Kapitel 22 - Zweisamkeit

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„Ich dachte schon, er hört gar nicht mehr auf zu reden", sagte Harry, nachdem er die Tür der Pension hinter Niall schloss. „Er war aber so sympathisch. Ich hab ihn mir irgendwie ganz anders vorgestellt", sagte Louis. „Ein Glück, denn ich konnte ihn nicht vertrösten. Er möchte morgen mit uns Pub Hopping durch Mullingar machen", sagte Harry, verzog etwas das Gesicht und wartete auf Louis' Reaktion. „Ich freue mich drauf", sagte Louis und lief mit ausgebreiteten Armen auf Harry zu. „Und was wollen wir jetzt machen?", fragte Harry. „Naja", sagte Louis und malte kleine Kreise mit seinen Zehen auf den Fußboden.

„Was denn? Kannst du deinen Wunsch vielleicht in Worte fassen?", fragte Harry gespielt unwissend. „Mir fehlen die geeigneten Worte, dich höflich darum zu bitten, mich gegen diese Wand zu vögeln", sagte Louis unschuldig grinsend und zeigte auf eine beliebige hinter ihnen befindliche Wand. Harry leckte sich über die Lippen, bevor er Louis' Lippen mit seinen berührte. „Ich dachte schon, du fragst nie", flüsterte Harry gegen Louis' Hals und öffnete seine Hose. „Dreh dich um", sagte Harry und stellte sich hinter Louis, dessen Gesicht bereits an die Wand gepresst war.

Louis spürte Harry's Lippen an seinem Hals und kurz darauf an seiner Schulter. Mit seiner Zunge fuhr er seinen Rücken entlang, bis er seinen Hintern erreichte und sanft hineinbiss. Louis stöhnte leise auf. „Fuck, Harry!", schrie Louis auf, als er plötzlich Harry's Zunge an seinem Eingang spürte. Er presste seine Hände gegen die Wand und öffnete seine Beine noch etwas mehr. „Fuck! Fuck! Fuck!", schrie er zum wiederholten Male auf, während Harry's Zunge immer tiefer in ihn eindrang. Als Harry sich löste, hinterließ er bei Louis eine unangenehme Leere. Nahezu panisch drehte er sich um und beobachtete Harry, der gerade in seiner Tasche nach einem Kondom suchte.

Er stülpte es sich über und verteilte etwas Gleitgel darüber, nahm noch etwas zwischen seine Finger und verteilte es kurz darauf an Louis' Eingang. Vorsichtig schob er sich ein kleines Stück in Louis hinein, der zum wiederholten Male laut aufschrie. „Geht's?", hauchte Harry, der sich ein weiteres Stück in ihn hinein schob. „Ja", sagte Louis mit zitternder Stimme. Er spürte Harry immer tiefer in sich, streckte ihm sein Becken mehr entgegen. Er war vernarrt in Harry, vernarrt in seine Berührungen, die Art, wie er mit ihm umging und nicht zu vergessen war er vernarrt in den Sex mit ihm.

Harry's gesamte Länge befand sich in Louis und er begann, sich mit kontrollierten Stößen in ihm zu bewegen. Louis' Gesicht schlug immer wieder sanft gegen die Wand. Harry platzierte eine Hand zwischen Louis' Gesicht und der Wand, krallte sich mit der anderen Hand fest an seine Taille. Immer wieder unterdrückte Louis sich ein Stöhnen. „Wir sind die einzigen in der Pension, du kannst so laut sein wie du möchtest", hauchte Harry, woraufhin Louis seinen Emotionen freien Lauf ließ und immer lauter werdend stöhnte. „Du bist so verdammt heiß", flüsterte Harry und zog Louis mit sich, direkt ins Schlafzimmer.

Für einen Moment löste er sich von ihm, drehte seinen Körper mit Schwung um und warf ihn auf das Bett. Louis' Beine auf seinen Schultern abgelegt, drang Harry erneut ein, etwas fester als zuvor. Louis' ganzer Körper zitterte, begann sich zu winden und wurde immer unruhiger. „Fuck, Harry", schrie er ein letztes Mal, bevor er sich zwischen ihren Körpern ergoss. Harry folgte nahezu augenblicklich und stieß ein letztes Mal tief in Louis, bevor er sich auf dessen Körper fallen ließ. „Auch, wenn du vielleicht denkst, dass du leicht wie eine Feder bist. Lass dir gesagt sein, dass du es nicht bist", sagte Louis lachend, den das Gewicht auf seinem Körper in diesem Moment sichtlich überforderte. „Sorry", sagte Harry breit grinsend, richtete sich etwas auf und verband ihre Lippen miteinander.

Sie blieben einige Minuten eng aneinander geschlungen im Bett liegen, bis Harry sich aufrichtete und das Bett verließ. „Hey!", fuhr Louis ihn an und zog die Mundwinkel weit nach unten. „Wir springen jetzt kurz unter die Dusche und dann sehen wir uns ein bisschen was von Mullingar an. Wenn wir morgen auf Niall treffen und nichts gesehen haben, müssen wir es sonst mit ihm ansehen", sagte Harry. Louis sprang augenblicklich auf. So sympathisch er Niall fand, wollte er unter keinen Umständen auf die Zweisamkeit mit Harry verzichten, denn er lernte nahezu jeden Tag eine neue, noch liebevollere Seite an ihm kennen.

Nach der angekündigten, tatsächlich sehr kurzen Dusche, setzten sie sich auf die beiden kleinen Motorroller, die Niall in der Garage der Pension abgestellt hat. Sie fuhren zunächst zur katholischen Kathedrale, ein Wahrzeichen Mullingar's und verbrachten den gesamten Weg damit, sich gegenseitig zu überholen und dabei laut zu lachen. Louis konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so viel gelacht hat. Sein Schicksal hing am seidenen Faden, doch er genoss jede Sekunde, die er gerade mit Harry verbrachte.

Hand in Hand spazierten sie durch den an die Kathedrale angrenzenden Park, blieben beinahe im Sekundentakt stehen, um sich zu küssen. Das Kribbeln in Louis' Magenregion nahm ein ungeahntes Ausmaß. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so gefühlt zu haben. Mit jedem Blick, den Harry ihm zuwarf, musste Louis mehr grinsen. Vermutlich würde er morgen Muskelkater im Gesicht haben, wenn er auch den restlichen Tag damit verbringen würde, wie ein Teenager zu grinsen. „Hier ist alles so grün", stellte Louis mit leuchtenden Augen fest und lief im Hopserlauf an Harry's Hand zum Eingang der Kathedrale. Harry schloss sich dem Laufstil ohne zu Zögern an.

Sie verbrachten gut eine Stunde in der Kathedrale, da sich Louis alles genauestens ansehen und nichts verpassen wollte. „Es gibt einen schönen See in der Gegend. Er ist nie sonderlich gut besucht. Hast du vielleicht Lust, mit mir baden zu gehen?", fragte Harry. „Ich hab gar keine Badesachen mit", gab Louis zu bedenken. „Ich auch nicht", erwiderte Harry jedoch zwinkernd. Sie liefen zurück zu den Rollern und fuhren zum See. Für Louis fühlte es sich spätestens zu dem Zeitpunkt wie ein kitschiger Liebesfilm an, als sie nebeneinander fahrend Händchen hielten.

Der See war groß, doch Harry lief mit Louis zu einem äußerst abgelegenen Plätzchen. Es waren nicht viele Menschen am See, doch als sie ihren Zielort erreichten, war weit und breit kein einziger Mensch mehr zu sehen. Die Sonne war gerade im Begriff unterzugehen, als Harry sich seine gesamte Kleidung auszog. „Fuck, ich dachte, das war ein Scherz", sagte Louis, der Harry dabei beobachtete, wie dieser nun splitterfasernackt am Wasser stand. „Du solltest weniger fluchen und stattdessen zu mir kommen, Liebling", sagte Harry und machte einen Kopfsprung in das Wasser.

„Fuck", sagte Louis ein letztes Mal, bevor er sich ebenso seine Kleidung auszog. Vermutlich sollte er wirklich weniger fluchen, dachte er sich in diesem Moment. Er rannte schnell zum Wasser und ließ sich mit einer Arschbombe neben Harry fallen. „Scheiße, das ist ja voll kalt", sagte Louis. „Dann komm her und ich wärme dich", sagte Harry und zog Louis in seine Arme. „Danke", sagte dieser leise. „Danke wofür?", fragte Harry. „Dass du mich mitgenommen hast", sagte Louis. Harry nahm Louis' Gesicht in seine Hände.

„Weißt du, ich war die ganze Zeit etwas eifersüchtig auf Zayn und eure doch sehr intensive Bindung. Aber ihr kennt euch beinahe euer gesamtes Leben lang und anstatt eifersüchtig zu sein, möchte ich lieber so viele Dinge wie möglich mit dir erleben, um auch zwischen uns eine intensive Bindung zu schaffen", sagte Harry, besiegelte seine Ansprache mit einem intensiven Kuss. „Ich freue mich darauf. Du hast wirklich keinen Grund eifersüchtig zu sein. Wir kennen uns erst seit wenigen Monaten, aber was wir in der Zeit aufgebaut haben, ist mehr als besonders für mich", erwiderte Louis und schlang seine Arme noch fester um Harry's Körper.

Sie schwammen eine zeitlang im See, bevor Louis' Lippen immer mehr die Farben seiner Augen annahmen. „Komm, wir holen uns noch etwas zu essen und lassen den Abend in der Pension ausklingen", schlug Harry vor. Louis nickte, denn er mochte den Plan. Genau genommen mochte er alles, was mit Harry zu tun hatte. Vor allem dann, wenn es darum ging, Zeit mit ihm alleine zu haben.

Fuck Me, Prof. | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt