Teil 23 - Der Flug nach LA

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Calisto

Ein Klopfen ließ mich zusammen zucken. Ich löste mich schnell von meinem Stiefvater und wandte mich ab, bevor dieser diese Person hereinbat, die eben noch geklopft hatte. Ich wandte Davide den Rücken zu und fuhr mit meiner Hand über mein Gesicht um die Tränen fort zu jagen, die sich immer noch in meinen Augen sammelten. Selbst das Schluchzen versuchte ich so leise wie möglich zu halten, denn ich wollte mir vor Davide keine Blöße geben.

"Verzeiht die Störung. Ich wollte nur nachfragen, ob wir nun für die jungen Romanos und den jungen Moretti alles zusammen packen sollen?" Ach fuck! Wir flogen ja schon in wenigen Stunden nach Los Angeles. Es war ein 12 Stunden Flug und wir würden morgen früh ankommen. Dann würde ich mich mit Lindsey treffen und dann würden wir mit den Proben beginnen. Einfach damit wir aufeinander abgestimmt waren.

"Ja die Sachen können gepackt werden. Für 4 Tage" Ich wischte mir die letzten tränen weg und straffte meine Schultern

"Ich packe alleine" kam es dann mit fester Stimme über meine Lippen

"Aber Calisto" Ich funkelte Adriano an

"Ich packe alleine. Ich lasse niemanden, wirklich niemanden an meine Stradivari" Diese verdammte Violine war knappe 15 Millionen Dollar wert. Natürlich hatte ich nicht nur diese Violine, sondern auch noch eine andere, die nicht so wertvoll war. Und kurz war ich am überlegen, ob ich die Lady Blunt hier lassen sollte oder nicht. Vermutlich sollte ich es lassen, denn die Stradivari war einfach viel zu wertvoll. Davide nickte verstehend und ließ uns wieder alleine. In dem Moment zückte ich mein Handy und wählte eine Nummer und hielt das Handy dann ans Ohr. Nach ein paar tuten erklang auch endlich eine Stimme

"Erzähl es mir" wisperte ich leise

"Merde! Calisto! Sag mir bitte das du auf dem Weg bist um diesen Idiotas Vernunft einzuprügeln?!" Ich seufzte leise

"Ich werde dir jemanden schicken der das für mich übernimmt. Ich weiß mein Vater hat viel zerstört...."

"Aber das ist nicht deine Schuld. Du bist nun der Don und ich stehe dir bei. Wen wirst du schicken?"

"Antonio Romano" sagte ich nur und wandte meinen Blick zu meinem Stiefvater. Und ich konnte hören wie Alejandro die Luft anhielt

"Wieso ihn?"

"Er ist mein Stiefvater. Und gewöhnt euch lieber daran, denn ich werde beide Familien vereinen"

"Calisto...das wagst du nicht..." Ich knurrte aber auch nur weil ich mich auf spanisch unterhielt

"Und wie ich es wage. Also rührt ihn an und ich werde zum Killer. Er ist in 4 Stunden bei euch" Damit legte ich auf und sah in die schockierten Gesichter meiner Brüder und meines Vaters

"Was? Ihr versteht wirklich kein Spanisch oder?"

"Nein, also klär uns auf" Ich schmunzelte und seufzte

"Es war nichts wichtiges. Es reicht zu wissen, dass Antonio erwartet wird und man sich an seine Befehle hält. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich sollte packen"

Mit diesen Worten und einem kurzen Verneigen vor meinem Stiefvater, wegen des Respektes, verließ ich das Arbeitszimmer meines Stiefvaters.

In meinem Zimmer hatte ich den Fernseher eingeschaltet und ließ die Nachrichten laufen. Es waren die spanischen Nachrichten und während ich ein paar Shirts aus dem Fach zog, konnte ich sehen, wie man gerade über meine Familie sprach. Meine Familie hatte gerade den Tod von meinem Onkel bekannt gegeben. Nur im Internen wusste man das ich der neue Don war. Aber die anderen Gangs hatten noch keine Ahnung. Sie glaubten nun die spanische Mafia sei schutzlos. Aber sie irrten sich alle gewaltig. Ich könnte davonlaufen, weil ich das alles nicht wollte. Doch tief in meinem Inneren musste ich Etienne Recht geben: Ich würde nie aus der Mafia rauskommen. Also sollte ich mit ihr arbeiten und dennoch mein Leben leben. Ich konnte immer noch studieren, auch wenn ich ein Mafiamitglied war. Und natürlich könnte ich meine Position wieder abgeben. An jemanden der fähig genug war. Aber sofort nach dem Tod meines Onkels? Nein das wäre pietätlos und unter jeder Würde. Ich musste diese Position eine Weile behalten. Zumindest bis zu meinem Geburtstag. Dann würde ich meinem Stiefvater und meinen Brüdern diese Macht geben und sie konnten zwei Familien führen. Spanien und Italien führen. Ich hoffte nur, dass wir bis dahin meinen Erzeuger endlich fangen können. Dann könnte ich ohne Schwierigkeiten im Januar auf die Uni gehen und müsste mir keine Sorgen mehr machen...ich zuckte zusammen als sich der Fernseher ausschaltet, ohne das ich überhaupt die Fernbedienung in der Hand hielt. Mein Blick erfasste eine Frauenhand, die die Fernbedienung gerade wieder ablegte - meine Mutter.

Du gehörst uns [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt