Kapitel 18

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Ich erwachte davon, dass mich jemand kitzelte. Erschrocken kiekste ich auf. Kian lag neben mir und grinste mich an. Ich war Gestern Abend erschöpft eingeschlafen und hatte gar nicht darüber nachgedacht, wann er gehen würde, oder ob er bleiben würde. Und jetzt lagen wir hier, er mit seinem Arm um meine Taille und einem kleinen Teil meiner Vergangenheit. Und zum ersten Mal in meinem Leben machte mir das keine Angst. Gespielt empört drehte ich mich um: „Niemand wagt es mich zu kitzeln!" Es war ungewohnt, dass wir uns so nah waren und uns berührten. Das sollte mein Job werden und trotzdem wusste Kian Dinge, die nicht mal Kayla wusste. Und obwohl wir uns erst gestern das erste Mal wirklich unterhalten hatten, wusste ich, dass er es für sich behalten würde. „Oh, ich wage noch viel mehr!" Er pikste mich mit spitzem Finger in die Seite und wich geschickt aus, als ich nach ihm treten wollte. Mit dem Arm versuchte ich ihm in die Seite zu Boxen, aber Kian packte meinen Arm und hielt ihn, weit von sich gestreckt, fest. Dann stand er ohne Vorwarnung auf und griff auch meinen zweiten Arm. „Was machst du da?!", quietschte ich ängstlich und Kian lachte. Ich zappelte weiter mit den Händen in Seinem Griff, aber er hielt mich unbeeindruckt mit einer Hand fest. Mit der zweiten Hand kitzelte er mich weiter. „Lass das!", schrie ich lachend. Tatsächlich stoppte er: „Wie du willst, Darling." Dann kam er plötzlich näher heran und raunte mir ins Ohr: „Ich hab noch tausende weitere Methoden, dich dazu zu bringen, das zu machen, was ich will. Ganz freiwillig." Mit der Hand strich er dabei, wie zufällig, über meinen Oberschenkel und sofort flammte etwas in mir auf, dass meine Brustwarzen unter dem dünnen Stoff hart werden ließ. Kian blickte war währenddessen ohne Verlegenheit, gradewegs auf meine Brust und grinste. Natürlich hatte er bemerkt, wie ich reagiert hatte. In seinem Blick lag eine Mischung aus Amüsanz, Zufriedenheit und eigenem Verlangen, während er mich wissend ansah. Ich wandte den Blick ab und wollte grade aufstehen, um mich umzuziehen, weil ich immer noch nur mit Shirt und Decke hier saß, als er seine Arme um mich schlang und mich über seine Schulter warf. „Lass mich runter! Was machst du da?", schrie ich überrascht. „Es passiert selten, dass ich neben einer halbnackten Frau schlafe, ohne mit ihr zu schlafen. Dann kann ich sie doch wenigstens auf Händen durch die Wohnung tragen und darauf hoffen, dass sie mich irgendwann ran lässt und mir gesteht, wie sehr sie mich liebt." Ich schnaubte: „Tja, man sagt ja immer, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber dann hat deine noch ein ewiges Leben vor sich." Mit den Fäusten schlug ich gegen seinen Rücken und auch wenn es ihm das schwieriger zu machen schien, hatte ich keine Chance. Er lachte weiter und trug mich durch den Flur in die Küche. „Kian lass das, ich muss los, wenn ich noch pünktlich zum Unterricht kommen will!" Er stoppte und positionierte mich so um, dass ich mit dem Kopf näher an seinem Hals lag, während seine Hand ein Stück näher zu meinem Hintern rutschte, während ich immer noch nichts als Slip und Shirt trug. Was dachte sich dieser Typ eigentlich? Mich einfach so begrapschen und mir davon zu erzählen, wie gerne er mich ins Bett bekommen wollte. „Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich pünktlich zum Unterricht willst.", antwortete Kian dicht an meinem Haar. Was bildete der sich ein? Ich strampelte mich frei und funkelte ihn an: „Wenn du willst, dass ich deine Freundin spiele, dann solltest du damit jetzt aufhören." Kian grinste und hob ergeben die Hände: „Sicher, Darling. Ich mache weiter, wann immer du wünschst." Ich schnaubte: „Der reinste Gentleman. Allerdings weiß ich nicht, wie oft ich noch betonen soll, dass daraus nichts wird." Kian starrte mich ungläubig an: „Kannst du das noch mal wiederholen?" Verwirrt sah ich ihn an: „Daraus wird eh nichts?" „Nein, nicht den Teil, da wissen wir doch beide, dass du lügst. Der erste.", antwortete er und sah mich vollkommen ernst an. „Dass du der reinste Gentleman bist?", fragte ich immer noch verwirrt mit ein wenig Ironie in der Stimme. „Genau der. So solltest du mich ab jetzt immer nennen." Ungläubig verdrehte ich die Augen und antwortete immer noch mit Ironie in der Stimme: „Mit Sicherheit. Aber wenn der Gentleman jetzt bitte meine Wohnung verlassen würde, wäre ich sehr dankbar." „Also bisher hatte ich das Gefühl du genießt meine Anwesenheit. Außerdem bin ich ein fantastischer Koch, du kannst dich also in aller Ruhe fertig machen während ich dir ein Frühstück zaubere, dass du nie vergessen wirst. Beeil dich.", antwortete er und schob mich ins Bad, bevor er die Tür hinter mir schloss und seine Schritte sich entfernten. Dieser Typ war echt Wahnsinn! Wobei ich ehrlich gesagt ziemlich Hunger hatte... seufzend schloss ich ab und fing an mich fertig zu machen. 

Fröhlich verließ ich das Badezimmer und warf meine alten Klamotten in den Wäschekorb neben der Tür. Da mein begehbarer Kleiderschrank Türen zum Bad und meinem Schlafzimmer hatte, konnte ich mich im Bad umziehen. Ich lief den Flur entlang, als ich plötzlich Kians Stimme hörte: „...mach dich nicht lächerlich Schwesterherz. Das wird nichts Ernstes... Ja... ins Bett würde ich sie schon gern bekommen und da sie mir und meinem Charm längst verfallen ist... ", sprach er von mir? Ein Stich traf mich. „Natürlich... richte schöne Grüße an sie aus, ich muss jetzt Schluss machen... Ich dich auch." Ich war stehen geblieben. Natürlich war klar gewesen, dass Kian nichts Ernstes von mir wollte, wir kannten uns ja auch erst seit gestern und er war definitiv nicht der Typ für Beziehungen. Aber, dass er mit seiner Schwester über mich sprach, als wäre ich eins seiner Fangirls, dass alles dafür tuen würde um mit ihm zu schlafen, verletzte mich. Das er davon ausging, alles mit mir machen zu können machte mich wütend. Außerdem hatte ich doch ziemlich klar gemacht was ich von ihm hielt. Sauer betrat ich das Wohnzimmer. Kian stand beim Durchgang zur Küche und blickte auf, als er mich hörte. „Da bist du ja endlich Darling, ich dachte schon du kommst nie! Das Essen ist schon längst fertig.", er deutete auf den Tisch. Meine Wut schien er gar nicht zu bemerken. Ich musste hier raus. „Tut mir leid Kayla hat angerufen, ich muss schon los. Schreib mir wann ich morgen wo sein muss.", ich schnappte mir Jacke und Schuhe von der Garderobe und lief zur Tür. Mit der Hand an der Klinke drehte ich mich noch einmal um. Irgendwie wollte ich ihn nicht so davon kommen lassen. „Achso und da du von mir abhängig bist, für morgen, solltest du aufhören, dich wie ein Arsch zu verhalten und so über mich zu reden." Verwirrt starrte er mich an und ich wandte mich ab. „Schließ ab, wenn du gehst.", wütend knallte ich die Tür zu und lief durchs Treppenhaus nach unten. Der konnte mich mal! Ich trat aus dem Haus und zückte mein Handy. Es tutete mehrmals und ich wollte grade auflegen, als Kaylas Stimme ertönte: „Guten Morgen, meine Liebe, gut geschlafen? Tut mir leid, aber jetzt will ich alle Details!" Ich stöhnte, ich hatte Kayla nach gestern Abend ganz vergessen: „In Ordnung, aber kannst du mich vielleicht abholen? Du kommst hier doch eh vorbei und ich hab keine Lust zu laufen." Kayla lachte. „Du brauchst dringend ein Auto! Wenn ich wegen dir zu spät komme...", antwortete sie drohend. „Danke! Du bist die beste!", strahlte ich und überging ihre Drohung geflissentlich. 

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