„Du kannst mich mal", sagte Louis und warf Harry die kleine Schachtel entgegen, die unvermittelt an Harry's Körper abprallte und zu Boden fiel. Louis Körper schnellte zur Tür und wollte sie gerade öffnen, doch Harry schob sich dazwischen und hielt ihn an den Oberarmen fest. „Lass mich los!", fuhr Louis ihn an und zappelte sich aus seinem Griff. Harry hob entschuldigend die Hände. „Du bist wirklich sauer wegen heute Morgen?", fragte er.
„Ich bin sauer wegen deines gesamten Verhaltens. Du hast mich vier Wochen ignoriert, nachdem wir das erste Mal gevögelt haben. Und jetzt? Du tust so, als ob du irgendwelche Besitzansprüche an meinen Körper hättest. Hast du aber nicht, also lass mich in Ruhe und steck dir dein Geschenk sonst wohin", fuhr er ihn an, untermalte das Wort ‚Geschenk' mit Gänsefüßchen und stürmte nach draußen, zurück in sein Unterkunftszimmer.
Zayn hatte den Tag frei und aufgrund der Nacht mit seiner nun offiziellen Freundin Lillith, hatte dieser etwas Schlaf nachzuholen. Louis zog sich bis auf die Boxershorts aus und kletterte auf das obere Bett, kuschelte sich an den Körper seines besten Freundes. „Hey, meine kleine Drama - Queen", flüsterte Zayn verschlafen und zog Louis fest an sich. „Zaynie, es tut mir Leid, dass ich meinen Frust an dir ausgelassen habe. Darf ich dich heute Abend zum Essen einladen?", fragte Louis. „Sehr gerne. Hast du mit Harry geredet?", fragte er. Louis nickte. „Er ist ein Arschloch?", fragte Zayn. „Ja, ist er. Aber lass uns nicht über ihn reden, das hat sich erledigt", sagte Louis und schloss seine Augen.
Zwei Stunden Mittagsschlaf und mehrere unbeantwortete Nachrichten von Harry später, sprang Louis unter die Dusche, um sich für das Essen fertigzumachen. „Wollen wir uns was Hübsches anziehen?", fragte Louis aus dem offen stehenden Badezimmer. „Ein richtiges Date. Ich hatte schon Sorge, du fragst nie", sagte Zayn und klatschte Louis auf seinen nackten Hintern, als dieser das Badezimmer betrat. Louis schrie augenblicklich vor Schmerzen auf.
„Scheiße, Louis, das wollt ich nicht", sagte Zayn erschrocken. „Alles gut. Das letzte Mal war etwas härter. Du glaubst nicht, wie schmerzhaft es war, vorhin in der Vorlesung zu sitzen", sagte Louis mir noch immer schmerzverzerrtem Gesicht. „Hat er dir wehgetan? Ich bring ihn um", sagte Zayn wütend. „Ja, aber ich wollte das genau so, also alles gut", beschwichtigte ihn Louis grinsend. „Perverse Schweine", sagte Zayn lachend. „Ich liebe dich auch", erwiderte Louis und formte mit seinen Händen ein Herz in Zayn's Richtung.
Mit seinem besten Hemd und seiner zweitengsten Hose öffnete Louis die Zimmertür. „Hi", sagte Harry, der mit gesenktem Blick vor der Tür stand. Louis blickte auf den Gang und zog Harry in sein Zimmer, als er niemanden weiter entdecken konnte. „Was willst du hier, Harry?", fragte Louis. „Hast du Besuch?", fragte dieser und sah in Richtung des teilweise geöffneten Badezimmers, aus welchem der Strahl der Dusche deutlich hörbar war. „Irrelevant. Was willst du?", fragte Louis. „Mich bei dir entschuldigen", sagte Harry und reichte Louis eine Flasche Gin. „Gin?", fragte Louis. „Ich weiß nicht, ob es dein Lieblings - Gin ist, aber auf deinem Fensterbrett stehen drei leere Flaschen dieser Sorte und in der vierten ist kaum noch etwas drin", sagte er.
Louis musterte die Flasche. Es war sein Lieblings - Gin. Er mochte nicht nur den Inhalt, sondern auch die Optik der Flasche, weshalb er sich schwertat, die leeren Flaschen zu entsorgen. Er nahm Harry die Flasche ab und stellte sie zu den anderen. „Danke", sagte er. „Ich habe keine Besitzansprüche. Weder an dich, noch an deinen Körper. Entschuldige bitte, wenn ich dir dieses Gefühl gegeben habe", sagte Harry. Louis musterte ihn, denn er wirkte verändert, nahezu eingeschüchtert. Louis kannte diese Seite an Harry nicht. Nicht, dass er überhaupt irgendeine Seite an Harry kannte, außer die, die ihm die Klamotten vom Leib riss.
Sie standen sich schweigend gegenüber. Louis wusste nicht, was er sagen sollte und Harry wartete geduldig auf eine Reaktion. „Schatz, hast du meine Boxershorts verschleppt? Ich will nicht ins Pizza Mola ohne Unterwäsche", fragte Zayn, der splitterfasernackt das Zimmer betrat. „Oh", sagte er, als er Harry erblickte und führte seine Hände vor seine Körpermitte. Louis griff nach Zayn's Boxershorts, die er in der Tat versehentlich aus dem Badezimmer mitgenommen hat und reichte sie ihm. „Danke", sagte Zayn und verschwand wieder im Badezimmer. Harry sah fragend zu Louis, doch er fragte nicht.
