Kapitel 1

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„Endlich! Mein Gott und ich dachte schon, die Stunde würde nie enden!", stöhnte ich, während wir uns vollkommen fertig Richtung Spinde bewegten. Meine beste Freundin Kayla, die neben mir herlief, stimmte mir aufgebracht zu: „Wenn das so weiter geht, melde ich mich den Rest der Woche krank!". „Oh, eine Woche frei klingt wundervoll". Inzwischen waren wir am Ende des Gangs angekommen und ich musste zu meinem Spind, um meine Kunst Sachen zu holen und dann weiter zur nächsten Stunde. Was würde ich nur darum geben jetzt auch schon Schluss zu haben, wie Kayla, stattdessen musste ich noch zwei Stunden durchhalten. „Treffen wir uns nachher bei mir, für einen Filmabend? Das haben wir schon seit über einer Woche nicht mehr gemacht!", Kay sah mich fragend an. „Nee, sorry, ich fang doch heute mit meinem Babysitter Job an. Was hältst du von morgen, ich bring auch deine geliebten Chips mit? Aber nur wenn ihr noch saure Apfelringe habt, ohne die überlebe ich keine zwei Stunden", hoffnungsvoll schaute ich sie an. „Na gut, wobei ich echt nicht verstehe wie du diese zuckrigen Dinger auch nur anrühren kannst, die sind doch widerlich" Empört stieß ich ihr meinen Zeigefinger in die Brust: „Wehe du beleidigst noch einmal die heiligsten aller Gummibärchen, dann muss ich mir unseren Filmabend nochmal überlegen". Lachend hob sie die Hände: „Schon gut, schon gut!", sie warf mir noch eine Kusshand zu und verschwand im Gang. Seufzend wandte ich mich um und machte mich die letzten paar Meter auf zu meinem Spind. In Gedanken dachte ich grade darüber nach, wie ich für die nächsten Stunden unsichtbar werden könnte, damit meine Kunstlehrerin, Miss Morsen, mich ja nicht entdeckte, als ich plötzlich gegen eine harte Brust prallte und das Gleichgewicht verlor. Der einzige Grund, weshalb ich nicht umfiel, waren zwei starke Arme, die sich reflexartig um meine Taille schlangen. „Ich muss sagen, ich weiß ja, dass ich umwerfend bin, aber das hättest du ja nicht wörtlich nehmen müssen Sage." Irritiert schaute ich auf. Vor mir stand ausgerechnet Kian. Kian Thomsen, der arroganteste Typ der ganzen Schule. Reicher Daddy, Braune Haare, tiefblaue Augen, durchtrainiert und der Schwarm der Schule, auch wenn er soweit man den Gerüchten glauben kann schon mindestens mit jedem zweiten Mädchen unserer Stufe was hatte. Dauernd bekam man mit, wie ein Mädchen, dass er verletzt hatte sich bei ihrer Freundin ausheulte. Wie sehr ich solche Menschen verabscheute! Der Tag hatte echt potenzial zu einem Ich-leg-mich-ins-Bett-und-steh-nie-wieder-auf-Tag. „Wenn man dich schon als umwerfend bezeichnen kann, dann ist jeder zweite nicht komplett hässliche Typ schon ein ganzer Tornado.", antwortete ich nur. „Heißt das du gibst zu, mich umwerfend zu finden?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue „Hörst du mir überhaupt zu, oder verdrehst du meine Worte nur so wie sie dir passen?", genervt rollte ich mit den Augen. „Natürlich höre ich dir zu, wobei ich noch sehr viel besser zuhören würde, wenn du mir endlich gestehen würdest, wie lange du schon unendlich in mich verliebt bist.", gab er mit charmantem lächeln zurück. „Das glaubst du doch selbst nicht." „Oh doch und ich habe sogar beweise. Begonnen bei dem Fakt, wie sehr du dich noch immer an mich klammerst." Oh shit! Genervt löste ich mich von ihm. Das hatte ich ganz vergessen. Bloß nicht rot werden. „Wovon träumst du nachts? Aber so gerne ich meine Zeit auch weiter mit dir verschwenden würde, ich habe jetzt leider wirklich keine Zeit, wenn ich pünktlich im Unterricht sein will." Arschloch „Bei welchem Lehrer ist es denn wichtiger pünktlich zu sein, als Zeit mit mir zu verbringen?", schmollte Kian. „Bei allen, wobei Miss Morsen besonders schlimm ist.", antwortete ich genervt „Oh da trifft sich gut, dass wir zum gleichen Kurs müssen, so kann ich dich begleiten, ohne dass du ärger von der Morsen bekommst.", grade so verhinderte ich, dass er sich bei mir unterhakte und stöhnte genervt auf: „Vergiss es." Mit diesen Worten drehte ich mich um und stapfte Richtung Unterricht, wobei ich gekonnt verdrängte, dass meine Kunstmappe noch immer im Spind lag, denn ich konnte jetzt ja schließlich nicht nochmal umdrehen. Doch schon hörte ich seine Schritte hinter mir und ein Arm legte sich mir über die Schulten. Genervt schüttelte ich ihn ab, doch Kian war hartnäckig und schlang ihn mir erneut um die Taille. „So leicht wirst du mich nicht los, Austen." Oh, wie sehr ich es hasste so angesprochen zu werden. Wie sehr ich es hasste, den gleichen Nachnamen wie er zu haben. Ich wollte mich grade von seinem Arm lösen, als Miss Morsen plötzlich vor uns stand. „Oh Sage, Kian! Gut, dass ich euch treffe. Ich suche noch zwei freiwillige für unser heutiges Projekt. Ihr seht so süß zusammen aus, das wäre das perfekte Motiv!".

 


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