21. Aren

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Das konnte doch ernsthaft nicht sein. Ich musste hier doch gerade in einem falschen Film sein.
Wie bitte hatte ich mich nur so irren können? Ich hatte doch extra eigenhändig die Frauen ausgesucht, die meine Braut unterstützen sollten. Die sie zumindest versuchen sollten zu beruhigen und ihr die Regeln hier zu erklären.
Da wollte ich schon einen, zumindest für meine Braut, offenere Ansatz wählen, als mein Vater bei meiner Mutter und jetzt das.
Die Aussagen, die diese Frauen getroffen hatten wären selbst für meinen Vater extrem gewesen. Und dieser hatte seine Braut Jahrelang angebunden gehalten, damit sie an nichts dran kam um sich selbst oder anderen etwas anzutun.
Doch das was diese Frauen forderten, wäre selbst bei einem Tier purer Tierquälerei.
Bewegungsunfähig gefesselt in einem Keller, mit nur Kontakt zum Zeugen und Gebären der Kinder. Im Idealfall auch nur allein durch die Distanz über eine künstliche Ernährung ernährt. Wenn die Menschen von diesen Gedanken wüssten ... dass könnte garantiert in der aktuellen Lage den Krieg erneut ausbrechen lassen.
Ganz davon abgesehen, dass das faktisch nicht möglich war. 
Wir Elfen waren eben einfach auf die Menschen angewiesen. Wir mussten einfach möglichst viele Söhne zeugen um unsere Art zu erhalten und dazu brauchten wir Menschen. Und da es jedem Elfen nur mit dem vorherbestimmten menschlichen Gefährten möglich ist, müssen diese so gesund gehalten werden, damit sie möglichst lange lebten und fruchtbar waren. 
,,Eure Hoheit, sich mit Menschen abzugeben, ist doch schlicht vergebene Mühe", richtete eine der Frauen ihr Wort direkt an mich.
Mit verengten Augen visierte ich diese an.
,,Wir reden hier über das wohl befinden meiner Braut, der Mutter des nächsten Königs der Elfen. Wenn wir es so nennen wollen, habt ihr euch alle an einem verbrechen an der Zukunft unserer Art verschuldet. Für mich klingt das doch sehr nach Hochverrat, oder was meinst du Bialaer?", wandte ich mich am Ende an meine Bruder, welcher beinahe die gesamte Zeit dem Verhör beigewohnt hatte.
Er sah mich einen Moment skeptisch an, nickte dann doch.
,,Hervorragend", sagte ich nur und nickte den Wachen im Raum zu. 
Diese traten auch gleich in Aktion und schleppten die schreienden und zeternden Frauen fort. Ironischerweise in genau eben den Kerker, in dem sie meinte, dass meine Braut gehörte. 
,,Willst du sie wirklich mit Hochverrat anklagen?", harkte Bialaer nach, ,,Sie sind immerhin Töchter aus gutem Hause... Die Familien werden durchdrehen."
Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und trank einen Schluck Wasser. 
,,Nun, in dem Sinne betrifft es ja weniger mich, sondern den nächsten König. Soll er es also verhandeln."
Bialaer sah mich belustigt an.
,,Du vertagst den Prozess auf deinen Nachfolger?" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Warum nicht. Sollte er es anders sehen, kann er sie dann ja aus der Haft entlassen. Aber bis dahin will ich mich für meinen Teil zumindest, nicht damit beschäftigen."

,,Aren", Corym trat in mein Büro, in welchem ich noch immer mit Bialaer diskutierte.
,,Wie lief das Treffen mit dem Botschafter?", versuchte ich zuerst das zu fokussieren, was eigentlich wesentlich relevanter war.
,,Gut, wenn auch mit wenig beschlüssen. Wir drehen uns halt immer um die selben Aspekte, wie das künftige gemeinsame Leben mit den Menschen gehen soll. Vor allem welche Informationen über unsere Art wir an die Allgemeinheit beziehungsweise die Menschen freigeben."
,,Erwartbar", sagte ich nur.
,,Mir macht das aber mit Flora ehrlich gesagt gerade mehr Gedanken."
,,Corym, dass ist in Anbetracht der Friedensverhandlung eigentlich gerade nebensächlich. Es sei denn, du siehst in dieser verängstigt drein schauenden Frau eine Gefahr für unsere Familie, wie ich es aufgrund der bisherigen Berichte geglaubt hatte."
,,Aren ... Sie wusste nicht mal wer du bist. Sie hat die Angestellten nicht einmal gesehen."
,,Ja, ist unschön, aber was soll ich jetzt tun? Ich bezweifel, dass du ihr gesagt hast, dass ich den Eheakt mit ihr bereist vollzogen hab. Was glaubst du wird sie von mir halten, sobald sie das weiß. Und was wird sie von euch halten, dass ihr mich nicht aufgehalten habt? Sie wird uns nicht mögen, fertig. Hauptsächlich sie tut sich und anderen nichts an. Ich werde mich auch schon morgen dran setzen besseres Personal zu finden, die sich künftig auch um meine Söhne kümmern werden."
Corym sah mich an wie einen geprügelten Hund. 
Ich wusste er hatte da eine andere Perspektive als ich auf die Sachen, aber kein Mensch würde sich mit der ganzen Sachen so anfreunden. Sie wird uns schneller als er schauen kann nicht mehr mögen. Und wahrscheinlich wären auch meine Erben nicht sicher in ihrer Umgebung. 
,,Darüberhinaus will ich gern, dass wenn Luvon wieder zu ihr geht, du dabei bist. Sobald sie zu viel erfährt, könnte ihre Stimmung auch ihm gegenüber sich ändern. Immerhin ist er auch unser Bruder. Sie könnte ihre Wut an ihm raus lassen."
,,So würde ich sie nicht einschätzen", merkte er an. 
Genervt verdrehte ich innerlich die Augen.
,,Das ist mir egal. Du tust einfach was ich dir sage und sobald sie auch nur in Ansätzen gefährlich werden könnte schreitest du ein und informierst mich."


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Halli Hallo

ich musste tatsächlich das Kapitel neu schreiben...
Ich weiß, am besten woanders vorschreiben und nur hier rein kopieren, aber für mich hat es irgendwie immer einen anderen Reiz hier direkt zu schreiben als zum Beispiel in Word oder Docs... 
Tja, aber hier ist zumindest das Kapitel. 

LG     

Des Elfenkönigs BrautWo Geschichten leben. Entdecke jetzt