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𝑱𝒖𝒏𝒈𝒌𝒐𝒐𝒌:
Seufzend betrachtete ich mein Restaurant, dessen Tür gewaltsam aufgebrochen worden war. Ein Gefühl der Traurigkeit überkam mich bei dem Anblick. Diese Tür hatte seit über 50 Jahren hier gestanden, ein Relikt aus vergangenen Zeiten, und nun musste ich sie ersetzen. Es war mein Wunsch gewesen, alles so zu belassen, wie es mein Großvater damals geschaffen hatte. Zumindest äußerlich. Der Essbereich und die Küche hatten jedoch ein modernes Facelift erhalten, wie es einem 5-Sterne-Restaurant entsprach.
"Hoseok... Du weißt, was zu tun ist. Wir stehen hinter dir", flüsterte Hoseok mir zu, als wir mit den beiden Polizisten und Namjoon das Restaurant betraten. Wir bewegten uns leise durch die Gänge, bis wir zu den Umkleideräumen kamen. Mein Wunsch war es gewesen, dass jeder Mitarbeiter seine eigene Umkleide hatte. Gerade weil hier sowohl Frauen als auch Männer arbeiteten, war eine Gemeinschaftsumkleide unpraktisch – und außerdem bestand so weniger Diebstahlsgefahr.
Ich hatte das Restaurant so gestaltet, wie es mir gefiel, dabei jedoch kaum etwas verändert. An der Wand hing oft ein Bild meines Großvaters, der damals sein ganzes Geld in dieses Restaurant gesteckt hatte. Er hatte alles daran gesetzt, dass es perfekt wurde. Als ich das Restaurant übernahm, war es noch ein 3-Sterne-Lokal. Ich hatte viel investiert, um es zu verbessern, und nun hatte es sogar 5 Sterne. Mein Großvater war damals unglaublich stolz auf mich gewesen, sogar zu Tränen gerührt – etwas, was er sonst nie zeigte. Dieses Restaurant war ihm und mir unglaublich wichtig, und nun geschahen dort Dinge, von denen ich niemals zu träumen gewagt hätte.
Natürlich hatte ich schon öfter das ein oder andere Pärchen auf den Toiletten erwischt, wie sie Sex hatten, und auch ich hatte schon öfter in meinem Büro etwas Intimeres erlebt. Doch die Vorstellung, dass mein eigener Freund dort drin sein könnte – oder vielleicht noch immer war –, und das auch noch mit seinem Exfreund, und das alles gegen seinen Willen, erfüllte mich mit Wut. Niemand sollte in meinem Restaurant gegen seinen Willen angefasst werden, erst recht nicht, wenn es sich um meinen geliebten Freund handelte.
Der Gedanke, dass dieser Streit, den ich heute provoziert hatte, ihn dazu brachte, in dieser Situation zu sein, ließ mich verzweifeln. Ich wusste bereits jetzt, dass ich von vorne anfangen musste, um sein Vertrauen zurückzugewinnen.
"Hoseok... Yoongi... Da sind mehrere! Nicht nur Tae und Matthew!", rief ich aus, als ich Stimmen hörte, darunter Matthews, eine von einer Frau und einem Mann, sowie Taehyungs schluchzen.
"Sei still und halt die Klappe! Ein echter Kerl weint nicht!", fuhr die Frau dazwischen, gefolgt von einem klatschenden Geräusch, das mich noch wütender machte. Ich wollte sofort in die Umkleide stürmen, in der sich Taehyung befand.
"Kook, nein! Wir müssen Verstärkung rufen! Es sind mindestens drei Personen, und wir sind nur zu zweit! Bitte warte noch ein wenig. Sobald wir sie haben, kannst du sofort zu Taehyung gehen, okay?", erklärte Yoongi, und ich seufzte zustimmend, während ich mich zu Namjoon stellte. Hoseok bat per Funk um Verstärkung und erklärte dabei, dass sie nicht wissen durften, dass wir uns näherten. Dann begaben wir uns leise in die Umkleide nebenan, um zu lauschen, in der Hoffnung, dass sie uns nicht entdecken würden.
"Wenn der weiter rumheult, knall ich ihn ab, bevor dieser Jungkook kommt! Was findest du nur an ihm? Allein sein Körper bringt mich zum Kotzen! Gib dem seine Klamotten wieder, man! Ist ja ekelhaft!", zischte das Mädchen, während ich meine Hände zu Fäusten ballte und am liebsten ihr ins verdammte Maul geschlagen hätte.
"Tja, weißt du...", begann Matthew mit einem widerlichen Grinsen, "Taehyung hatte schon immer Angst, gedemütigt zu werden. Deshalb wird er nackt bleiben. Außerdem kann sein toller Held dann sehen, was wir Schönes mit seinem Körper gemacht haben. Er wird ausrasten, und dann PENG! Weg ist er! Und dann nehmen wir Taehyung mit. Der wird uns bestimmt ein paar Tausend einbringen, wenn wir ihn meinem Onkel im Menschenhandel übergeben. Für so einen hübschen, dünnen und zusätzlich nackten jungen Mann zahlen sie gerne viel, um ihn zu zerstören. Aber anders verdienst du es nicht, mein Baby. Das weißt du doch, oder?" Sein widerliches Grinsen war förmlich hörbar.
Diese Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Die Kälte und Herzlosigkeit in Matthews Stimme ließen mich erschaudern. Selbst Hoseok, der seit Jahren Polizist war, schien von dieser Abscheulichkeit schockiert zu sein.
"Ich bin seit 8 Jahren Polizist und habe noch nie so etwas Krasses gehört...", flüsterte Hoseok leise, während er sich langsam auf die Bank setzte. Ich setzte mich neben ihn und starrte nachdenklich auf meine Hände. Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken, was Taehyung gerade durchmachte. Ich wollte zu ihm rennen, ihm meinen Hoodie geben und ihn fest in meine Arme nehmen. Aber ich saß hier, hilflos und unfähig, etwas zu tun. Und das, obwohl es ihm mit Sicherheit sehr schlecht ging. Und was die da gesagt hatten, ließ mich vermuten, dass er bestimmt wieder verletzt war. Das alles war nur meine verdammte Schuld.
"Hobi...? Kannst du direkt einen Krankenwagen rufen? Ich denke, Tae ist wieder verletzt...", murmelte ich zu Hoseok, der mich sanft anlächelte und zustimmend nickte.
"Ja, mach ich. Sobald die Verstärkung hier ist", versprach er, doch sein Blick wanderte zur Tür, als Yoongi mit vier weiteren Polizisten hereintrat.
"Die Verstärkung ist schon hier, und ein Krankenwagen ist schon unterwegs. Lasst es uns schnell durchziehen. Namjoon? Jungkook? Bleibt bitte erstmal hier. Wir rufen euch sofort, sobald wir die anderen Personen festgenommen haben", sagte Yoongi leise, während alle ihre Waffen zogen und sich auf den Weg zur Umkleide machten. Ich spürte einen leichten Schrecken, als sie verschwanden. Mein Blick wanderte zu Namjoon, der frustriert auf sein Handy starrte, und ich stieß ihn leicht an.
"Alles okay?", fragte ich ihn, obwohl meine eigene Unruhe kaum zu übersehen war. Doch er schien etwas verzweifelt.
"Naja... keine Ahnung. Ich kann Jimin nicht erreichen. Ich habe Angst, dass er nicht zuhause ist. Er antwortet nicht auf meine Nachrichten...", antwortete Namjoon, und besorgt lauschte ich in den anderen Raum.
"Falls er hier ist, hoffe ich, dass ihm nichts passiert ist... Aber es ist spät... Denkst du nicht, dass er eingeschlafen ist?", versuchte ich ihn zu beruhigen. Doch mein Lachen verstummte, als Hoseok wieder zu uns kam und mich bedrückt ansah.
"Jungkook...? Taehyung geht es gar nicht gut...", sagte er leise und nickte leicht mit dem Kopf, um mir zu zeigen, dass ich mitkommen sollte. Langsam folgte ich dem etwas kleineren Mann zu Taehyungs Umkleide, in der Yoongi und die anderen beiden Polizisten Matthew, ein blondes Mädchen und einen schwarzhaarigen Typen festgenommen hatten. Mein Blick fiel sofort auf den nackten Taehyung, der zitternd in der Ecke saß und seine Arme fest um seinen entblößten Körper geschlungen hatte. Der Anblick von meinem verstörten, verängstigten und vor allem ziemlich verletzten Freund brach mir das Herz.
Das war alles meine Schuld... Ich war der dümmste Mensch auf dieser verdammten Welt...
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𝙃𝙪𝙧𝙩 | ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉ ✅
FanfictionIn einer Welt, in der Gewalt zur Routine wurde, muss Taehyung eine schicksalhafte Entscheidung treffen: Bei einem Mann zu bleiben, der ihn verletzt, oder den verlockenden Versuchungen eines anderen folgen, der ihm ein Leben in Glanz und Glorie versp...