Eine Stunde später stand Louis bereits an der Tower Bridge Station und wartete auf sein Grindr - Date. „Bist du Louis?", hörte er eine tiefe, jedoch äußerst melodische Stimme hinter sich fragen. Er drehte sich langsam zum Ursprung des Klangs. Louis war selten nervös, doch in diesem Moment wurde er es, denn sein Date war deutlich größer als er und dazu noch wesentlich attraktiver, als er anhand des Bildes hätte erahnen können. „Ja, Hi. Dann bist du wohl Harry?", fragte er das Offensichtliche. Harry nickte wortlos und musterte ihn etwas zu auffällig von oben bis unten, biss sich währenddessen leicht auf die Unterlippe, bevor er sich zu Louis herunter beugte und ihm einen sanften Kuss auf die Wange gab.
Die weichen Lippen und der heiße Atem auf Louis' Wange ließ eine Gänsehaut auf dessen Körper entstehen. „Ich wohne nicht weit von hier. Möchtest du in eine Bar oder wollen wir zu mir gehen?", fragte Harry leise. Louis nickte, weshalb Harry seine Augenbrauen leicht zusammen zog. „Welcher Variante galt das Nicken?", fragte er mit einem leichten Schmunzeln, was Louis einen ersten richtigen Blick auf seine Grübchen gewährte. Sie waren noch so viel schöner als auf diesem Bild, welches ihm niemals hätte gerecht werden können. „Für mich ist beides okay", sagte er. „Gut, dann gehen wir zu mir", sagte Harry und legte seine Hand auf Louis' unterem Rücken ab, um ihn zu führen.
„Wow", sagte Louis, der sich mehrfach um die eigene Achse drehte, nachdem sie Harry's Wohnung betraten. Ein moderner Neubau direkt an der Themse, der zu großen Teilen aus einer einzigen Glasfront bestand. Die Wohnung selbst war riesig, ebenso modern eingerichtet, wie die Außenfassade es bereits erahnen ließ. „Hast du einen Angestellten, der deine Fenster putzt oder machst du das selber?", fragte Louis, der durch das viel zu große Wohnzimmer lief und durch die Glasfront direkt auf die Themse blickte. „Die Frage höre ich nicht zum ersten Mal", sagte Harry, der sich von hinten dicht an Louis' Körper schmiegte und seine Arme um dessen Körper schlang.
Louis' Herzschlag beschleunigte sich spürbar. Er drehte sich in Harry's Armen um 180 Grad, um dem Grünäugigen direkt in die Augen blicken zu können. „Möchtest du etwas trinken?", fragte Harry so leise, dass es beinahe ein Flüstern war. Louis, der sichtlich überfordert von dieser Reizüberflutung war, nickte etwas verhalten. „In deinem Profil steht, dass du 1,76 m bist", sagte Harry auf dem Weg zur in der offenen Küche befindlichen Bar, die bestückt mit unzähligen sehr teuer aussehenden Flaschen war. „Ja, bin ich auch", sagte Louis. „Bist du nicht", erwiderte Harry und warf Louis ein kleines Zwinkern zu.
Ein wenig beleidigt setzte sich Louis auf den freien Platz neben Harry auf der Couch. „Schmollst du jetzt?", fragte dieser gleich und reichte Louis sein Getränk. „Ich bin wirklich 1,76 m", betonte Louis noch einmal und streckte seinen Kopf in die Höhe. „Okay. Bist du auch wirklich 21?", fragte Harry weiter. Louis nickte. „Erzähl mir was von dir, wir haben doch schließlich ein Date", sagte Harry, drehte seinen Körper vollständig zu Louis und legte einen Arm auf der Lehne ab, um mit dem Zeigefinger sanft über seinen Nacken zu streichen. Die feinen Härchen auf Louis' Haut stellten sich sofort auf.
„Ich komme aus Doncaster, studiere seit zwei Jahren hier in London. Ich wollte Grindr heute Abend eigentlich löschen, aber dann habe ich dein Profil gesehen. Vielleicht bin ich nicht ganz 1,76 m, aber du siehst auch nicht wie auf deinem Bild aus", begann Louis zu erzählen, wurde beim letzten Satz jedoch von Harry unterbrochen. „Sondern? Wie sehe ich stattdessen aus?", fragte er irritiert. „So viel besser noch", gestand Louis, ohne wirklich vorher über seine Worte nachzudenken. Die Röte stieg augenblicklich in sein Gesicht. „Süß", sagte Harry und strich mit seinem Daumen über Louis' Wange. „Erzählst du mir auch etwas über dich?", fragte Louis, um sich selbst von der Peinlichkeit, die er gerade empfand abzulenken.
„Ich bin größer als 1,76 m, sehe scheinbar besser aus als auf meinem Profilfoto und bin Professor an einer Universität außerhalb von London", erzählte Harry. „Heiß", kommentierte Louis und dachte zum wiederholten Male nicht darüber nach, was er eigentlich gerade sagte. „Sprichst du immer alles aus, was du denkst?", fragte Harry mit aufeinander gepressten Lippen. „Etwas zu oft vermutlich. Warum an einer Universität außerhalb von London, wenn du mitten in London wohnst?", fragte Louis interessiert. „Ich bin auf einer schwulen Datingapp angemeldet. Das muss keiner meiner Studenten wissen. Ich habe den Umkreis genau so gewählt, dass ich ihnen nicht angezeigt werden kann", erwiderte Harry.
Louis klopfte nervös mit seinen Fingern auf dem Glas, dass er so fest im Griff hatte, dass seine Fingerknöchel beinahe weiß wurden. Er hatte schon oft Blind Dates, aber Harry schien ihm eine Nummer zu groß zu sein. Er fragte sich, was dieser bildschöne Mann von ihm wollte, denn er bräuchte sicher nur mit dem Finger schnipsen und alle würden sich hinter ihm in einer Schlange aufreihen und darauf warten, beachtet zu werden. Louis würde sich in diesem Fall ebenso anstellen, wüsste aber von vornherein, wie schlecht seine Chancen stehen würden. „Welche Universität?", fragte Louis. „Cambridge", antwortete der Lockenkopf, als sei es absolut nichts besonderes. Doch Louis wusste, dass es das war. Er hatte sich schließlich für Cambridge beworben. Erfolglos.
„Ich habe mir einen Cambridge - Professoren aufgerissen?", fragte er sichtlich beeindruckt. „Genau genommen hat der Cambridge - Professor dich aufgerissen, aber das scheint eine Auslegungssache zu sein, ähnlich wie bei deiner Körpergröße", sagte Harry mit einem nahezu teuflischen Grinsen. Louis wollte sein Gesicht nicht entgleisen lassen, doch seine Gesichtsmuskulatur hatte andere Pläne. „Du brauchst nicht zu schmollen, du bist süß und deine Körpergröße ist perfekt. Fast so perfekt wie deine Augen", sagte Harry, der seine linke Hand sanft in Louis' Nacken legte, um ihn langsam in seine Richtung zu ziehen.
Louis' Blick wanderte von Harry's Augen zu dessen Lippen. „Darf ich?", fragte Harry leise. Louis nickte und spürte im selben Moment Harry's volle Lippen auf seinen. Sie waren unglaublich weich und Louis kam nicht umhin, sich zu fragen, wie sie sich wohl am Rest seines Körpers anfühlen würden. Nach einem viel zu kurzen Kuss, lösten sie sich wieder, was Louis unzufrieden knurren ließ. Doch Harry nahm lediglich die beiden Getränke in seine Hand und stellte sie auf dem Wohnzimmertisch ab, bevor er sich wieder dem Blauäugigen widmete.
Der Kuss intensivierte sich schnell und Louis war sich sicher, dass das der beste Kuss war, den er je bekam. Harry's Zunge war mindestens genauso weich wie dessen Lippen. Er sank unter Harry immer mehr mit seinem gesamten Körper auf die Sitzfläche der Couch, als er die große und weiche Hand des Lockenkopfes unter seinem Shirt spürte. „Ist es okay, wenn ich...?", fragte Harry, bevor er sich endgültig von Louis' Lippen löste, um sich seinem Hals zu widmen. „Ja", hauchte Louis, kaum fähig zu reden.
Louis' Shirt fand sich schnell auf dem Boden wieder, dicht gefolgt von seiner Hose. Als Harry sich sein Shirt selbst auszog, riss Louis' unbewusst seinen Mund auf. „Fuck, ist das dein Ernst? Kann ich mir mein Shirt wieder anziehen? Damit kann doch niemand mithalten", sagte Louis nervös, während er sich zum Boden lehnte und nach seinem Shirt tastete. „Lass es aus, mir gefällt, was ich sehe", sagte Harry, fuhr mit seinen Händen über Louis' Oberkörper und verteilte unzählige Küsse auf ihm.
Etwas unangenehm war Louis die Situation. Er mochte seinen Körper, aber Harry sah aus wie jedes Model aus jedem Katalog, nur noch viel besser. Es fiel ihm schwer, sich Harry hinzugeben und war nicht böse darüber, als die das Klingeln der Tür die beiden für einen kurzen Moment unterbrach. „Gib mir eine Minute", hauchte Harry, bevor er von Louis aufsprang und zur Tür rannte. „Harry, ich hab es getan. Ich habe sie gefragt", hörte Louis eine aufgeregte Stimme sagen. „Niall, es ist gerade wirklich ungünstig. Du musst gehen", erwiderte Harry, doch sein ungebetener Gast stand bereits vor der Couch und musterte Louis erschrocken.
„Mr. Tomlinson?"
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Fuck Me, Prof. | L.S.
FanfictionLouis hatte schon viele Blind Dates, eines schlimmer als das andere. Gerade, als er Grindr endgültig von seinem Handy verbannen und die Welt des Datings hinter sich lassen will, entdeckt er den gut aussehenden Harry und gibt der Sache noch eine letz...