„Können wir irgendwohin gehen, wo es ruhiger ist? Ich würde dich gerne zum Essen einladen. Hast du Lust und Zeit?", fragte er stattdessen, ohne auf die Begegnung mit Zayn einzugehen. „Ich bin schon verabredet", erwiderte Louis. Zayn betrat teilweise bekleidet das Zimmer und sah zwischen Harry und Louis hin und her. „Entschuldige bitte, ich wollte eure Verabredung nicht stören", sagte er und drehte sich in Richtung der Tür, war im Begriff diese zu öffnen. Louis sah zu Zayn, der mit seinen Händen wild in Harry's Richtung gestikulierte. Louis schüttelte den Kopf, während Zayn noch immer Pantomime aufführte. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder", sagte Harry, bevor er das Zimmer verließ.
„Was soll das? Geh mit ihm", sagte Zayn. „Nein! Ich bin mit dir verabredet. Du hast genug durchstehen müssen in letzter Zeit wegen ihm und mir. Heute bist du der Mittelpunkt meiner Abendgestaltung", sagte Louis sanft lächelnd. Genau einen solchen Abend haben sie gebraucht. Louis bestellte eine Flasche Wein, für Zayn eine Pizza Funghi und für sich selbst eine Pizza Diavolo, die er nach Abschluss des Essens wie immer bereuen wird. Sie waren schon oft hier und verzichteten mittlerweile sogar auf den obligatorischen Griff zur Speisekarte.
„Und, wie war dein Tag, Liebling?", fragte Zayn, der über den Tisch nach Louis' Händen griff. „Erzähl mir lieber von deiner Nacht! Wie wurde es jetzt doch noch offiziell?", fragte Louis interessiert, wohlwissend, dass er sich in letzter Zeit zu wenig um die Belange seines besten Freundes gekümmert hat. „Ich habe sie gefragt. Und sie hat völlig entnervt reagiert und meinte, dass es auch langsam Zeit wurde", erzählte Zayn lachend, während das Essen gerade auf dem Tisch abgestellt wurde. „Wollen wir sie am Wochenende mit nach Doncaster nehmen?", fragte Louis, der sich seit Wochen auf ein Wochenende in seiner Heimat freute.
Zayn schüttelte den Kopf. „Es ist unser Wochenende. Kein Harry und keine Lillith machen uns das kaputt", sagte Zayn. Ein leises Räuspern ließ Louis zusammenzucken. Er drehte sich um 180 Grad um sich selbst und blickte direkt in Harry's Augen. „Was willst du hier?", fragte er irritiert. „Louis, ich möchte wirklich gerne in Ruhe mit dir reden", sagte Harry. „Und das ist ein geeigneter Rahmen für ein Gespräch?", fragte Louis mit Blick auf Zayn. „Lieber ein ungeeigneter Rahmen, als dass es zu spät ist", sagte Harry. „Ich bin verabredet, Harry. Wir können uns danach unterhalten, aber jetzt gehst du bitte", sagte Louis mit etwas Nachdruck, was der Lockenkopf mit einem Nicken kommentierte und das Restaurant verließ.
„Woher wusste er, wo wir sind? Hast du gepetzt?", fragte Louis. „Ich habe es vorhin erwähnt, als ich aus der Dusche kam. Vielleicht ist er einfach aufmerksam", sagte Zayn. „Er hat mir auch meinen Lieblings - Gin mitgebracht", sagte Louis stolz. „Und warum redest du dann nicht mit ihm?", fragte Zayn. „Weil ich mit dir verabredet bin", erwiderte Louis. „Und weil du ihn zappeln lassen willst?", fragte Zayn weiter, während sein Grinsen immer breiter wurde. „Vor allem auch das, ja", sagte Louis und schloss sich dem Grinsen seines besten Freundes an.
Als sie das Essen und die Getränke vollständig geleert hatten und Louis die Rechnung übernahm, waren beinahe zwei Stunden vergangen. Sie liefen gemeinsam nach draußen. Harry stand angelehnt an seinem Fahrzeug, direkt gegenüber der Eingangstür und sah abwartend in der Gegend herum, lächelte leicht, als er Louis erblickte. „Danke für den Abend, ich komm allein nach Hause", sagte Zayn, und schloss Louis in die Arme, bevor er ihn an Harry übergab und zurück zur Universität lief.
Harry ging kommentarlos auf die Beifahrerseite und öffnete Louis die Tür, schloss sie wieder hinter ihm. Der stechende Schmerz, der in dem Moment entstand, als Louis die Sitzfläche mit seinem Hintern erreichte, spiegelte sich unmittelbar in dessen Gesicht wieder. „Ich werde beim nächsten Mal entgegen deiner Forderung sanfter sein", sagte Harry. „Es wird kein nächstes Mal geben", erwiderte Louis. Harry warf Louis einen kurzen, undefinierbaren Blick zu, nickte dann aber. „Ist es in Ordnung, wenn wir zu mir fahren oder möchtest du lieber woanders hin?", fragte Harry, bevor er den Motor startete. „Es ist in Ordnung", sagte Louis. „Okay", sagte Harry und fuhr los.
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Fuck Me, Prof. | L.S.
FanfictionLouis hatte schon viele Blind Dates, eines schlimmer als das andere. Gerade, als er Grindr endgültig von seinem Handy verbannen und die Welt des Datings hinter sich lassen will, entdeckt er den gut aussehenden Harry und gibt der Sache noch eine letz...