Kapitel 12: Die schüchterne Ami

189 15 1
                                    

Den ganzen Weg durch die Höhle, sahen wir Team Flare Mitglieder. Es waren nicht viele, also kämpfte Kalem, und teilweise auch ich und meine Freunde, gegen diese Schurken. Und alle von denen hatten diese Sonnenbrillen auf. Es waren auch nicht mal viele. Zwei oder Drei maximal. Jedenfalls hatten wir irgendwann den Assistenten am Ende der Höhle gefunden.

"Hey, hallo! Seid ihr auch auf der Suche nach Fossilien?", fragte er fröhlich, als er uns bemerkte. Verdutzt sahen wir ihn an. "War Team Flare hier?", fragte dann der Schwarzhaarige. Der Assistent runzelte die Stirn. "Teenflair? Was soll das sein? Etwa ein Pokémon?" Ich konnte nicht anders, als mir einen Facepalm zu geben. "Schon gut...", meinte ich. "Na, dann.", grinste der Mann. "Aber ihr Beiden seid wahre Glückspilze! Ich habe nämlich genau zwei Fossilien gefunden! Und da ich diese bereits in meiner Sammlung habe, werde ich euch je eines geben. Toll oder?" Kalem sah zu mir rüber und wir mussten Beide wie Honigkuchen-Pferde grinsen. "Also...", fragte der Assistent, "Wer will das Kiefer- und wer das Flossenfossil?"

Der Grauäugige und ich betrachteten beide Fossilen genau. Am Ende gefiel Kalem das Kieferfossil besser als mir und ich fand somit eh mehr gefallen am Flossenfossil. "Ich werde eure Fossilien im Fossilienlabor in die jeweiligen Pokémon zurückverwandeln. Ich mach mich dann schon mal auf den Weg!" Schwupps, war er schon weg. Schulterzuckend machten auch Kalem und ich uns mit den Fossilen zurück zum Labor. Evoli und Chan hüpften wieder vergnügt umher, doch Kalem plagte etwas. "Was ist los?", fragte ich. "Wir sollten eigentlich den Assistenten suchen, doch gefunden haben wir diese Schufte von Team Flare... Auch wenn du eigentlich auf der Suche nach deiner Mutter bist, ist es glaube ich besser, wenn nicht nur ich, sondern auch du weiter trainierst. Damit wir unsere Reise sicher fortsetzen können, verstehst du?" Ich überlegte kurz und konnte seine Überlegungen gut nachvollziehen. Zudem würde Papa im das Fell über die Ohren ziehen, wenn mir was passieren sollte und das wollte ich nicht. "Ja, du hast recht, aber du hilfst mir doch dann, oder?", "Was glaubst du denn?", grinste er mich an.

~

Zurück im Labor empfing uns auch schon gleich der Assistent an der Theke. So nett wie er war nahm er uns unsere Fossile ab und verschwand für ein paar Minuten in den Hinterraum.

"Herzlichen Glückwunsch, ihr Beiden! Eure Fossilen wurden wieder zu Pokémon!", sagte er fröhlich und überreichte Kalem und mir jeweils einen Pokéball. "Du, mein Lieber, hast nun ein Balgoras. Und du, Kleine, ein Amarino. Bitte seid gut zu ihnen!", "Sind wir!", antworteten mein Begleiter und ich gleichzeitig. Kurz darauf gingen wir nach draußen, um unsere neuen Freunde zu begrüßen. Auch Chan und Evoli wollten ihren neuen Spielkameraden kennenlernen.

"Komm raus, Amarino!", rief ich und warf den Pokéball in die Höhe. "Du auch, Balgoras!", sagte Kalem und warf ebenfalls den Pokéball. Amarino sah für mich einfach zum dahin schmelzen aus und war zudem auch noch weiblich. Kalems Balgoras war männlich und sah auch viel Angst einflößender aus als meine Amarino. Ich lächelte meinen neues Pokémon freundlich an. "Hallo, Amarino! Ich bin Katy und das sind meine Freunde Evoli und Chan!", stellte ich unser Dreiergespann vor. Etwas ängstlich beschnupperte das große Pokémon meine Hand. Amarino war immerhin genauso groß wie ich. "Ama rino.", sagte es und lächelte verlegen. Es war also ein sehr schüchternes aber auch liebes Pokémon. Ich streichelte meiner neuen Freundin vorsichtig über den Kopf. Ihr schien es zu gefallen und sie fing an mit mir zu schmusen. Das brachte mich zum lachen. "Ich hab dich auch lieb!"

Auch Kalem und Balgoras schienen sich, mehr oder weniger, gut zu verstehen. "Und? Wie ist Balgoras so?", fragte ich fröhlich. Amarino, Chan und Evoli ließ ich nun auch etwas Zeit sich kennenzulernen. Er kratzte sich am Hinterkopf, während Balgoras nun auf mich zukam und mich musterte. "Na ja... Soweit ich in Erfahrung bringen konnte ist er wählerisch und ein harter Kerl.", "Balgo Balgoras!", brüllte das Pokémon zustimmend. "Ein echter Rowdie eben!", meinte auch ich. "Und? Wollen wir jetzt weiter nach Relievera City?", fragte Kalem dann. Ich zuckte mit den Schultern. "Von mir aus."

~

Wir brauchten etwa vier Stunden, bis wir in der nächsten Stadt ankamen. Nach der dritten Stunde waren meine Beine bereits so müde geworden, dass Amarino mich den restlichen Weg gütiger Weise auf ihrem Rücken trug. Zu Amarinos Leidwesen wollte auch Evoli mitreiten. Chan hatte lieber Lust, in meiner Tasche ein Nickerchen zu halten.

"Da wären wir.", murmelte Kalem und wir marschierten in Richtung Pokémon-Center. "Amarino? Darf ich dir eigentlich einen Spitznamen geben?", fragte ich meine Freundin. "Ama Amarino.", meinte sie fröhlich. "Gut, ich gebe dir den Spitznamen... Ami. Wie findest du ihn?", "Amarino rino!", "Er gefällt dir? Schön! Aber jetzt geht es erst einmal ins Pokémon-Center. Du bist bestimmt auch sehr müde."

~
P.o.V Anna:

Etwa zwei Tage saß ich schon hier Unten. Woher ich die Zeit abschätzen konnte? An der gegenüberstehen Wand hing eine Uhr, die ein leises Ticken von sich gab. Anfangs jedenfalls. Je länger man hier alleine war, um so lauter bewegten sich die Zeiger. Plötzlich hörte ich eine aufgehende Tür. Danach fiel sie ins Schloß und Schritte gesellten sich zu dem Ticken. Ich vermutete einen Flare Rüpel, welcher mir, wie die vorherigen Abende auch schon, etwas zu essen und Wasser brachte. "Du hast nicht zufällig den Arzt mitgebracht, um den ich dich gebeten hatte, Henry?", rief ich. Henry; so hieß der Kerl, der mir mein Essen brachte. Ein netter Kerl. Nur etwas vom richtigen Weg angekommen. Doch die Gestalt, welche vor den Gitterstäben stehen blieb, war nicht Henry. " Tut mir leid, Misses Trumm, aber ich bin nicht der, den Sie erwartet haben. Jedoch ist ein Arzt hier.", antwortete mir der Rothaarige mit einem fiesen Grinsen und ließ den Arzt in meine 'Zelle'. Dieser widmete sich sofort meinem Bein, während ich den Boss von Team-Flare böse anfunkelte. "So so. Du lässt dich also auch mal blicken. Eigentlich wollte ich nur einen entspannten Urlaub mit meiner Familie verbringen, doch du wolltest mir das ja leider nicht gönnen! Könnte ich dafür also bitte eine Erklärung bekommen, Flordelis?"

Die Suche - Kämpf um dein Leben IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt