Das Haus bei dem ich zum Babysitten war leuchtete mir in einem hellen Blau entgegen. Es war riesig, wirkte aber durch die vielen Blumen wunderschön. Fenster und Tür waren weiß gestrichen und auch, wenn das alles nicht ganz meinen Geschmack traf, passte es perfekt zusammen. Zögernd ging ich zur Tür und blieb unschlüssig davor stehen. Nervös strich ich die Hände an meiner Jeans ab, die ich mir vorhin zusammen mit einer weiten Bluse rausgesucht hatte. Auch wenn ich jetzt diesen komischen Job von Kian hatte wollte ich das mit dem Babysitten wirklich hinbekommen. Ich wusste ja noch gar nicht wie lange ich am Ende wirklich durchhielt und ob er seine Pläne nicht noch ändern würde. So oder so war es nicht schlecht, wenn ich durch meine anderen Nebenjobs auch genug Geld bekam. Zusätzlich zum Kellnern im Williams gab ich zwei mal die Woche Nachhilfe und half manchmal bei einer Catering Firma aus. Zusammen mit dem Babysitten käme ich also auch ganz gut zurecht, wenn das mit Kian schief ging. Einmal noch musste ich tief durchatmen, dann drückte ich auf die weiße Klingel, die neben der Tür angebracht war. Drinnen hörte ich es läuten und kurz darauf ertönten Schritte. Ich zupfte noch ein wenig an meiner Bluse und strich mein Outfit glatt. Hoffentlich funktionierte das hier. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und vor mir erschien eine Frau. Sie überragte mich um zwei Köpfe, was zum Teil auch an ihren unfassbar hohen Schuhen lag. Sie trug ein cremefarbenes Cocktailkleid und auffällig teuren Schmuck. Es sah aus als wäre sie grade auf dem Weg zu irgendeiner schicken Party und sie wirkte wie das genaue Gegenteil vom Haus: ,,Hallo, ich bin Sage und wegen dem Babysitter Job hier.", begann ich nervös, während ihr Blick langsam über meinen Körper wanderte und anschließend wieder zu meinem Gesicht glitt. Ihr Gesichtsausdruck blieb neutral und ich hatte keine Ahnung, was sie über mich dachte. ,,Ah ja, sie haben mit Maria, der Hausfrau und meiner persönlichen Sekretärin geschrieben, wenn ich mich recht erinnere. Hätte ich gewusst, dass sie heute kommen, hätte ich ihr nicht freigegeben. Das Kindermädchen kommt in zwei Stunden, mein Mann hat gleich einen wichtigen Termin und ich war grade auf dem weg zu einer wichtigen Veranstaltung. Warte, ich rufe meinen Mann mal runter." Wow, wie viele angestellte hatte diese Frau? Auch, wenn sie nicht direkt unfreundlich mir gegenüber war, kam sie mir nicht sonderlich sympathisch vor. Sie wirkte eher wie eine Business Frau, als wie eine gute Mutter. Sie stand an der Treppe und rief grade nach oben, während sie mich mit der Hand rein winkte. Das innere des Hauses wirkte ebenfalls komplett anders, als die Fassade. Überall war Mamor und die Möbel und der Kronenleuchter sahen unfassbar teuer aus. Alles wirkte viel größer als von außen angenommen, fast wie in dem Café, indem Kian und ich vorhin saßen. Heute war ich wirklich im falschen Film. Vielleicht würde ich ja doch noch aufwachen und alles würde sich als Traum herausstellen. Während ich noch überlegte, wie ich aus dem möglichen Traum erwachen konnte erschien ein Mann auf der Treppe. Er war ebenso schick gekleidet wie die Frau und machte einen unfreundlichen Eindruck. ,,Herbert, endlich!", rief die Frau ihm entgegen, während er die Treppe nach unten kam. ,,Was ist den los Issi?", fragte er genervt. ,,Hattest du eine Ahnung, dass heute die Babysitterin für Tilda und Matti kommt? Ich muss schon längst los!", schimpfte die Frau aufgebracht. ,,Beruhige dich Isabell mein Schatz. Geh zur Gala, ich sorge dafür, dass das Kindermädchen früher kommt, bevor ich losfahre.", antwortete er, während er anfing auf seinem Handy hin und her zu wischen. Ich wurde vollkommen ignoriert und hatte das Gefühl, dass die beiden vergessen hatten, dass ich hier stand. Da ich allerdings angst hatte mich einzumischen blieb ich einfach still und wartete, während die Frau ihren Mantel holte, den Chauffeur rief und dann verschwand. Da der Mann allerdings immer noch nicht von seinem Handy aufblickte, räusperte ich mich irgendwann doch. Er blickt auf und sah mich abwertend an: ,,Matti und Tilda sind oben in ihrem Kinderzimmer, dritte Tür links. Ich lasse sie rufen, wenn ich mehr wegen des Kindermädchens weiß, bis dahin können sie sich den beiden schonmal vorstellen." Ernsthaft? Soweit diese Maria es mir erzählt hatte, war der Junge 2 Jahre und das Mädchen erst 11 Monate alt und er ließ eine wildfremde Person mit ihnen alleine? Da der Mann sich allerdings schon wieder mit seinem Handy beschäftigte, beschloss ich trotzdem hochzugehen. Ich murmelte noch ein „Danke.", und ging schnell die Treppe nach oben. Der Gang, der daraufhin vor mir erschien, war noch eindrucksvoller, als das bisherige Haus. Die decken waren hoch und genau wie die Wände kunstvoll verziert. Ich konnte mir beim besten willen nicht vorstellen, warum das Haus von außen so anders wirkte. Es war alles so anders hier drinnen, dass es wirkte, als hätte man eine andere Welt betreten. Vorsichtig ging ich zur Tür von der der Mann gesprochen hatte und klopfte. Eine Kinderstimme ertönte: „Herein?"
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because I love you...
Romance,,Ich hab genau gesehen wie du mich angestarrt hast." Mist. Wütend wendete ich mich zu ihm um, der inzwischen das Oberteil der schrecklichen Kostüme an hatte: ,,Du hast eine blühende Fantasie." Kian zog nur die Augenbrauen hoch und antwortete währen...