Kapitel 19 - Marktwert

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Es war 17:00 Uhr und Louis stand aufgeregt vor Harry's Wohnungstür, als er die Klingel betätigte. Die Tür öffnete sich mit Schwung und Harry strahlte über beide Ohren, als er Louis in die Wohnung zog. Louis ließ seine Tasche zu Boden fallen und sprang an Harry's Körper nach oben, schlang seine Beine um ihn und zog ihn in einen stürmischen und doch leidenschaftlichen Kuss. Er mochte es, das zu tun. Und Harry schien zu mögen, wenn er es tat. „Wie war dein Wochenende?", fragte Harry grinsend. „Toll", sagte Louis und begann, die Knöpfe an Harry's Hemd zu öffnen. „Gut, wir reden später", erwiderte Harry grinsend und zog Louis das Shirt über den Kopf.

„Hose", hauchte Harry, den Kuss nur für den Bruchteil einer Sekunde gelöst. Er packte Louis an der Taille und hielt ihn in der Luft, damit dieser sich die Hose samt Boxershorts abstreifen konnte. Harry öffnete seine Hose ebenso hektisch und lief mit Louis, der noch immer um seinem Körper geschlungen war, zum Nachttisch im Schlafzimmer und zog ein Kondom aus der Verpackung. Auf dem Weg zurück zum Wohnzimmer befand sich bereits der erste Finger in Louis. Er stöhnte in den Kuss und umgriff den Körper seines inoffiziellen Freundes nur noch fester.

Harry platzierte Louis auf dem Küchentisch, schob vorsichtig einen zweiten Finger in hinein und hörte währenddessen nicht auf, ihn zu küssen. Ihr Zungen spielten miteinander und Louis spürte Harry's Hände überall an seinem Körper. Er begann, seine Finger leicht zu bewegen, was Louis' Stöhnen augenblicklich lauter werden ließ. „Los jetzt", forderte Louis ungeduldig. „Okay, Chef", sagte Harry lachend und musterte Louis' Gesicht mit leuchtenden Augen, während er sich in aller Ruhe das Kondom überstülpte.

„Du hast mir gefehlt, Lou", sagte Harry und schob sich langsam in Louis hinein. „Du mir auch. Du glaubst gar nicht wie", hauchte Louis, der es genoss, endlich wieder bei Harry zu sein. Sie waren nur für eine kurze Zeit getrennt, doch Louis kam es vor, als sei es eine Ewigkeit gewesen. Harry schob sich vorsichtig Stück für Stück in Louis, bis seine vollständige Länge sich in ihm befand. „Liebevoller Harry, willst du dem dominanten Harry kurz das Feld überlassen?", fragte Louis, biss sich beim Anblick von Harry's immer dunkler werdenden Augen genüsslich auf die Unterlippe. „Ich dachte schon, du fragst nie", sagte Harry mit einem Zwinkern und stieß fest zu.

Louis streckte dem Lockenkopf sein Becken entgegen, krallte sich an dessen Schultern fest. „Couch!", forderte Louis hauchend, dem allmählich der Hintern einschlief, da Harry ihn ungünstig gegen die Kante der Arbeitsfläche presste. Ohne sich von Louis zu lösen, hob Harry ihn auf und ließ sich rücklings auf die Couch fallen. Louis bewegte sich auf Harry, streckte sein Rücken durch und stützte sich auf dessen Oberschenkel ab, während Harry im selben Rhythmus zustieß. Der Winkel ermöglichte, dass Harry mit jedem Stoß Louis' Punkt streifte. Sein Stöhnen wurde lauter und der Griff an Harry's Oberschenkeln fester.

„Ich halt das nicht mehr lange aus", sagte Louis, gefolgt von einem lauten Stöhnen. Sofort verringerte Harry die Geschwindigkeit und richtete sich auf, um Louis' Körper fest an sich zu drücken und ihn mit nach unten zu ziehen. Mit angewinkelten Beinen stieß Harry weiter zu, was Louis die verschiedensten Geräusche entlockte. „Fuck, Harry", schrie Louis beinahe auf und windete sich in Harry's Griff, bis er sich aufgrund der zusätzlich zwischen ihren Körpern entstandenen Reibung ergoss. Harry's Stöße wurden nur noch fester, bis auch er seinen Höhepunkt in Louis fand und laut aufstöhnte.

Sie blieben regungslos aneinander gepresst liegen. „Also, schönes Wochenende gehabt?", fragte Harry nach einigen Minuten, als er sich vorsichtig aus Louis heraus zog und ihm sanft über den unteren Rücken streichelte. Louis nickte atemlos. „Wir waren beim Fußball, in einer Bar und waren bei meiner Familie", fasste Louis das Wochenende zusammen. „Warst du betrunken?", fragte Harry grinsend. „Und wie! Der erste Abend war wirklich schlimm. Wir waren in einer Schwulenbar in unserer Heimatstadt", sagte Louis. „Und wie oft wurdest du angebaggert?", fragte Harry weiter. „Ein paar Mal, aber ich hab immer stolz erzählt, dass ich einen Freund habe", sagte Louis sichtlich begeistert von dieser Tatsache.

Harry drückte Louis einen Kuss auf dessen Wange und schob ihn langsam von seinem Körper. „Nein, nicht", sagte Louis und griff fester um Harry's Körper. „Lou, wir müssen duschen. Wir kleben", sagte Harry kichernd. Unzufrieden knurrte Louis, ehe er sich langsam aufrichtete. „Ich mach dir einen Vorschlag. Du gehst jetzt allein duschen und ich fang währenddessen mit der Zubereitung des Abendessens an", schlug Harry vor. „Gegenvorschlag. Du kommst mit mir duschen und wir hungern stattdessen", erwiderte Louis. „Schwere Entscheidung. Aber wir haben die ganze Nacht zusammen, also beweg deinen Knackarsch in die Dusche", sagte Harry und kniff leicht in Louis' Hintern, was dieser mit einem nahezu quietschenden Geräusch kommentierte, bevor er schnell in die Dusche tapste.

Louis drehte das heiße Wasser auf und ließ es über seinen Körper perlen, bis der Dampf die Duschwand beschlagen ließ. Er griff nach Harry's Duschbad, denn er mochte es, wenn Harry nach einem Obstsalat roch. Er wollte genauso riechen. „Louis?", rief Harry etwas zu ernst, als dass Louis entspannt hätte zu Ende duschen können. „Ich bin gleich da", rief er und spülte das Duschbad schnell ab. Er rubbelte sich mit dem Handtuch trocken und wickelte es um seine Hüften, bevor er zurück ins Wohnzimmer kam.

Harry stand inmitten des Raumes, vor den Klamottenberg, den sie bei der Begrüßung errichtet haben. In seiner Hand befanden sich zahlreiche, teils zerknüllte Zettel. Louis riss die Augen auf, denn er wusste genau, was Harry in der Hand hielt. „Ich kann das erklären", sagte dieser sofort. „Ich höre?", forderte Harry ihn auf. „Zayn und ich waren feiern. Die Nummern wurden mir zugesteckt. Es ist wirklich absolut unspektakulär und ich habe lediglich vergessen, sie wegzuwerfen. Darf ich das kurz nachholen?", fragte Louis und ging auf Harry zu, um nach den Zetteln zu greifen, doch dieser zog den Arm weg.

„Harry?", fragte er und kniff die Augenbrauen etwas zusammen. „Warum hast du die Zettel behalten?", fragte Harry. „Ich habe es wirklich nur vergessen", sagte Louis. „Oder wolltest du dir einfach alle Optionen offenhalten?", fragte Harry weiter, ohne überhaupt auf Louis' Ausführung einzugehen. „Was? Nein! Harry, ich will mir keine Optionen offenhalten. Ich will dich", sagte Louis zunehmend panischer werdend. Er hatte Harry noch nie so ernst gesehen. Keine einzige Regung war in seinem Gesicht zu sehen und Louis fühlte sich unwohl. Harry zählte die Zettel. „Elf Nummern? Die wurden dir einfach so zugesteckt?", fragte Harry.

Louis entschloss sich, ehrlich zu Harry zu sein. „Zayn und ich hatten eine Wette. Wer mehr Nummern bekommt, muss nicht bezahlen", sagte Louis. Harry riss die Augen auf. „Du hast also wildfremde Menschen angebaggert, um nicht bezahlen zu müssen? Obwohl du einen Freund hast?", fragte Harry viel zu ruhig. Louis war beunruhigt. Es war eine dumme Idee, auch wenn sie sich alkoholisiert richtig angefühlt hat. „Harry, ich war betrunken und in dem Moment hielt ich es für witzig. Aber das ist es nicht. Es tut mir leid", sagte Louis mit dem Blick zum Boden gerichtet. „Hattest du Sex, Louis?", fragte Harry.

Louis' Blick schoss nach oben. Seine Augen trafen direkt auf die von Harry. „Nein! Auf keinen Fall!", sagte Louis ohne zu zögern. „Hast du jemanden geküsst?", fragte der Lockenkopf. Sein Blick ließ auf Louis' gesamten Körper eine Gänsehaut entstehen. „Harry! Nein! Ich habe doch dich", sagte er, spürte die aufkommenden Tränen in seinen Augen. Harry war offensichtlich sauer, sehr sogar. „Weißt du, Louis, ich dachte, das zwischen uns könnte wirklich etwas besonderes werden. Aber scheinbar ist der Altersunterschied doch zu groß. Wenn dir dein Marktwert wichtiger ist, dann will ich dich nicht aufhalten. Tob dich aus, aber lass mich da bitte raus. Ich kann und will das nicht", sagte Harry ernst und steckte die Zettel zurück in Louis' Hose, der noch immer mit einem Handtuch umwickelt und völlig fassungslos im Raum stand.

„Geh jetzt bitte", forderte Harry ihn auf. „Nein, Harry. Ich will nicht gehen. Ich will bei dir sein", sagte Louis. „Ich möchte dich aber nicht bei mir haben", sagte Harry und zeigte auf die Wohnungstür. „Harry, bitte. Bitte mach das nicht", flehte Louis. „Ich geh jetzt duschen. Du bist weg, wenn ich fertig bin", sagte er und ließ Louis stehen, dem allmählich die Tränen über das Gesicht liefen. Er zog sich zitternd seine Kleidung an, griff nach seiner Tasche und verließ Harry's Wohnung. Er setzte sich auf die erste Treppenstufe, die er erreichte und brach unvermittelt in Tränen aus. Er konnte und wollte nicht ohne Harry sein.

Fuck Me, Prof. | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt