Kapitel 18 - Du fehlst

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„Es ist, als wäre ich wieder ein Teenager", sagte Louis und zog seine Marvel - Bettwäsche in seinem ehemaligen Kinderzimmer über den Kopf. Seine Mutter hatte sich die beste Zeit rausgesucht, um staubzusaugen. Zayn sprang aus dem Bett und riss die Tür auf. „Jay, wir sind verkatert!", rief er durch das Haus. „Ich weiß", rief Louis' Mutter zurück, gefolgt von einem gehässigen Lachen. „Ich lasse mich zur Adoption freigeben", sagte Louis, nachdem nun auch die Mädchen durch das Haus trampelten. „Du bist 21", gab Zayn zu Bedenken. „Ich bin süß, irgendein Sugar - Daddy wird mich schon wollen", erwiderte Louis zuversichtlich.

Louis richtete sich langsam aus dem Bett und lief ins Badezimmer. Die Nachtruhe war offiziell beendet. Eigentlich hatte Louis vor auszuschlafen, doch dieses Vorhaben war in seinem Elternhaus offensichtlich nicht umzusetzen. Mühselig kletterte er in die Dusche und putzte sich kurz darauf die Zähne. Elotrans hatte seine Wirkung verfehlt, Louis' Kopf drohte zu explodieren. „Machen wir heute einen alkoholfreien Tag?", rief Louis in sein Zimmer. „Wir gehen zu den Doncaster Rovers. Musst du selber wissen, ich freue mich auf mein Bier", rief Zayn zurück. „Okay, ein Bier", sagte Louis.

Nach dem vierten Bier im Stadion ging es in die Halbzeit. Doncaster lag vorn und die vier Konterbier halfen Louis über den Kater hinweg zu bester Laune. „Was geht nun eigentlich mit Lillith?", fragte Louis und ließ sich auf seinem Sitz zurückfallen. „Wir sind zusammen", sagte Zayn. „Klingt mittelmäßig begeistert. Was ist da los?", fragte Louis weiter. „Bevor wir zusammengekommen sind, war alles aufregend. Mittlerweile fühle ich mich wie nach zwanzig Jahren Ehe", sagte Zayn schulterzuckend. „Du willst dich schon wieder trennen?", fragte Louis leise lachend. Mit Zayn war es immer das selbe, er verliebte sich Hals über Kopf und verlor nach kurzer Zeit wieder das Interesse.

Während Louis sich vor Harry von einem in den nächsten, meist enttäuschenden One - Night - Stand stürzte, hatte Zayn eine einmonatige Beziehung nach der anderen. „Ich weiß es noch nicht. Aber sie langweilt mich", sagte Zayn leise lachend. „Du bist unmöglich", sagte Louis lachend. „Uh, Mr. Ich habe seit einem Tag eine Beziehung, bitte halte mir eine Moralpredigt", äffte Zayn Louis nach. „Halt die Klappe, sonst läufst du nach Hause", erwiderte Louis. „Wir sind mit meinem Auto hier", gab Zayn zu bedenken. „Okay, vielleicht habe ich das nicht bis zu Ende durchdacht", sagte Louis schmollend.

Niemand fuhr mit dem Auto, denn als das Spiel beendet war, hatten beide beinahe den gestrigen Pegel erreicht. Der einzige Unterschied war, dass sie sich diesmal noch eigenständig fortbewegen konnten. „Wieso eskaliert das in Doncaster immer?", fragte Louis, der absolut konzentriert auf seine Aussprache war. „Es liegt nicht an uns, es liegt an Doncaster", sagte Zayn. „Verfluchtes Doncaster", sagte Louis und bildete mit seinen Zeigefingern ein Kreuz und ging in Abwehrhaltung. „Machen wir eigentlich einen kurzen Zwischenstopp bei mir und gehen dann wieder in die Bar?", schlug Louis vor. „Es ist 16:30 Uhr", sagte Zayn nach einem Blick auf die Uhr. „Na, ja oder ja?", fragte Louis mit Nachdruck.

Sie kamen am Haus von Louis' Familie an und betraten den Flur. „Seid ihr schon wieder betrunken?", fragte Louis' Mom teils ernst, teils schmunzelnd, als sie ihren Sohn dabei beobachtete, wie er beim Versuch seine Schuhe auszuziehen umfiel. „Nein, wir sind absolut nüchtern", sagte Louis langsam und noch mehr auf seine Aussprache bedacht als zuvor. „Wo ist dein Auto, Zayn?", fragte sie. „Am Stadion. Ich konnte nicht mehr fahren. Aber Louis ist absolut nüchtern", lallte Zayn. „Was hab ich nur großgezogen?", fragte sie lachend. Louis' Mutter wusste, dass sie sich stets auf Louis verlassen konnte und dass die alkoholischen Ausfälle nur selten vorkamen. „Soll ich euch eine Pizza in den Ofen schieben?", fragte sie. Begeistert nickten beide.

Während Zayn sich im Badezimmer fertigmachte, überprüfte Louis entgegen der Regeln noch einmal sein Handy. Er hatte Harry gestern nicht mehr geantwortet, sondern die Nachricht lediglich in der Vorschau gelesen. Dennoch hatte er eine weitere Nachricht von Harry.

Fuck Me, Prof. | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt