Kapitel 43: Ein starkes Band

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"Eure Pokémon sind nun wieder vollständig geheilt.", sagte Schwester Joy freundlich und überreichte uns die Pokébälle mit unseren Freunden. "Und wie geht es meinem Ei?", fragte ich neugierig, als die Pinkhaarige mir auch das reichte. Sie lächelte. "Ihm geht es gut. Es dauert aber noch eine ganze Weile, bis das Pokémon schlüpft." "Okay, danke.", bedankte ich mich noch.
Gestern sind wir gegen Abend in Mosaia angekommen und haben die Nacht im Pokémon-Center verbracht. Außerdem wollte Professor Platan mit uns ja noch über Flordelis reden. Also warteten Kalem, ich, Chan und Nachtara auf dem Steg auf ihn. Kalem lehnte am Geländer und schien seinen Pokédex nach irgendetwas zu durchsuchen. Chan und Nachtara spielten ein wenig, während ich verträumt über den See blickte. "Ah, da seid ihr ja!", hörte ich den Professor rufen. Ich drehte mich um und sah, wie er auf uns zu kam. Auch Kalem schaute von seinem Pokédex auf und steckte ihn daraufhin zurück in seine Tasche. "Hallo, Professor.", begrüßten wir ihn. "Hallo, ihr Beiden." Ohne große Umschweife kam Platan direkt zum Thema. "Ich muss mich für Flordelis entschuldigen... Was er getan hat ist wirklich unverzeihlich. Außerdem wollte ich euch von Herzen danken! Im Namen all der Pokémon und all der Menschen auf der Welt, deren Leben ihr gerettet habt. Da ihr Team Flare aufhalten konntet, habt ihr auch Flordelis gerettet." Nun stellte der Professor sich auch zu uns ans Geländer und sah nachdenklich auf den See hinaus. "Ich wusste, das er davon träumte, eine Welt der Schönheit zu kreieren... Vielleicht gibt es eines eines Tages ja wirklich so viele Menschen und Pokémon, das die Welt, die sie beherbergt, an ihre Grenzen stößt. Wenn in einer solchen Welt auch nur ein paar ihrer Bewohner von Gier getrieben werden, bleibt für andere wenig übrig. Das würde irgendwann so weit führen, dass alle Rohstoffe aufgebraucht wären, und zwar bis zu einem Punkt, an dem man nicht mal mehr etwas stehlen könnte... Ich hatte gehofft, Flordelis würde sein Ego hinten anstellen und die Welt in eine Zukunft führen, in der wir uns alle gegenseitig dazu antreiben, neue zivilisatorische Höhen zu erreichen. Ich habe jedoch nie mit ihm darüber geredet, weswegen ich wohl auch zum Teil für die ganze Situation verantwortlich bin." Eine ganze Weile lang, waren wir in Schweigen gehüllt. Ich persönlich wusste nicht, was ich zu diesem Thema sagen sollte. Es kam wahrscheinlich eher darauf an, von wie viel der Professor gewusst hatte. Soweit ich die Situation aber einschätzen konnte, hatte er von Team Flare jedenfalls nie Wind bekommen.
"Tara.", meinte Nachtara neben mir und stupste mich mit ihrer Nase an. Lächelnd streichelte ich ihr über ihr schwarzes Fell. Ich musste kichern als die gelben Musterungen ein wenig anfingen zu leuchten, als ich sie krauelte. Auch der Professor, der es scheinbar aus dem Augenwinkel beobachtet hatte, schmunzelte. "So wie es aussieht, habt ihr euer Versprechen war gemacht.", kommentierte er. "Unser Versprechen?", fragte ich. "Ihr zwei habt mir damals versprochen, dass ihr euer gemeinsames Band noch stärker werden lasst." Erneut sah ich zu Nachtara, die mich ebenfalls fröhlich anlächelte. "Ich kann wirklich nur staunen, wie stark ihr geworden seid.", fuhr der Professor fort und wannte sich damit auch an Kalem. "Man spürt, wie sehr ihr eure Pokémon liebt und wie viel Vertrauen ihr ihnen entgegen bringt." Mit diesen Worten, war er drauf und dran zu gehen, doch er drehte sich noch einmal kurz zu uns um. "Hört mal! Ich habe in dieser Stadt einen Schatz versteckt. Wenn ihr wollt, könnt ihr ja danach suchen. Wie dem auch sei, ich muss dann wieder los. Ich bereite nämlich gerade eine Überraschung für euch vor. Immerhin habt ihr euch tapfer Team Flare gestellt und ganz Kalos vor dem Untergang bewahrt. Bis dann!" Danach verschwand er. "Lass mich raten.", sagte Kalem mit einen Grinsen. "Du willst jetzt auf Schatzsuche gehen." "Natürlich!", rief ich begeistert. "Also los! Wir dürfen keine Zeit verlieren!"

~*~ (Zwei Stunden später...)

"Tara tara!", hörte ich Nachtara von der Bahnstation rufen. "Ich glaube sie hat ihn gefunden!", rief ich fröhlich und kletterte mit Chan aus dem Gebüsch. Müde sah Kalem mir nach, als ich die Treppen zur Bahnstation hinauf rannte. Auf einer der hinteren beiden Bänke saß meine Freundin und wartete ungeduldig. "Wo ist er?", fragte ich sie gespannt. "Nachtara!", antwortete sie und deutete mit ihrer Pfote an die Rückseite der Armlehne. Ich sah nach und fand einen kleinen Text, der dort eingraviert war. Inzwischen hatte auch Kalem uns beide gefunden. "Kalem, hör dir das mal an!", sagte ich fröhlich. "Ich bin ganz Ohr.", gab er zurück und ich las den kleinen Text vor.
"Du, der du nun diese Zeilen ließt, was wohl aus dir geworden ist? Bist du zu dem geworden, der du werden wolltest? Da stellt sich natürlich die Frage, was für ein Mensch du eigentlich werden wolltest? Es wäre wunderbar, wenn aus dir jemand geworden ist, der mit Stolz von sich sagen kann, dass er ein Leben führt, in dem er Spaß an dem hat, was er tut. An den Platan in der Zukunft. Dein früheres Ich, das davon träumt, wie seine Zukunft eines Tages wohl aussehen wird."

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Naww! Voll knuffig! ABER EGAAAAL!!

Ich habe eine kleine Ankündigung zu machen. Dieses Buch ist bald beendet und ich plane ja nun schon seit einer Weile neue Geschichten. Ich habe gestern ein Infobuch für ein Crossover meiner Geschichten veröffentlicht, welches voraussichtlich in etwa anderthalb Monaten veröffentlicht wird. Es ist zudem auch eine MMFF. Falls ihr Lust habt, lest euch mal ins Infobuch ein. ;) Ich glaube nämlich, dass 'Pain like Paint' ganz geil wird.
Bis bald!

Die Suche - Kämpf um dein Leben IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt