Kapitel 20

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Wir verließen das Gebäude und gingen zum Parkplatz. „Was machen wir hier?", fragte ich, während Kayla sich suchend umsah. „Sag mal, wie sieht nochmal sein Auto aus?", fragte sie statt einer Antwort. „Oh Gott, was hast du vor?" Sie lächelte mysteriös. Ich stöhnte: „Das da hinten, aber wehe du blamierst mich." Antwortete ich und deutete mit meinem Finger in die Richtung, wo ich sein Auto vorhin gesehen hatte. Kayla zog mich hinter sich her und rieb sich die Hände. „Niemals! Das wird ein Spaß." Inzwischen waren wir stehengeblieben. „Oh, das sieht teuer aus!", Kay grinste. Dann öffnete sie ihre Tasche und zog einen Roten Lippenstift heraus. „Seit wann trägst du denn sowas?", ich sah sie verwundert an. „Seit ich entdeckt habe, was für ein toller Stift das sein kann. Also lass uns anfangen.", antwortete sie und beugte sich über die Windschutzscheibe. Na gut, die Idee war nicht schlecht. Ich durchsuchte meine eigene Tasche und fand einen roten Edding. Perfekt so konnten wir uns für immer verewigen. Ich öffnete ihn und schrieb in großen Buchstaben über die gesamte Scheibe: „Deine Verfallene", währen Kayla die Scheibe mit Herzchen verzierte. Dann lehnten wir uns zurück und betrachteten unser Werk. „Es ist toll geworden.", meinte Kayla. „Aber etwas fehlt noch!", antwortete ich. Wir legten die Köpfe schief. „Oh ich hab's!", jubelte meine beste Freundin. „Komm her.", sagte sie und zückte ihren Lippenstift. „Oh Gott, nein wer weiß, was schon alles an dem Ding dran war!", ich schüttelte angewidert den Kopf Richtung Auto. „Ach quatsch. So wie der Wagen aussieht, berührt er ihn wahrscheinlich selbst nur mit Handschuhen." „Na gut.", gab ich nach und schnappte mir den Lippenstift. Ich zog einen Spiegel aus meiner Tasche und fuhr meine Lippen mehrmals nach. Kurz zögerte ich. Lieber auf Nummer sicher. Schnell zog ich ein Tuch aus meiner Tasche und wischte über eine Stelle, auf der Windschutzscheibe, was Kayla einen Lach Anfall bescherte. „Stell dich nicht so an. Na los!" Ich kniff die Augen zusammen, bevor ich mehrere Küsse auf die Scheibe drückte. Kayla schnappte sich den Edding und schrieb in Großbuchstaben: „KÜSSCHEN", daneben. „So fertig, jetzt bin ich zufrieden." Ich nickte zustimmend. „Ja ich auch.", lachend fotografierte Kay unser Werk, bevor wir zurück zum Unterricht gingen. Wenn man bei unserem Mathelehrer auch nur eine Sekunde zu spät käme, konnte man eine gute Note gleich vergessen. Lachend und keuchend, rannten wir nach oben, wobei Kayla mehrere Meter vor mir war, als sich plötzlich jemand in den Weg stellte. Abrupt blieben wir stehen. Vor uns stand Kian. Oh shit. Doch Kayla grinste nur: „Was gibt's?" Er zog die Augenbrauen hoch: „Naja, das Gebäude hat viele Fenster und ich war grade dabei, mein Auto zu bewundern..." „Es ist schön geworden nicht wahr?", antwortete Kay provozierend, während ich stöhnend die Augen verdrehte. Ich machte mich doch grade komplett lächerlich! Kian musterte mich fragend: „Könnte ich kurz mit Sage allein sprechen?" Kayla sah mich an. „Geh ruhig rein, dann bekommt wenigstens einer von uns keinen Ärger von Mr Millers.", wank ich ab. „In Ordnung." Kayla verschwand und Kian trat näher. „Was ist denn los Darling?", hackte er nach und wickelte sich eine meiner Haarstränen um den Finger. Ernsthaft? „Naja ich mag es nicht, wenn Menschen Lügen über mich verbreiten.", antwortete ich und sah ihm genau in die Augen. Kian seufzte: „Entschuldige, ich tu's nie wieder!" Ich schnaubte: „Mit Sicherheit nicht.", antwortete ich sarkastisch. „ich tue wirklich alles, aber sag bitte nicht ab für morgen.", flehte er. Warum war es dem Kerl bloß so wichtig, dass ich bei dieser blöden Feier spielte? Ich zögerte. Irgendwie würde ich ihm das schon heimzahlen. „Wirklich alles?", hakte ich nach. „Alles.", antwortete er ohne zu zögern. „Gut, also du redest nie wieder schlecht über mich, schreibst in alle deine Kleidungsstücke „only Sage is allowed to do that" und erzählst jedem, dass ich der tollste Mensch der Welt bin.", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Kian lachte: „only Sage is allowed to do that?" Aber ich ließ mich nicht beirren: „Montag mache ich Kleiderkontrolle." Ungläubig starrte er mich an: „Also um das noch mal klar zu stellen: du möchtest, dass überall in meinen Klamotten schreibe, dass du die einzige bist, die mit mir schlafen darf, aber du tust es dann nicht?" „Korrekt.", stimmte ich völlig ernst zu. „Und was hast du davon?" „Dir dein Leben als Fuckboy schwergemacht.", antwortete ich ohne mit der Wimper zu zucken. „Also nichts?", versicherte sich Kian. Ich zuckte mit den schultern und lief weiter Richtung Klassenraum: „Ich mache das morgen, aber wenn deine Klamotten Montag nicht perfekt sind, dann rufe ich deinen Vater an und erzähle ihm die Wahrheit." Kian stöhnte: „In Ordnung. Was machst du da?" Verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel und die Frage antwortete ich: „Zum Unterricht gehen?"

„Wieso? Jetzt bekommst du doch bloß Ärger. Ich habe eine bessere Idee.", rief er mir hinterher. „Ich will sie aber nicht hören." Kian grinste: „Das Hören ist dabei nicht so wichtig." „Meine Güte, du bist so pervers!", genervt lief ich weiter, doch Kian hielt mich am Arm fest. „Du musst doch nicht immer so schlecht von mir denken! Vielleicht wollte ich mir auch einfach mit dir einen Stummfilm ansehen?" Ich lachte: „Einen Stummfilm? In welchem Jahrhundert sind wir?" „Ich bin mir sicher, das würde dir gefallen." Ich drehte mich wieder zu ihm um: „Warum sollte es?" „Wir finden bestimmt einen der spannend genug ist, als dass du dich an mich kuscheln kannst." „Mit Sicherheit nicht. Wenn dann umgekehrt. Außerdem warte ich jetzt auf Kay.", ich verschränkte die Arme. „Die kommt schon allein klar. Außerdem freut sie sich sicher.", wank Kian ab. Da könnte er tatsächlich Recht haben. Bis auf die Aktion heute morgen mochte sie ihn und redete von „Funken zwischen uns" Allerdings bezweifelte ich, dass sie jemals einen Stummfilm gesehen hatte. Gab es sowas überhaupt noch? „So was gibt's doch gar nicht mehr." „Natürlich. Ich beweise es dir." Er zog mich hinter sich her nach draußen, doch ich schüttelte seinen Arm ab. „Lass mich wenigstens Kayla schreiben." Kian seufzte: „Solange du währenddessen weiterläufst.", er packte mich wieder am Handgelenk und zog mich zu seinem Auto, welches immer noch vollgeschmiert war, während ich mein Handy aus der Tasche fischte. Schnell tippte ich eine Nachricht an Kay, während Kian mich genervt ins Auto bugsierte. Sie antwortete mir mit einem GIF aus Mean Girls in dem Reginas Mutter sich mit ihrem Hund setzt und fragt: „Whats the hot Gossip? Tell me everything!" Ich schmunzelte und vertröstete sie auf nachher. Als ich aufblickte merkte ich, dass Kian gar nicht neben mir saß. Verwundert sah ich durch die verschmierte Scheibe nach draußen. Kian ging grade zur Fahrertür und öffnete diese, als ich den Grund dafür, dass er so lange gebraucht hatte, fand. Auf der Windschutzscheibe, waren lauter Pfeile, die auf mich zeigten und darüber stand, ebenfalls mit Edding: „That's she" Wollte dieser Kerl mich eigentlich verarschen? Kian stieg grinsend ein und schnallte sich an. „Ernsthaft? Sorry aber das wars." Ich wollte die Tür öffnen und aussteigen, aber es ging nicht. Seit wann konnte man die Beifahrer Tür abschließen? Sauer drehte ich mich wieder zu Kian. „Was ist denn Darling? Du wolltest dich doch unbedingt auf der Scheibe verewigen und schlecht über dich geredet habe ich nicht." Sprachlos starrte ich ihn an. Dann verlor ich die Kontrolle. Wütend boxte ich auf ihn ein, bevor ich mich wieder zurück lehnte: „Vergiss nicht, du bist abhängig von mir nicht umgekehrt." Kian lachte, während ich über die Mittelkonsole kletterte und ihm meinen Zeigefinger in die Brust stieß. „Du solltest mich nicht weiter verärgern.", ich kam möglichst nah an sein Ohr, bevor ich weiter sprach: „Sonst werde ich dich noch ganz anders bestrafen. Und nicht in deinem Perversen Sinne." Ich war mir nicht sicher, wo ich den Mut hernahm schließlich war Kian deutlich größer als ich und wir waren in seinem Auto eingesperrt, aber das war mir egal. Plötzlich spürte ich etwas unter mir. Kian grinste schamlos, während ich nicht aufhören konnte zu starren. Ich drohte ihm und er wurde hart? Ernsthaft? Schnell kletterte ich zurück auf meinen Sitz und lief knallrot an. Wieso war ihm auch nichts unangenehm? „Okay lass uns endlich fahren.", antwortete ich immer noch ein wenig durch den Wind.

Anmerkung:

Morgen oder nachher geht's weiter, ich finde die Stelle grade eigentlich doof zum Unterbrechen, aber ich hab noch ziemlich viel zu tun, deshalb... Dann kommen übrigens auch zum ersten mal Sterne ans Kapitel... ohne zu viel spoilern zu wollen ;) 

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