Kapitel 17~Alte Zeiten

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~Florence Sicht~

Autounfall. Autounfall. Autounfall. Autounfall. Autounfall. Autounfall. Dieses Wort schwirrt die ganze Zeit in meinem Kopf herum und ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich habe ihn verurteilt, obwohl er zu dem Zeitpunkt anscheinend ja schon verletzt war. Ich habe ihn für etwas, wofür er nichts konnte, verurteilt. Wie es ihm wohl geht? Ist er überhaupt wach? Liegt er vielleicht im Koma? Oder geht es ihm vielleicht so gut, dass er morgen wieder aus dem Krankenhaus kann? All dass weiß ich nicht und dieser Fakt erdrückt mich. Ich hoffe so, so, so sehr, dass es ihm gut geht. Hoffentlich hat mein Bruder mehr Informationen, zu dem Gesundheitszustand.

"Hey Flor, ich bin wieder da." "JULE! Hast du irgendeine Ahnung wie e-" "Nein, leider nicht. Ich mache mir auch schon total Sorgen. Du weißt es von Scarlett, oder?" "Ja, aber ich verstehe seit einundzwanzig Jahren schon nicht, wie du so oft weißt was Menschen sagen wollen. Ich bleibe dabei, du kannst Gedanken lesen." "Schön wärs, aber nein das kann ich immernoch nicht. Hab halt ne gute Menschenkenntnis. Aber ich kann mir irgendwie denken warum du gestern und heute morgen so schlecht drauf warst." "Ach ja?" "Ja. Du warst mit ihm verabredet, oder?" "Mhm. Ich fühl mich so schlecht, weil ich ihm Vorwürfe gemacht habe." "Dass ist nicht deine Schuld, du konntest dass nicht wissen." "Wenn du meinst." "Anderes Thema, hast du mit Jascha telefoniert oder geschrieben?" "Telefoniert. Wieso?" "Nur so. Du ich muss übrigens auch nochmal ein Telefonat führen, ich bin oben." "Okay, ich gehe spazieren." "Ja mach das, bis später." "Ja bis später..." Er hört mein bis später nichtmal mehr, weil er schon nach oben ist. Naja egal. Am besten rufe ich gleich während des Spazierganges Scarlett an. Vielleicht weiß sie etwas von Gregor.

~Julians Sicht~

"Hey kleiner, du hast ja mit Flor telefoniert." "Ja? Und jetzt willst du wissen, ob mir was aufgefallen ist, oder? Ihr geht's scheiße, erst ging es ihr scheiße, weil sie versetzt wurde, aber jetzt geht es ihr noch beschissener, weil sie nicht weiß was genau mit Gregor ist. Ich zitiere: Ich fühle mich total schuldig, weil ich ihn verflucht habe, vielleicht wollte er ja kommen. Also wenn nicht, dann ist es ja auch scheiße, aber wenn doch dann bin ich einfach nur dumm. Was soll ich denn jetzt machen?" "Sie ist nicht dumm. Es wird schon alles wieder seine Richtigkeit finden." "Hab ich ihr auch gesagt." "Ich finds bewundernswert, dass ihr euch manchmal zu hundertprozent ohne Worte versteht." "Tja, nen Zwilling hättest du auch gerne ne? Dann beschwer dich bei Mama und Papa. Übrigens Melanie hat angerufen." "Und? Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!" "Die drei wollten noch einbisschen in die Stadt und danach einen entspannten Abend machen. Melanie hat morgen nämlich frei, aber im großen und ganzen geht es ihnen gut." "Dass ist schön. Vielleicht sehe ich die drei ja auch bald mal." "Vergiss es. Vorher bin ich dran, ich bin ihnen schließlich am nahestehensten." "Hallo? Du stehst ihnen genauso nah, wie ich und Jannis." "Das stimmt ja mal so garnicht!!! Ich bin Flors Zwillingsbruder!" "Okay hast ja recht, aber trozdem haben wir alle drei die selbe Rolle!" "Jajaja."

"Es ist alles so komisch in letzter Zeit." "Wie meinst du das?" "Naja, ich werde nächste Woche 28. 28 dass musst du dir mal vorstellen. Ich halte es mir die ganze Zeit vor Augen und es macht mir irgendwie Angst. Ich vermisse die alten Zeiten. Die alten Zeiten, als wir noch klein waren, die alten Zeiten, als ich noch in Leverkusen gespielt habe. Es gibt so viele verschiedene Zeitabschnitte, die ich vermisse." "Ich könnte jetzt sagen ich verstehe dich, aber dass tue ich nicht. Ich versteh dich nicht, aber das was du meinst. Veränderungen sind scheiße und leider, mehr als leider, müssen wir alle damit leben." "Das stimmt, aber es gibt leider auch Veränderungen, die so früh nie sein sollten." "Du spielst auf Flor an, oder? Ich verstehe Mama in dem Fall echt nicht, klar es gibt genügend Leute die mit dem allen klar kommen würden. Aber Flor tut dass eben nicht und dass mit dem klarkommen ist unabhängig davon, ob man Unterstützung hat oder nicht." "Du sagst es, aber wir alle können Melanie mehr als dankbar sein, für dass was sie tut, dass ist nämlich auch so garnicht selbstverständlich." "Oh ja. Aber auch wenn Flor dass nicht immer zeigt, ist sie Melanie mehr als dankbar." "Da hast du recht, aber vielleicht ist dass alles auch gut so. Ich meine Melanie ist eine so wichtige Bezugsperson." "Ja vielleicht."

Ein Neuanfang in Dortmund: Geheimnisse, Erinnerungen, eine unerwartete BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt