Kapitel 18: Steine

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Als wir wieder an die Frischluft kamen, war es bereits finsterste Nacht und die Sterne funkelten über unseren Köpfen. "Ef!", fiepte Ive fröhlich wieder außerhalb der Höhle zu sein. Herzhaft gähnte ich. "Man, bin ich müde." "Wir sind gleich im Pokémon Center. Bis dahin musst du noch durchhalten.", meinte Kalem.

~*~

Der Morgen kam, meiner Meinung nach, viel zu schnell, als das ich aufstehen wollte. Na gut, wir sind ja auch die halbe Nacht unterwegs gewesen. Es dauerte aber nicht lange, bis das morgentliche Grummeln in Vorfreude überging. Kalem wollte immerhin Connie herausfordern und dann war da ja noch der Besuch bei Mr. Mega.

Gerade kamen ich und Kalem aus dem Pokémon Center, als wir in der Ferne Tierno und Trovato entdeckten, die uns herbei riefen. "Hallo, ihr Zwei!", grüßte Tierno. "Wie geht eure Reise voran?" "Ich habe gestern dieses Pokémon gefunden!", erzählte ich und deutete auf Ive, welche es sich auf meinem Hut gemütlich gemacht hatte. "Kalem! Lass uns die Einträge in unserem Kalos-Küsten-Pokédex vergleichen und rausfinden, wer schon mehr gesehen hat!", bat Trovato. Kalem konnte natürlich nicht nein sagen und folgte der Bitte des Rotschopfes. "Mal eine andere Art von Pokémon Kampf, was?", lachte er. Da Kalem sich mehr auf das normale Kämpfen und trainieren der Pokémon konzentrierte, war es nicht verwunderlich, dass Trovato um einiges an Einträgen reicher war, als der Schwarzhaarige. "Ich hab auch ein paar Pokémon gefunden, die allesamt super Tänzer sind!", erzählte mir derweil Tierno.

"Da fällt mir ein...", sprach Trovato nun zu uns allen, "Der Professor meinte doch, wir sollten unbedingt Mr. Mega Hallo sagen, wenn wir in Yantara City sind." "Ja, stimmt!", antwortete Tierno. Danach waren wir alle in kurzes Schweigen gehüllt. "Äh, wem sollten wir gleich nochmal Hallo sagen?", kam es erneut von Tierno. Kalem und ich schlugen uns mit der Hand vor die Stirn. "Na, Mr. Mega!", seufzte Trovato. Tierno kratzte sich am Hinterkopf. "Ach ja, stimmt! Dann lasst uns doch alle nach diesem Mr. Mega suchen!" "Das ist eine gute Idee.", stimmte Kalem zu. "Aber wo finden wir ihn?", fragte ich. Trovato blätterte in seinem kleinen Notizblock. "Also ich habe gehört, dass Mr. Mega im Turm der Erkenntnis sein soll, weiter hinten am Stadtrand!" "Also; worauf warten wir noch?!", kam meine euphorische Frage. So machten wir uns dann auf den Weg, zu diesem riesigen Turm.

"Schau mal, Katy! Ich will dir was zeigen!", meinte Tierno dann auf halber Strecke zu mir. "Was denn?" Er holte einen kleinen Stein aus seiner Hosentasche. "Wow, ist der schön!", meinte ich. "Als ich vorhin einem herumtreibenden Sammler seltener Steine meinen neuen Tanz gezeigt habe, hat er mir den einfach so geschenkt!" Als mir Tierno das so erzählte, musste ich sofort an meinen Vater denken und grinsen. Tierno betrachtete nachdenklich das kleine Bröckchen in seiner Hand. "Was meinst du, ist das vielleicht ein Mega-Stein?" "Hm... Ich kenne nicht alle Mega-Steine, aber es wäre möglich.", antwortete ich ihm. Doch der Große grinste. "Es wär aber wirklich toll! Aber so oder so, ich gebe ihn dir, Katy!" "Was? Wirklich?" "Ja. Ich meine, du gehörst immerhin zu meinen besten Freunden!" Mit diesen Worten legte er mir den kleinen Stein in meine Hand. "Vielen Dank, Tierno!"

