Teil 31 - Erholung & Zärtlichkeiten

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Calisto

Sanfte Klavierklänge rissen mich aus meinem Schlaf. Aber auch das Piepen des Monitors war wieder zu hören. Ich verdrehte meine Augen und stöhnte unter Schmerzen auf. Der Schmerzlaut war eindeutig, welcher über meine Lippen kam und sofort versuchte meine Körper eine angenehme Haltung anzunehmen. Doch irgendwie waren da zu viele Hände, die das verhinderten. Und da war da eine Hand die über mein Haar und meine Stirn strich.

"Er kommt zu sich" Die Stimme die das sagte, war mir so nahe. Ich konnte das herbe Parfüm deutlich in meiner Nase kitzeln spüren, wenn ich nicht diese Sauerstoffmaske im Gesicht hätte

"Al...essio..." Ja Alessio strich mir durchs Haar. Ich fühlte mich wie überfahren. Mit Rückwärtsgang und dann nochmal über mich drüber. Jeder Knochen in meinem Körper schmerzte und ich bekam schlecht Luft und doch schaffte ich es, nur schwerfällig meine Augen zu öffnen. Mit dem Kopf lag ich an Alessios Schulter, während er sich halb zu mir gelegt hatte. Ich hatte die Schnauze voll, verletzt zu werden. Zumindest so schwer, dass ich ins Krankenhaus musste.

Denn hier lag ich: In einem Krankenhaus. In Spanien. Ich kannte die Zimmer der spanischen Krankenhäuser. Aber ganz sicher war ich mir als aus dem Fernseher die spanischen Nachrichten liefen, nachdem die Klänge des Klaviers verklungen waren. Mein Blick klärte sich allmählich. Ich war in einem sehr noblen Zimmer. An meinem Bett standen die vier Menschen, die ich am meisten liebte und auf der Couch saßen meine Mutter und mein Stiefvater

"Wie fühlst du dich, Kleiner?" Schwerfällig lehnte ich meinen Kopf an Alessios Schulter

"Wie...überfahren und...ausgekotzt"

"Nun das ist eine nette Umschreibung für das was Alejandro mit dir gemacht hat" Es war doch nicht das erste mal. Aber es war das erste mal, dass ich wegen den Verletzungen behandelt wurde.

"wie... schlimm ist es dieses...mal?" brachte ich schwer über meine Lippen und kämpfte trotz der Sauerstoffmaske um meine Atmung.

Ich wusste das Alejandro, mich halb tot geprügelt hatte aber andersrum war es auch so gewesen. Wir hatten uns nichts geschenkt. Und doch habe ich mir noch die fast die Pulsadern aufgeschnitten. Gut ich hatte sie mir nicht aufgeschnitten, ich war ja nicht mal in der Nähe aber dennoch hatte ich viel Blut verloren

"Ich will nicht wissen, wie es die letzten male war" brachte Aurelio hervor und strich mir vorsichtig über die Beine

"Du hast drei gebrochene Rippen. Quetschungen, du hast überall blaue Flecken und natürlich sieht dein Gesicht schon sehr verbeult aus. Wir konnten deine Milz retten, da sie was abbekommen hatte. Und du bist beinahe verblutet. Kleiner, ernsthaft, tu das nie wieder"

Ich kniff die Augen zusammen um meinem Freund zu zeigen, dass ich ihn verstanden hatte. Und ich hatte auch nicht vorgehabt mich erneut zu verletzen.

Mein Kopf wurde überaus sanft zur Seite geschoben, als Alessio sich erhob und Arturo seinen Platz einnahm

"Calisto. Soll ich solange die Geschäfte übernehmen?" Mein Blick richtete sich auf Antonio, der mir diese Frage gestellt hatte und langsam schloss ich meine Augen wieder und atmete etwas schneller als ich sollte. Es stand einiges auf dem Plan was ich hätte angehen sollen.

"Ja...ich...muss nur..aufschreiben..."

"Du solltest jetzt nichts schreiben. Du warst drei Tage bewusstlos und die Narben müssen heilen" Wieder gab ich einen Schmerzlaut von mir. Aber ich musste so dringend was loswerden.

"Kannst du mir sagen, was ich aufschreiben soll?" Adriano hatte tatsächlich einen Zettel besorgt und stand an meinem Bett und bereit sich Notizen zu machen

Du gehörst uns [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt