Teil15 - Calisto flüchtet

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Calisto

Insgesamt waren wir noch 4 Tage auf See und in dieser Zeit war es einfach nur eine Demütigung für mich gewesen.

Nicht, weil mich Frederike in jeder Lebenslage gevögelt hatte, sondern weil ich einfach zu schwach gewesen war um mich gegen sie zu wehren. Ich hatte eine Gelegenheit gehabt um sie loszuwerden aber ich hatte sie nicht ergriffen. Stattdessen hatte ich mich aufgegeben. Ich war sosehr damit beschäftigt an meine vier Freunde zu denken, daran das sie mir das hier nie verzeihen würden, dass ich das einfach über mich ergehen ließ. Dabei sollte ich mich wehren! Ich musste mich wehren.

Ich hatte mich auf dem Schiff frei bewegen können, doch diese kleine Schlampe quetschte mich aus wie eine Weihnachtsgans. Sosehr das man mir schon Potenzsteigernde Mittel geben musste. Diese Mittel vertrug ich nicht. Sie machten mich müde, nahmen mir die Luft zum Atmen und ich wusste irgendwie, dass ich gegen einen Wirkstoff in dem Mittel allergisch reagierte.

Der Sex mit Frederike machte überhaupt keinen Spaß und ich kam mittlerweile nur noch weil ich es musste. So oft wie sie mit mir schlief musste ich schon davon ausgehen das einer von den vielen malen ein deutlicher Volltreffer war. Ich war noch nicht bereit für ein Kind. Ich war doch selbst fast noch eins. Wir liefen auch gerade in den Hafen von Brasilien ein, als sich Frederike fest und einnehmend in meinen Schoß presste und mich erneut zwang mich in ihr zu ergießen. Sie hatte mir den Mund zugehalten, damit ich nicht laut nach Hilfe schrie und grinste mich düster an

"Du wirst besser, mein Schatz. Es ist doch gleich viel angenehmer wenn man sich mit der Situation abfindet, nicht wahr?" ich sollte das Miststück über die Reling stoßen, damit sie elendig im Meer ersäuft. Aber ich hatte noch nie einen Menschen umgebracht und ich hatte es in Zukunft auch nicht vor. Und auch wenn mein Zustand gerade nicht der Beste war, so ließ ich mich nicht brechen. Ich war der Nachfolger in der spanischen Rangfolge und nicht Frederike. Man hatte ihr vielleicht beigebracht wie man fickte aber mir hatte man beigebracht, sich nicht brechen zu lassen. Und ich würde mich nicht brechen lassen. Die einzigen die das schaffen würden, wären meine vier Stiefbrüder. Aber es wurde Zeit das ich zurückschlug. Ich hatte mich lange genug versteckt. Zu lange hatte ich gewartet, dass man mich rettete. Ich musste einsehen, dass man mich nicht retten würde. Der Gedanke, dass meine Brüder und mein Stiefvater gar nicht wissen konnten wo ich war, hatte ich tief im hinteren Teil meines Gehirns verbannt. Ich wusste ja das sie mich suchten...es dauerte mir halt nur zu lange. Also musste ich jetzt selbst tätig werden.

Frederike stieg von mir ab und nahm ihre Hand von meinem Mund und schloss mir meine Hose wieder

"Woran soll ich mich gewöhnen? Das du kleine Hure mich besitzen kannst? Die, die sich bereits mit 14 Jahren durch alle Betten gevögelt hat?" Frederike fauchte finster und holte mit ihrer Hand aus um mir eine Ohrfeige zu verpassen. Doch da war ich schneller und umfasste ihr Handgelenk und stand auf. Dabei zwang ich sie in die Knie und obwohl es mir richtig scheiße ging sah ich finster zu ihr herab.

"Du vergisst mit wem du redest, Schlampe. Noch bin ich der nächste Nachfolger und du bist mir untergeordnet"

"ich habe nur Befehle befolgt!"

"Von einem toten Mann, ja. Wie einfallsreich. Mein Vater hat seinen Tod vorgetäuscht um sich vor meinem Onkel zu verstecken. Er hätte wirklich sterben sollen, denn dann wäre ihm die Strafe die ihm nun blüht erspart geblieben. Er ist ein Verbannter und du solltest wissen was das heißt"

Dann beugte ich mich zu ihr herunter

"Und du wirst ihm folgen, solltest du nun wirklich schwanger sein. Ich entscheide wann ich ein Kind will. Nicht Du. Nicht mein Vater. Hast du mich verstanden Hure?"

Frederike wollte aufspringen und sich eindeutig mit mir anlegen. Doch ich fasste nur grob in ihre Haare und stieß sie mit dem Gesicht gegen die Absperrung, sodass sie ohnmächtig am Boden liegen blieb. Ich würde meine Brüder auf sie ansetzen. Sie hätten sicher ganz viel Freude daran sie zu foltern. Da wir alleine waren, durchsuchte ich ihre Taschen und fand ein Handy. Ich entsperrte es und wählte eine Nummer. Doch dann hielt ich inne. Was wenn sie mich nicht mehr retten wollten? Ich wäre auf mich alleine gestellt. Ich hatte nichts. Nicht mal Kohle. Egal...! Die Sehnsucht nach meinen Brüdern war eindeutig zu groß. Ich wollte zu ihnen! Ich hielt das Handy ans Ohr und atmete erleichtert auf als sich Adriano meldete. Seine Stimme zu hören...ich schluchzte auf. Seine Stimme hatte mir gefehlt

"Cal?" Ich schniefte und konzentrierte mich wieder

"Ja...Merde...Adriano...wo seit ihr?"

"Sag mir lieber wo DU bist, Kleiner? Wir sterben vor Sorge!"

Ich hielt mich an der Absperrung fest, da ich das Gefühl hatte, dass die Welt sich gerade um einige Nuancen schneller drehte.

"Mein...Dad..er lebt. Adriano er hat mich verheiratet und ich...bitte...mir geht es nicht gut..."

Es herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung

"Wo bist du?"

"Brasilien... am Hafen von Rio de Janeiro..."

"Er ist in Brasilien. Wendet die Maschine. Cal, Kleiner, hör mir zu. Wenn du am Hafen bist halt dich rechts. In nördlicher Richtung sind die Slums aber die Leute verticken für uns dort Drogen. Frag nach einem Giovanni Bulessi. Sag ihm das du von mir kommst und er dich mit seinem Leben beschützen muss. Ich ruf ihn jetzt an und gebe ihm Bescheid. Er soll dich auf halbem Wege abholen. Halt durch Kleiner. Wir sind in wenigen Minuten da"

Es herrschte wieder ein kurzes Schweigen, weil ich wirklich schlecht Luft bekam

"Ich liebe euch..." wisperte ich leise.

"Calisto! Mit wem redest du da?!" herrschte mich jemand von hinten an und ich erstarrte. Ich legte viel zu schnell auf und löschte die Nummer und Spuren, die nach Adriano führen konnten, ehe man mir grob in die Haare fasste und ich das Handy schreiend fallen ließ. Es fiel ins Wasser und damit war meine einzige Möglichkeit mit Adriano in Kontakt zu bleiben. Meine Hände griffen ins Gitter und meine Knie wollten nachgeben aber ich zwang mich den Kerl anzusehen, der mir ins Haar gegriffen hat. Und ich schnaubte finster

"Lass mich los Arschloch!" Mein Vater.

"Vergiss es. Du hast deine Frau niedergeschlagen. Dafür wirst du jetzt bestraft, Calisto"

"Du solltest lieber das Weite suchen, wenn der Don dich nicht erwischen soll" zischte ich.

"Seit wann interessiert dich die Mafia? Du wolltest aussteigen. Also werde ich mir meinen Posten zurückholen. Indem ich meinen Bruder beseitige und dich gleich mit. Denn nur so ist die Macht Mein" Das konnte er vergessen! Wenn dann war ich Mitglied der Cosa Nostra. Und würde es auch bleiben.

"Du hast deinen Tod vorgetäuscht und wurdest zum Verräter. Glaub ja nicht, dass Gustavo dich nicht bestraft. Und ich werde es auch tun!" Ich holte aus und traf meinen Vater mit meinem Ellbogen in den Bauch. Dieser ließ mich sofort los und fluchte lautstark. Ich riss mich los und rannte los. Runter vom Schiff und hinein in die Stadt von Brasilien. Ich hoffte wirklich das Adriano sein Wort hielt und mir Hilfe schickte.

Du gehörst uns [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt