Kapitel 27

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Ich erwachte davon, dass jemand schrie. Ich blinzelte. Über mir stand Kayla, die mich geschockt anstarrte. „Wieso liegt der Typ halb nackt neben dir auf meiner Couch in meiner Wohnung, ohne dass ich etwas davon weiß?" Ich brauchte einen Moment, bis ich verstand, dass sie von Kian redete. Er hatte wohl gestern Abend sein Shirt ausgezogen, bevor er eingeschlafen war. Ernsthaft? Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn mit einem kurzen Blick auf seinen nackten Oberkörper fragend an. Er grinste unschuldig: „Mir war warm. Normalerweise schlafe ich nur in Boxershorts. Alles andere ist deine Schuld." Ich schnaubte. „Sorry Kay, er stand gestern vor der Tür und da ich dich nicht wecken wollte..." Kian lachte: „Naja, um die Geschichte wahrheitsgetreu zu erzählen, hat sie mich mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt und da ich ein Gentleman bin, bin ich natürlich sofort zu ihr hingeeilt. Dann hat sie sich an mich gekuschelt und im schlaf angebettelt, ich solle das T-Shirt ausziehen. Sorry Kay.", Äffte er mich nach und warf mir einen kurzen Blick zu, der bestätigte, dass er die Wahrheit sagte. Ich wurde rot. Ich hatte ihn im Schlaf angebettelt? Kay grinste: „Entschuldigung angenommen. Und um Sages Worte von gestern zu wiederholen: Du hast meine volle Zustimmung, falls ihr irgendwann heiratet." Ich funkelte sie wütend an. Doch sie hielt meinem Blick stand. „Es ist eh gut, dass du hier bist.", sie wandte sich wieder an Kian. „Du kannst Sages Kleid herholen." Kian gähnte: „Bekomme ich wenigstens vorher was zu essen?" Kay schüttelte den Kopf: „Nix da. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Also hol das Kleid, dann wirst du belohnt." Er stöhnte und stand auf, bevor er sich zu mir umdrehte: „So lange Sage mich belohnt..." Ich warf ein Kissen nach ihm: „Träum weiter." „Oh, das werde ich.", rief er über die Schulter und wich einem weiteren Kissen aus, während er zur Tür lief. Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, drehte sich Kay zu mir: „Bitte sag mir einfach, dass ihr nicht hier miteinander geschlafen habt, während ich nebenan lag und von Einhörnern geträumt habe." Ich lachte: „Haben wir nicht. Ich schwöre." „Na gut, dann lass uns was essen, ich hab Hunger.", sie grinste. „Außerdem will ich Kian unter die Nase reiben, dass du, dank des köstlichen Essens, von dem er nur noch Reste bekommt, meinen Namen gestöhnt hast, statt seinen." Ich prustete. „Oh ja, dass will ich auch."

„Raus jetzt Kian!", wütend scheuchte Kay ihn aus dem Bad. „Sag doch was, Darling. Sie kann mich doch nicht einfach wegschicken.", rief Kian mir über die Schulter zu. „Tut mir leid ich bin voll auf ihrer Seite.", grinste ich. Seit drei Stunden machte ich mich fertig. Kayla hatte mir bei Make up und Haaren geholfen. Jetzt fehlte nur noch das Kleid. „Du wirst ihr nicht beim Umziehen zusehen.", schnaubte Kay und ich lachte. Den beiden beim Streiten zuzusehen, gehörte zu den top drei der spaßigsten Dingen. Ich schloss die Tür, während die beiden draußen stritten und schlüpfte aus Kaylas Schlafanzug, den ich immer noch trug, in das Kleid. Da ich den Reißverschluss weiterhin nicht alleine zu bekam, rief ich nach meiner Besten Freundin: „Kannst du mir den Reißverschluss zu machen?" „Natürlich!", sie kam wieder ins Bad und ich drehte ihr den Rücken zu damit sie mir half, das Teil zuzumachen. „Ich hab Kian überredet unten im Auto zu warten. Ihr macht noch einen Abstecher bei seiner Schwester, bevor ihr die andere vom Flughafen abholt." Ich nickte. Kian hatte mir gestern erzählt, dass sein Vater die beiden eigentlich nicht dabei haben wollte und, dass er sie trotzdem mitnahm, war eine Art Protest. Kay drehte mich wieder zum Spiegel und strich über das Kleid: „Du siehst wunderschön aus.", sie grinste. „An deiner Stelle würde ich aufpassen, dass ihr bis zur Feier kommt und Kian dich nicht auf dem Weg dorthin gegen die nächstbeste Wand vögelt." Überrascht lachte ich auf. „So und jetzt ab nach unten, lass ihn nicht so lange warten." Ich umarmte sie. „Danke. Wünsch mir Glück ich habe echt angst mich zu blamieren." Ich lief die Treppe nach unten, wobei ich aufpasste, dass ich in Kays Schuhen nicht umknickte. Unten angekommen hielt Kian mir die Tür auf: „Wir müssen uns beeilen. Das Flugzeug landet früher als geplant." Schnell stieg ich ein und Kian fuhr los. „Du siehst übrigens toll aus." Ohne Navi fuhr er durch die Straßen und ich beobachtete ihn. „Danke. Muss ich irgendwas wissen, bevor wir deine Schwestern abholen?" Kian sah mich an: „Naja sie sind ziemlich redselig, aber du wirst sie mögen. Und sie dich auch." Ich nickte nervös, als ich plötzlich Kians Hand auf meinem Bein spürte. Er begrapschte mich nicht, er nahm mir mit einem kurzen drücken die Nervosität. Ich lächelte zu ihm hoch. Wir blieben stehen und ich sah ein Mädchen auf das Auto zu gerannt kommen. Sie sprang hinten auf die Rückbank und warf ihre Tasche neben sich, während sie angeregt telefonierte. Die Unterhaltung war ein wirres Gemisch, aus deutsch und englisch und sie sprach so schnell, dass ich kaum ein Wort verstand. Dann legte sie auf und wandte sich an Kian: „Allie wartet grade auf ihren Koffer. Beeil dich, sonst steht sie da ewig alleine rum!" „Ist ja gut!", Kian gab Gaß, während sich das Mädchen zu mir umdrehte: „Du bist Sage oder? Ich bin Tiffany, Kians kleine Schwester, wobei ich sagen muss, dass ich deutlich reifer bin als er." Stellte sie sich vor und ich lachte. „Ja, besonders reif ist er sicher nicht. Schön dich kennen zu lernen." Sie begann sofort wieder zu plappern und mir von ihrem neuen Job zu erzählen. Ich lächelte. Kian hatte Recht, ich mochte sie. Beim Flughafen angekommen, lernte ich auch Allie kennen. Sie war jünger, als ich gedacht hatte, aber auch sie mochte ich sofort. Allie kletterte zu ihrer Schwester auf die Rückbank und die beiden unterhielten sich wieder in einem wirren Misch, aus englisch und deutsch. Dafür, dass Allie in den USA lebte, konnte sie extrem gut deutsch. Die beiden banden mich in ihre Unterhaltungen mit ein und sprachen extra mehr deutsch, damit ich sie Verstand. Nur Kian beteiligte sich wenig an der Unterhaltung, aber seine Hand blieb die ganze fahrt über auf meinem Bein liegen.

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