Teil 5 - Hiobsbotschaften

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Adriano

Von uns Geschwistern war ich immer der Erste, der das Bett am Morgen verließ. Aber nur weil ich so dermaßen Spaß daran meine Brüder aus dem Bett zu schmeißen. Und Calisto, nein Pardon, Angelo, würde heute ebenfalls in den Genuss kommen. Nachdem der Kleine gestern den Tisch verlassen hatte, hatten wir offener reden können.

Selbst vor unserer Stiefmutter.

Vater war der Meinung Calisto aus den Geschäften raus zu halten. Zumindest solange bis dieser Volljährig war. Aber ihn darauf vorbereiten konnten wir ihn. Auf alles mögliche vorbereiten. Meine Brüder und ich waren der Meinung, dass der Kleine gut zu uns passen könnte. Und der kleine Bruder würde nicht nur vier Stiefbrüder haben, sondern vier Geliebte. Aber das würde Zeit brauchen. Und die Zeit würden wir Calisto geben. Wir konnten ja nicht ahnen, dass der Kleine sich bereits verliebt hatte.

Ich klopfte an Alessios Türe

"Alessio?"

"Leck mich Adriano und verzieh dich!" kam auch prompt die Antwort und ich grinste breit

"Entscheid dich mal. Soll ich dich lecken oder mich verziehen?" Ich wartete einen Moment und dann flog etwas gegen die Türe. Ein deutliches Zeichen für zweiteres.

Ich ging weiter und betrat ein Zimmer der Zwillinge. Die beiden hatten zwei Türen aber sie hatten auch das größte Zimmer, weil das Zimmer verbunden war, indem man eine Wand eingerissen hatte. Und sie hatten aber auch schon immer in einem Bett geschlafen und vermutlich würde sich das auch nicht ändern, wenn die beiden irgendwann mal heiraten würden! Wobei die beiden würden nie heiraten. Der Meinung war ich schon gewesen als die beiden noch Teenager gewesen waren. Wie zu erwarten lagen die beiden in Aurelios Bett und schliefen noch tief und fest. Eng aneinander gekuschelt. Irgendwie war das schon niedlich und es tat mir schon fast leid, die beiden wecken zu müssen. Ich zog den beiden die Decke vom Körper, was nur dafür sorgte, dass sich Arturo, ich ging aus, dass er es war, sich noch etwas enger an seinen Zwilling kuschelte.

Im gleichen Moment schlich Alessio herein und grinste mir zu und warf sich dann mit Anlauf auf das Bett

"Aufstehen, Baby Boys!"

Alessio landete auf den Beinen der Zwillinge und ich brach in schallendes Gelächter aus, als die beiden die Augen aufrissen und kerzengerade im Bett saßen

"Boar Alessio, du Arschgeige!" murrte der eine, während der andere die Worte des Bruders bekräftigte und Alessio aus dem Bett schubste.

Danach gähnten die beiden und streckten sich synchron

"Gut, fehlt ja nur noch einer. Also steht auf und wir wecken ihn zusammen"

"Oh ja!" Zwei Paar Augen fingen an zu leuchten und sofort sprangen beide aus dem Bett und halfen ihrem Bruder auf die Beine

"Sorry, dass Arturo dich geschubst hat, Alessio"

"Stimmt gar nicht, Aurelio hat dich geschubst"

Ich verdrehte die Augen und Alessio boxte einfach beiden gegen die Schulter "Ihr seit beide Arschlöcher"

Ich schüttelte den Kopf und verließ das Zimmer. Vor Calistos Türe blieben wir stehen und langsam und leise drückte ich die Klinke herunter. Das Zimmer von Calisto hatten wir bis zu seiner Ankunft nicht betreten dürfen. Aber das was Vater daraus gezaubert hatte, war wirklich großartig. Unser altes Spielzimmer konnte sich sehen lassen und irgendwie waren wir darüber auch nicht traurig.

"Wow er spielt Klavier?" raunte mir einer der Zwillinge zu. Ich hingegen hatte meinen Blick zum Bett gewandt. Gehofft, dass sich dort ein junger unschuldiger 16-Jähriger drin aufhalten würde - aber das Bett war leer.

Du gehörst uns [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt