12. Aren

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Wie so oft in der letzen Zeit war ich in meinem Büro und grübelte über Vorschläge zum neuen Sicherheitskonzept der vereinten begabten Wesen, nachdem der Frieden zu halten schien. Keiner schien das wirklich geglaubt zu haben, aber er hielt jetzt schon beinahe eine Woche. Ich selbst hatte an den Frieden wahrscheinlich mit am wenigsten geglaubt. Es war einfach zu viel schlimmes geschehen, von beiden Seiten sicherlich. Soldaten waren eben keine Heilige, sondern kämpften, teils auch mit nicht legalen Mitteln für ihre Seite. Hatten die Menschen nicht sogar eine Redewendung dafür? Wenn ich mich richtig erinnerte ging es irgendwie von wegen, dass man im Krieg und in der Liebe alles durfte. 
Irgendwie ironisch wenn man bedachte, für wie viel besser sich die Menschen hielten. Ich hatte Bialaer und unseren nächst ältesten Bruder, Drannor, damit beauftragt ein Auge auf die menschlichen Medien zu haben. Wie zu erwarten haben die offiziellen Stellen der menschlichen Bevölkerung eine stark angepasste Version der Friedensverhandlungen gegeben. General Baiden selbst ist dabei in den höchsten Tönen gelobt worden. Ich fand es nur sehr interessant, dass nirgendwo, nicht mal in den heimlich überwachten Gesprächen der menschlichen Geheimdienste, ein einziges Wort über die Schwester des Generals verloren wurde. Auch alle Informationen, die man zuvor zu ihr gefunden hatte, wie alte Schulfotos, waren alle wie vom Erdboden verschluckt. Man könnte glatt glauben, dass meine Braut nie existiert hat, wenn sie nicht hier wäre. 
Ich hatte ehrlich schon eine Verschwörung im Kopf gehabt, aber sie war, unleugbar, meine vorbestimmte Gefährtin. Unseres Wissens wussten die Menschen von diesem Bestandteil unseres Lebens nicht und fälschen konnte man eine solche Verbindung nicht. Das hatten schon mehr als genug Elfen in unserer Geschichte selbst versucht. Es gab schlicht und Ergreifend gar keine Kinder, wenn ein Elf versuchte mit einem Menschen einen Sohn zu zeugen, wenn der Mensch nicht der vorhergesehene  Gefährte war. Unsere Wissenschaftler waren selbst bis heute noch am Rätseln woran es wirklich lag. 
Es erschwerte einfach unser Leben und war sogar eine Bedrohung für das Überleben unserer Art. Und es wurmte nicht nur mich, sondern viele Elfen, dass wir so von den Menschen abhänig waren.

Es klopfte an der Tür. Genervt blickte ich zur Tür. Die Tür öffnete sich und Corym trat ein mit erhobenen Händen.
,,Keine Sorge, bin nur ich, der dich mal wieder stört", sagte er und grinste ein wenig. Es war schon etwas eigenartig, dass er so gute Laune hatte. Skeptisch musterte ich ihn von oben bis unten.
,,Was willst du?"
,,Du hast mir doch den Auftrag gegeben ein Auge auf Luvon zu haben."
Ergeben nickte ich und deutete auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch.
Corym schloss die Tür hinter sich und setze sich mir gegenüber.
,,Also?", fragte ich, da er nicht mit seinen Informationen raus rückte.
,,Er ist der Sache mit deiner Braut ziemlich hinterher, ist jetzt aber schon mehrfach an der Tür abgeblitzt."
,,Erwartbar. Warum sollte ein Mensch auch etwas mit uns zu tun haben wollen. Immerhin gab es bis vor einer Woche noch Krieg zwischen unseren Arten und ich hab sicherlich auch keinen guten ersten Eindruck bei ihr hinterlassen." ,,An dem du aber auch selber Schuld bist", fiel mir mein Bruder ins Wort und ich verdrehte daraufhin nur innerlich die Augen. Immerhin stand das Überleben unserer ganzes Art auf dem Spiel, da musste ich eben auch konsequente Entscheidungen treffen. 
,,Jedenfalls", fuhr ich fort, ,,Sind auch die Berichte der Angestellten, die ich für sie abgestellt habe, recht eindeutig."
,,Nun, Luvon sieht das ganze ein wenig anders ..."
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich meinen Bruder an.
,,Muss ich dir jetzt wirklich alles aus der Nase ziehen? Ja, ich bin dein Bruder, aber auch, verdammt noch mal, dein König!"
,,Luvon wird sich nicht geschlagen geben, bis er von deiner Braut persönlich abgewiesen wurde. Er meinte, und ich zitiere an dieser Stelle, 'diese blöden Tanten haben doch keine Ahnung'. Er hat mir nur dazu gesagt, dass die Angestellten, die ja bei deiner Braut verweilen, sie gar nicht gefragt hätten und ihn immer gleich an der Tür abgewiesen haben und sie ja gar nicht wissen könnten, ob sie ihn sehen wollen würde oder nicht. Er wird sich also andere Wege suchen."
Besorgt sah ich meinen Bruder an.
,,Du denkst doch nicht er wäre so töricht und würde versuchen an den Rankgittern oder der Regenrinne entlang zu klettern?"
Corym schüttelte jedoch zu meiner Überraschung mit dem Kopf.
,,Nein, dass glaub ich nicht. Viel mehr wird er sich wahrscheinlich eine der Umbauten von unserem Vater zu nutze machen."
Ich überlegt kurz was er meinte, bis auch bei mir der Groschen viel. 
,,Er will durch das Lüftungssystem klettern?" Corym nickte. 
Besorgt dachte ich einen Moment darüber nach, was wohl das Beste wäre, was ich jetzt tun könnte. 
Das Lüftungssystem war von unserem Vater kurz vor Ausbruch des Krieges installiert worden, als man absehen konnte, dass die Situation mit den Menschen eskalieren würde. Es sorgte dafür, dass im Falle eines Giftgasangriffs, dieses schnell aus den Räumen abgeleitet werden konnte. Daher war auch jeder Raum im Palast über dieses System verbunden. Da es aber in aller Eile montiert worden war, gab es keine wirklich genauen Pläne welche Schacht wo entlang lief. Ganz von den großen Ventilatoren abgesehen, die Luvon würde passieren müssen, um zu dem Zimmer zu kommen. Er könnte sich verlaufen oder noch schlimmer sich dort verletzen. Er war so klein, dass er in das System locker rein käme, aber niemand sonst im Palast. Wenn ihm etwas passieren würde könnten wir wahrscheinlich erst viel zu spät zu ihm kommen.
,,Mach dir nicht so viele Sorgen, Aren." 
Erbost sah ich meinen Bruder an. ,,Dein Ernst? Ihm könnte da drin sonst was passieren."
,,Ich bin mir ziemlich sicher, dass Luvon da schon seit ein paar Jahren unten drin rum klettert. Ich hätte ihn sogar beinahe mal direkt dabei erwischt, aber da war er in den Schächten doch etwas schneller gewesen. Er hat sich halt in seiner Langeweile ein kleines Abenteuer gesucht", sagte Corym und zuckte etwas belustigt wirkend mit den Schultern.



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Halli Hallo zusammen

kurze Ankündigung!
In Anbetracht der anstehenden Änderung der Richtlinien auf Wattpad zum 15.04. 
Ich weiß nicht ob es mich zu 100% nicht doch treffen könnte oder vielleicht trifft es einen von euch. Wattpad ändert seine Richtlinien bezüglich 'Jugendschutz' und ich bzw. meine Bücher könnten vielleicht, je nach Auslegung gegen diese Richtlinie verstoßen und gelöscht werden. 
Für diesen Fall findet ihr mich auch noch unter dem gleichen Nutzernamen auf der deutschen Plattform Storyban (zu der auch einige andere Autoren wechseln, soweit ich es mitbekommen hab). Ich hab sowieso vor künftig dort auch alle meine Storys zu veröffentlichen und die ersten 20 Kapitel von Wolfsseele - Verliebt in Alpha sind dort schon. 
Sollte ich nicht betroffen sein, werde ich hier weiter veröffentlich, aber so seit ihr informiert, wo ihr mich und meine Werke im Fall der Fälle ebenfalls finden könnt. 

Meldet euch bei Fragen gerne bei mir :) 

LG Bluetenherz 

Des Elfenkönigs BrautWo Geschichten leben. Entdecke jetzt