Teil 6 - Der erste Clubbesuch

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Calisto

Die nächsten Tage waren hektisch im Hause Romano. Natürlich versuchte man immer noch den Schuldigen ausfindig zu machen, der die Pferde vergiftet hatte. Auch ich hatte nicht untätig sein wollen und hatte meinen Brüdern meine Hilfe angeboten. Ich wusste nicht, wie viel sie über mich wussten aber ich hatte ihnen gesagt, dass ich ein Hacker war und ich das sicher herausfinden könnte. Doch ich wusste bereits wer es gewesen war. Die Leute meines Vaters machten keine halben Sachen und er hatte mir das Liebste genommen was ich besessen hatte.

Das war die Rache dafür, dass meine Mutter mich aus Spanien geholt hatte. Das war die Rache, dass ich meine Mutter nicht hatte überreden können in Spanien zu bleiben. Aber ich glaubte weniger, dass Onkel Gustavo etwas mit der Sache zu tun hatte. Und ja es war auch gut, dass sich mein Onkel so gar nicht dafür interessiert hatte, wer meine Mutter war. So war es auch logisch gewesen, dass ich zu ihr gekommen war.

Eine Mutter, die mit meinem Stiefvater verreist war. Sie waren abgereist als Arturo mich vom Stall in mein Bett getragen hatte. Und ich würde noch bis übernächstes Wochenende auf sie verzichten müssen. Aber das machte nichts. Selbst wenn meine Brüder mittlerweile der Meinung sind, dass ich ein großes Geheimnis hatte, und das hatte ich auch!, so fühlte ich mich bei ihnen wohl. Sie kümmerten sich um mich und behandelten mich wirklich wie einen Bruder und nicht wie ein lästiges Anhängsel.

Und doch würden sie mich eines Tages ganz sicher umbringen. Denn seit heute wusste ich, wer die italienische Mafiafamilie war. Woher ich das wusste? Nun das war einfach gewesen. Ich musste früher für meinen Vater und meinem Onkel sämtliche Clubs unserer Feinde ausspionieren und deren Software hacken. An sich war es kein großes Ding, da die meisten sich damit nicht auskannten und dachten ein billiges Programm würde abschreckend genug sein. Von daher kannte ich die Namen einiger Clubs. Adriano hatte mich aber heute gefragt, ob ich meine Brüder in den Club Nightingale begleite, damit ich den Schutz erhöhe. Dieser Laden war oft genug meinen Cyberattacken ausgesetzt gewesen und die Leute hatten so leichter den Club überfallen können. Ja, ich war es, der die Alarme ausgeschaltet hatte und die Kameras deaktiviert hatte und dafür musste ich nicht mal Vorort gewesen sein. Und da meine spanische Familie immer ihren Feinden eins auswischen wollten, war es mir sofort klar, dass die Romanos die Erzfeinde meines Onkels waren. Das war pure Ironie. Ich lebte nun im Haushalt der italienischen Mafia! Meine vier Stiefbrüder waren, wie mein Stiefvater, Mafiosi. Und ich hatte nun nochmal den Wunsch um endlich frei zu sein. Ich wollte weg von der Mafia. Ihre Methoden waren verwerflich, unmoralisch und vor allem hatten sie alle kein Gewissen!

Es sollte mich eigentlich auch nicht interessieren, wenn sie sich alle gegenseitig abknallen würden...eigentlich.

Mein Blick hob sich an, als ich von meinem Laptop aufschaue und auf die Rückenansicht meiner vier Brüder schaue. Ich war zwar erst seiner Woche bei ihnen aber ich wollte nicht, dass ihnen etwas passierte. Vielleicht waren sie Mafiosi aber vielleicht waren sie auch nicht so brutal wie mein Onkel?

"Du starrst aber ziemlich lange heute" Aurelio hatte sich umgedreht und grinste mich breit an. Beschämt ließ ich den Kopf sinken und starrte meinen Laptop wieder an. Schon beim ersten Abendessen hatte ich schon ein angenehmes Kribbeln empfunden, was meine Brüder bei mir auslösten. Aber weder war ich schwul, noch war ich Bi. Aber ich wünschte mir immer noch das ich schwul wäre. Meine gefühle hatten sich immer noch nicht geändert und es ärgerte mich. Denn je mehr ich sie kennenlernte, desto mehr wollte ich von ihnen berührt werden.

Aber meine Brüder waren auch nichts in der Richtung. Schon mehr als einmal hatte ich sie gehört, wie sie sich jemanden geteilt hatten. Egal ob es eine Frau oder ein Mann war. Vielleicht waren sie ja Bisexuel. Eigentlich konnte man sie auch nie alleine antreffen. Sie waren immer zusammen.

Du gehörst uns [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt