Calisto
Wie lange ich vor der Kapelle gestanden hatte wusste ich nicht. Ich merkte nicht mal, wie einer meiner Freunde seine Händen von hinten an meine Schulter gelegt hatte. Ich hatte gerade meinen Vater erschossen. Dabei hatte ich mir geschworen, nie wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen. Ich hatte mein eigenes Versprechen gebrochen. Ich war zu einem Mörder geworden. Ich hatte meine eigenen Prinzipien über Board geschmissen, nur um frei zu sein. Frei von meinem Vater. War ich ein schlechter Mensch?
"Calisto? Was geschieht jetzt?" Ich zuckte zusammen und drehte mich vorsichtig um. Arturo. Mein Blick ging von Arturo zu der Kapelle wo meine Leute, die Toten hinaustrugen und stapelten. Dann sah ich Arturo wieder an
"Sie werden verbrannt. Und die Asche...." ich machte mit meinen Händen eine Explosionsgeste
"verweht im Wind" Dann drehte ich mich zu dem Anwesen um, welches 16 Jahre lang mein Zuhause gewesen war.
"Entschuldigt mich bitte...." murmelte ich plötzlich und setzte mich in Bewegung
"Seht euch das Feuer an...ich bin gleich wieder da"
Ich überquerte den Rasen bis ich die Kieselsteine unter meinen Füßen spürte. Und dann öffnete ich eine der Flügeltüren, die in das gewaltige Anwesen der Sánchez Familie führte. Es war immer noch dieselbe Empfangshalle. Hier hatte sich nichts verändert. Meine Schritte führten mich die Treppe nach oben. Ich nahm das alles mit Bedacht, denn es war das letzte mal das ich dieses Anwesen betreten würde. Es war das letzte mal, dass es in dieser Pracht erstrahlen würde. In wenigen Tagen würde das alles nicht mehr geben. Ich kannte den letzten Willen meines Onkels. Darüber hatten wir vor 3 Jahren gesprochen. Als klar wurde, dass ich der Nachfolger war. Ich würde aus diesem Anwesen ein Waisenhaus machen. Es bestens ausstatten lassen, sodass die Kinder es hier gut hatten.
Mich hatte es in mein altes Zimmer verschlagen. Das Zimmer war deutlich kleiner als das Zimmer in Italien. Aber hier hatte mein Vater mich auch immer klein gehalten. In diesem Zimmer hatte ein Bett, ein Kleiderschrank, ein Schreibtisch und ein Sideboard gepasst. Das war es gewesen. Viel Platz hatte ich nie gehabt.Es war so gut wie leer. Nur mein altes Bett stand noch drin und ein paar Poster zierten die Wände. Kaum zu glauben, dass das alles erst 6 Monate her war. Und erst recht konnte ich nicht glauben, dass ich an der Wand wirklich Poster von Johnny Depp hatte!
Ich nahm eine Schneekugel vom Sideboard in die Hand und schüttelte sie und fing dann zu lächeln. Ich wusste, dass sie in meinem neuen Zimmer fehlten. Und ich würde sie mitnehmen. Erst als ich sie wieder abstellte, spürte ich eine weitere Präsenz
"Du hast gefehlt..." Ich drehte mich zu der Person um
"...Alejandro" Alejandro stand in der Türe und hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich an. Ich hatte es irgendwie geahnt aber wirklich nicht geglaubt das er so gut schauspielern konnte.
"Ich hatte es nicht geglaubt aber dein Fehlen..."
"Ich dachte das fällt dir nicht auf. Hast du es getan?" Ich Job eine Augenbraue und zuckte mit den Schultern
"Es war meine Pflicht"
"nein, ich rede davon, ob du angenommen hast"
Etwas in der Stimme hatte sich verändert. Etwas, was mich in Alarmbereitschaft versetzte
"ich habe angenommen. Ich bin der Don. Ich führe meine Familia"
"Ja ins Verderben..." Knurrte Alejandro plötzlich und kam auf mich zu. Ehe ich mich versah hatte er mich auf den Boden gedrückt und hielt meinen Kopf fest, sodass ich den Staub auf dem Boden einatmen musste
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Du gehörst uns [Band 1]
Action4 Brüder, Ein Stiefbruder. Eine Mutter, die einen reichen Mafiosi heiratet und ein kleiner 16-Jähriger Bursche der in die Welt der italienischen Mafia eingeführt wird. Zwischen den verwerflichen Methoden der Mafia und der Begierde der Stiefbrüder ve...