Kapitel 13

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Ich hatte es geschafft! Glücklich schloss ich die Haustüre hinter mir. Ich hatte einen gut bezahlten Job und verstand mich sogar mit diesem Schrägen Paar. Sie ähnelten dem Haus gewaltig. Meistens kalt und ernst und dann ganz unerwartet plötzlich nett und freundlich. Ich schüttelte den Kopf und lief die Einfahrt hinab. Auf dem sauber geputzten Gehweg blieb ich stehen. Bis nach Hause war es noch ein ganz schönes Stück und ein Auto hatte ich nicht. Vielleicht sollte ich mir ein Taxi rufen? Allerdings hatte ich keine Lust dafür mein grade verdientes Geld auszugeben. Hätte ich gewusst, dass es so spät wird, wäre ich zumindest mit dem Fahrrad gekommen. Jetzt konnte ich auch nicht mehr Kayla anrufen, um mich von ihr abholen zu lassen. Seufzend lief ich los. Wenigstens waren die Straßen beleuchtet, trotzdem fühlte ich mich unwohl dabei, hier um viertel nach zehn allein rumzulaufen. In diesem Moment ertönte eine Hupe hinter mir und ich zuckte zusammen. Schnell wirbelte ich herum. Wer hupte denn mitten in der Nacht auf einer leeren Straße? Ich blickte auf ein großes schwarzes Auto. Meine Güte, das wurde ja immer schlimmer. Wer wusste schon wer in so einem Auto saß? Plötzlich wurde ein Fenster heruntergekurbelt und eine Stimme ertönte, die mir sehr bekannt vorkam: „Darf ich dich mitnehmen?" erleichtert atmete ich auf. „Was machst du denn hier?", fragte ich Kian statt einer Antwort. „Dich abholen natürlich. Ich konnte doch nicht riskieren, dass dir etwas passiert, Darling", antwortete er. Ich starrte ihn entgeistert an: „Und deshalb fährst du mitten in der Nacht, an einen Ort, den du nicht kennst und wartest ewig auf ein Mädchen, mit dem du dich Heute zum ersten Mal richtig unterhalten hast um sie dann mit deinem gehupe zu Tode zu erschrecken? Du bist doch verrückt!" Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Vielleicht. Kannst du jetzt trotzdem einsteigen, damit ich dich Nachhause fahren kann?", fragte er mit einem schiefen Lächeln. Langsam ging ich zum Auto. „Und woher weiß ich das mir nichts passiert? Am ende hast du dich mit Herbert und Issi verbündet.", fragte ich mit gespielter Skepsis. Kian lachte: „Issi? Das wird ja immer besser, irgendwie sind Issis in meinem Kopf noch kleine Kinder. Aber du kannst beruhigt sein. Ich verbünde mich nicht mit Opas und dreijährigen." Meine Mundwinkel zuckten. Vielleicht sollte ich wirklich einsteigen. Irgendwie vertraute ich Kian. Außerdem war das allemal besser als laufen. Seufzend öffnete ich die Tür und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. „Na gut, ich lasse mich von dir fahren, wenn du mir erzählst, warum du wirklich hier bist.", antwortete ich. ,,Wie ich bereits sagte Darling. Ich wollte dich abholen.", antwortete er. Ich stöhnte: „Kannst du bitte endlich aufhören mich Darling zu nennen? Außerdem glaube ich dir nicht. Wo warst du vorher?" „Na gut Darling, du hast mich erwischt. Ich war in der nähe und wollte vorbeifahren, um dir dein Kleid, für übermorgen, vorbeizubringen.", gab er nach und ignorierte meinen Kommentar einfach. „Das hört sich schon logischer an, aber wofür brauche ich ein Kleid?", hackte ich nach. „Ich dachte es wird nur ein kleines Familienfest, außerdem habe ich doch Kleider zuhause." Kian seufzte: „Du kennst meine Mom nicht. Bei ihr gibt es keine kleinen Feste und Kleider kosten für sie mindestens achthundert Euro." Geschockt drehte ich mich zu ihm um: „Dir ist aber klar, dass ich mir kein einziges Kleidungsstück mit diesem Wert leisten kann?", fragte ich. „Hätte ich dir sonst ein Kleid mitgebracht? Bezahlen tue ich alles, du musst nur deine Größen an unsere Schneiderin weitergeben.", winkte er ab. Entgeistert starrte ich ihn an: „Eure Schneiderin?", wiederholte ich. „Ja, wobei ich das auch übernehmen kann. Wir sind übrigens da." Überrascht vom plötzlichen Themenwechsel sah ich mich um. „Woher weißt du wo ich wohne?", fragte ich irritiert. Schuldbewusst sah Kian mich an: „Ich habe dieses eine Mädchen gefragt, mit dem du immer rumläufst. Ich wollte dir das Kleid vorbeibringen und du hattest mir deinen Standort noch nicht gegeben." „Stalkst du mich etwa? Ich hab dir den Standort nur gegeben, weil ich nach oben musste. Hätte ich gewusst, dass du mich daraufhin verfolgst, hätte ich es gelassen. Mit Kay muss ich auch nochmal ein Wörtchen reden. Sie kann doch nicht einfach meine Adresse rausgeben und mir nicht mal davon erzählen!", sofort zückte ich mein Handy, doch Kian riss es mir aus der Hand. „Ich hab ihr gesagt, es wäre für dich okay und dass ich dich überraschen würde. Es war nicht ihre Schuld.", beschwichtigte er mich. Ich schnaubte: „Kayla ist einfach viel zu gutgläubig.", trotzdem musste ich schmunzeln. „Bekomme ich jetzt mein Handy wieder?" „Erst, wenn ich dir das Kleid hochgebracht habe.", sagte er und stieg, das Handy am Arm über dem Kopf ausgestreckt, aus dem Auto. Ich folgte ihm und versuchte ihm mein Handy abzunehmen, während er die Türen vom Rücksitz öffnete und einen Kleidersack von den Sitzen nahm. Überrascht blieb ich stehen. „Das sieht unmenschlich teuer aus." Kian lachte: „Joa, wie gesagt nicht ganz billig, darf ich sie jetzt nach oben geleiten, My Lady?" Ich stöhnte: „Das ist ja noch schlimmer, als Darling!" Kian grinste nur und zeigte auf das Haus, in dem sich meine Wohnung befand.


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