Wenige Minuten später standen wir Vier vor dem Eingang zum Turm der Erkenntnis. "Wow!", staunte Kalem. "Das nenne ich mal einen Turm!" "Kommt, lasst uns rein gehen!",kam es aufgeregt aus meinem Mund. Einer nach dem anderen betraten wir den riesigen Raum, in dem sich mitten drin eine riesige Statue aufmachte. Es sah aus wie ein Lucario, nur anders. Vielleicht seine Mega-Entwicklung? Und der 'Sockel' schien auch ein eigener Raum zu sein, da es eine Tür in sein Inneres gab. "Glaubt ihr, wir sollten in diesen Raum mal reingehen?", fragte ich neugierig. "Hm... Es kann ja nicht schaden.", gab Kalem mir eine Antwort. Also machte ich vorsichtig die Tür auf und lugte, zusammen mit Kalem, in das Zimmerchen. In diesem konnte ich zwei Personen sehen, welche mich gerade bemerkt hatten. Es waren ein alter Mann und... Connie! "Huch?", kam es von dem Mann mit kratziger Stimme. "Ihr müsst dann wohl Kalem und Katy sein." Verdutzt blickten wir den alten Mann an. "Professor Platan hat mir schon von euch erzählt.", klärte er uns auf. "Nun, ich bin Mr. Mega, ein alter Bekannter des Professors! Tja, dass 'Mr. Mega' nicht mein richtiger Name ist, werdet ihr sicher schon vermutet haben, nicht wahr...?" "Ja, so könnte man es nennen.", bestätigte Kalem den Mann in seiner Anahme. "Aber egal, kommt mal bitte her, ja?", bat er uns Zwei. Wir taten wie geheißen. Dennoch sah sich Mr. Mega suchend um. "Seid ihr Zwei alleine unterwegs? Merkwürdig... Platan sagte, er habe sechs Kindern einen Pokédex gegeben." "Hat er auch.", antwortete meine Wenigkeit. "Wo sind denn dann die anderen Vier?"

Wie auf's Stichwort trauten sich nun auch Trovato und Tierno in den Raum. "Mit wem redet ihr da?", fragte Tierno neugierig. "Nennt mich Mr. Mega.", gab dieser trocken von sich. "Ich heiße Tierno! Und ich bin ein Freund von Kalem und Katy!" "Und ich heiße Trovato.", stellten sich die Beiden vor. "Es freut mich, euch kennen zulernen, Schüler von Professor Platan! Aber es fehlen immer noch zwei... Wo die Beiden wohl stecken?" Keiner von uns hatte eine Ahnung. Also wollte ich die Gunst der Stunde nutzen, um Mr. Mega wegen des kuriosen Steines zu fragen, den Tierno mir gegeben hatte. Doch der alte Mann erblickte den Stein schon in meinen Händen. "Huch? Hast du diesen Stein da etwa gefunden?" "Ich, äh... Nein, ein Freund gab ihn mir.", meinte ich schüchtern. "Nicht so bescheiden, Katy! In gewisser Weise hast du ihn ja gefunden!", redete der Große auf mich ein. Kurz sah der alte Mann sich den Stein etwas genauer an. "Wer den Stein gefunden hat, ist letztlich auch nur Nebensache. Viel wichtiger ist es, die Wahrheit zu sagen, denn wenn jeder lügen würde, gäbe es für die Wahrheit keinen Platz mehr in unserer Welt... Bei diesem kuriosen Stein hier handelt es sich übrigens bloß um einen gewöhnlichen Stein. Das ist die nachte, ungeschminkte Wahrheit.", ließ Mr. Mega es uns wissen. Bevor er aber jedoch mit anderen Dingen fort fuhr, blieb sein Blick an meinem Armband erneut kleben. "Wie ich sehe hast du aber bereits einen höchst seltenen Stein. Einen Schlüssel-Stein um genau zu sein." Verdutzt sah ich mein Armband mit den Stein genauer an. "Wirklich? Das ist ein alter Armreif von meiner Mama, den sie mir letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hat. Sie meinte, dass Papa ihn ihr damals gegeben hat."

Unser Gespräch wurde von einem lauten Poltern außerhalb des Raumes unterbrochen. "Was ist das denn für ein Lärm? Soll das heißen, dass wir nun vollständig sind?", kam es von Mr. Mega, welcher sofort nachsehen ging.

Die Suche - Kämpf um dein Leben IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt