter. "Katy, du schaffst das! Vertrau mir." "Cario!", meinte auch Lucario. "Und Lucario vertraut dir auch." "Evo evo!" "Ef! Em em!" "Plusle!" Nun kam auch noch Ami von allein aus ihrem Pokéball. "Ama Amarino!" "Und der Rest deiner Rasselbande glaubt auch an dich!", lachte der Schwarzhaarige bei diesem Anblick. Ich holte noch einmal tief Luft. "Okay, ich tue es!" Connie lächelte. "Super! Ich werde auch mit einem Lucario antreten. Genau! Ein Kampf Lucario gegen Lucario! Beide Seiten sind mit einem Lucarionit ausgerüstet und kämpfen mit nur einem Pokémon. Was sagst du dazu?" "Hört sich fair an... Mehr oder weniger." Noch einmal sah Connie kurz zu dem Lucario an meiner Seite. "Ich weiß nicht, was in Lucario vorgeht. Vielleicht treibt sein Ehrgeiz es dazu an, sich mit meinem anderen Lucario zu messen. Oder liegt es bloß daran, dass es mit dir auf einer Wellenlänge liegt?"

Ich konnte erkennen, wie das Lucario neben Connie 'meines' spöttisch ansah. Na gut. Es hatte eine starke Arenaleiterin neben sich. Dieses nur... mich. Eine Achtjährige. Connie schloss kurz die Augen, bevor sie zu ihrem Lucario sagte: "Los geht's, Lucario. Gib alles!" Ich ballte meine zitternden Hände zu Fäusten. "Wir werden ebenfalls unser Bestes geben!" "Lu lucario!"

"Dann werden wir gleich mal unsere Stärke demonstrieren! Lucario: Mega-Entwicklung!", rief Connie und berührte den Stein in ihrem Handschuh. Eine Art Hülle aus Licht bildete sich um ihr Lucario. Elektrisch aussehende Wellen verbanden scheinbar ihre Herzen. Dann brach auf einmal die Hülle und ein anders aussehendes Lucario stand vor uns. Ich schluckte. Dagegen konnten wir doch nie im Leben ankommen. "Cario!", rief mir Lucario entgegen und deutete auf seinen Armreif mit dem Mega-Stein. Ich blickte dann auf den Schlüsselstein in meinem eigenen Armreif. Konnten wir es denn wirklich selbst schaffen? Warum aber eigentlich nicht? Wir hatten nichts zu verlieren und ich vertraute ihm. "Gut, Lucario. Versuchen wir es! Mega-Entwicklung!", rief ich und berührte meinen Schlüsselstein. Mit einem Mal, kribbelte mein ganzer Körper und wurde von einer entspanenden Wärme durchflutet. Aus meiner Brust kamen nun die selben elektrischen Wellen, welche ich zuvor bei Connie beobachtet hatte. Es schien wirklich so, als ob sich unsere Herzen verbanden. Nun umhüllte auch mein Lucario eine helle Licht-Hülle, welche nach wenigen Sekunden zerbrach. Auch dieses Lucario war nun ein Mega-Lucario. Ich hatte nun auch schon fast das Gefühl, zu wissen, welche Attacke Lucario beherrschen sollte.

"Steigerungshieb!", befahl Connie es ihrem Lucario. Panik überkam mich. Lucario durfte nicht verletzt werden. "Äh, Ausweichen!" Das tat mein Lucario zum Glück auch. Immer und immer wieder schlug der Gegner mit seinen Fäusten zu, welchen mein Pokémon aber auswich. "Stell ihm ein Bein!", kam es schon wie von selbst aus meinem Mund. tatsächlich machte es Lucario auch bei der nächsten Gelegenheit. "Gut und jetzt einen kräftigen Steigerungshieb!" Kurz bevor also unser Gegner auf den Boden Aufschlug, rammte mein Lucario seine Faust in die Magengrube des anderen Lucarios. Dieses wurde durch den Schlag nach hinten geschleudert. "Und noch eine Aurasphäre!", gab ich die Anweisung. So konnte sich der Gegner nicht einmal mehr auf unseren Schlag vorbereiten, wurde von der gewaltigen Auraenergie getroffen und besiegt. Ich konnte es selbst nicht einmal richtig glauben. Die Lucarios entwickelten sich nun auch zurück. Fröhlich fiel mir Lucario um den Hals. "Lucario! Lucario!" "Wow! Das war der Hammer!", lobte ich meinen neuen Freund und hüpfte mit ihm im Kreis. Kalem und meine ganze Truppe sahen uns nur verdattert zu. "Ich glaube so langsam verstehe ich, warum ihr euch mögt."

Nun kamen auch Connie und ihr anderes Lucario auf uns zu. "Wow! Mega-Lucario gegen Mega-Lucario! Und beide haben bis zum Umfallen gekämpft! Mit so einer starken Verbindung zu Pokémon macht dir in Sachen Mega-Entwicklung einfach niemand etwas vor, Katy!" "Cario!", stimmte auch Lucario neben mir zu. Connie dachte wieder einen kurzen Moment nach, bevor sie weiter sprach. "Hättest du nicht Lust, Lucario mit auf eure Reise zu nehmen? Ihr wirkt wie ein unschlagbares Team auf mich. Also was sagst du?" Ich verstand wirklich die Welt nicht mehr. Auch Lucario schien überrascht zu sein. "Cario! Cario!", rief er fröhlich. Scheinbar wollte er mit. "Ob ich Lust habe Lucario mit zu nehmen? Natürlich möchte ich!", gab ich meine Antwort. Connie nickte und überreichte mir Lucarios Pokéball. "Vergiss nicht, Katy. Solange Trainer und Pokémon einander Mut zusprechen und warmherzig füreinander sorgen, hat jeder einen Grund zum Lächeln."

"Wie war!", säuselte Kalem hinter uns und sah kurz zu Ive. Ja, so konnte man unser erstes Aufeinander-Treffen gut beschreiben.