Kapitel 18

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Hajime Iwaizumi
Mitzunex3

Ich war Oikawa unglaublich dankbar dafür, was er für meine Familie getan hatte, dass ich vor Freude hätte weinen können. Er war wirklich anders als Ushijima. Oikawa kümmerte sich um andere, um sein Volk, und er war unglaublich freundlich, dass mir am Abend besonders auffiel. Wir unterhielten uns fröhlich und die Stimmung wurde wieder besser. Es war einfach entspannt und… schön. Mein Vater fragte, ob er nicht über Nacht bleiben mochte. Zuerst wollte Oikawa ablehnen, aber es war ziemlich gefährlich und ich flehte ihn an, was seine Mauern zum Einstürzen brachte und er schlussendlich nachgab.

Die Zeit verging und wir gingen nach oben in mein Zimmer. Es war mir unangenehm, weil er an besseres gewöhnt war. Ich bat ihn herein und er betrat mein kleines Zimmer. Ich sagte ihm, dass er in meinem Bett schlafen könnte und ich es mir auf dem Boden gemütlich machen würde, aber er lehnte ab und schlug stattdessen vor, dass wir zusammen im Bett schlafen könnten, was mir die Schamesröte ins Gesicht trieb. Mit dem König in einem Bett? Das musste ein Traum sein. Ich wurde leicht nervös, obwohl ich es nicht zeigte, und ging stattdessen zu meinem Schrank, um ihm ein Wollhemd herauszuholen. Zu dieser Jahreszeit schlief ich lieber in kurzer Leinenhose, weil es bei der Wärme angenehmer war. Vorsichtig erhaschte ich mir selbst einen Blick und ich musste zugeben, dass er in meiner Kleidung unverschämt gut aussah. Was mir auffiel, war, dass er etwas schlanker als ich war, weshalb das Hemd sehr weit wirkte. Seine Haare waren nicht mehr ganz ordentlich hergerichtet, was ihn niedlicher aussehen ließ. Er sah aus wie ein ganz normaler Bürger, nicht wie ein König. Meine Nase nahm ganz leicht den süßlichen Duft einer Mischung aus Honig und Zimt wahr, der von seinem Omega ausging, was mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Es beruhigte mich innerlich und brachte mich zur Ruhe. Ich war mehr als verwirrt, da er ja eigentlich gebunden war.

Wir legten uns Rücken an Rücken ins Bett. Er lag Richtung Wand und ich nahm die andere Betthälfte. Ich schien äußerlich ruhig, was ich innerlich definitiv nicht war. Mein Bauch kribbelte und ich wagte es, mich kaum zu bewegen. Meine Müdigkeit hielt sich in Grenzen, obwohl der Tag emotional erschöpfend für mich war. Nach einer Weile hörte ich die ruhigen Atemzüge von ihm. Er war eingeschlafen. Ich wagte, mich umzudrehen und schaute auf seinen Hinterkopf. Mein Alpha war wach, aber eine sehr fürsorgliche Art von ihm, die ich nicht kannte, daher handelte ich nicht, sondern mein zweites Geschlecht. Ich wollte wissen, was er tat, wenn ich ihn machen ließ. Daher bewegte sich meine rechte Hand von selbst, tastete sich vorsichtig an Oikawa und strich behutsam über seine Schulter. Hauchzart, ganz sanft strichen meine Finger seine Seite entlang.
Hajime, was tust du da! Denk an den Kodex!
Ich ignorierte es, ja der Ritterkodex verbat es, aber meine Neugier war zu groß. Und mein Alpha… er versuchte, diesen Omega zu schützen. Vor was? Er versuchte, sich um ihn zu legen, wie einen Mantel. Weshalb? Wollte ihm etwas geben, was er nie bekommen hatte. Nur was? Vielleicht würde ich es eines Tages erfahren. So kannte ich mich nicht oder meinen Alpha. Meine Hand blieb auf Toorus Seite liegen, bis ich ihn sachte an mich heran zog und mein Gesicht sanft in seinen Nacken drückte. Einen tiefen Atemzug nahm ich von seinem besonderen Duft. Mein Alpha schnurrte, war entspannt, was mich wiederum auch entspannte. Es fühlte sich richtig an, obwohl es nicht sein durfte.
Die Müdigkeit machte sich bemerkbar und ich schloss meine Augen, gab aber ihm davor einen sehr zarten kleinen Kuss auf seine Schläfe, bevor ich selber einschlief.

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Am folgenden Morgen erwachte ich als Erstes, was sich als gut herausstellte. Völlig wach und verwirrt schaute ich auf den braunen Haarschopf hinunter, der auf meiner Brust lag. Ich betrachtete das schlafende Gesicht von Oikawa.
Was war denn jetzt los? Mein Arm war immer noch um ihn geschlungen, also zog ich ihn vorsichtig weg. Sein rechter Arm war locker um meinen Bauch geschlungen und sofort fing es an zu kribbeln.
Was ist das? Warum reagiert mein Körper so auf ihn? Und vor allem mein Alpha?
Ich befreite mich vorsichtig aus seiner Umarmung, damit er nicht aufwachte. Ich musste meine Gedanken erst einmal sortieren. Leise stieg ich aus dem Bett.
In meinem Zimmer lief ich auf und ab, bis ich mir ein Leinenhemd anzog und nach unten ging. Frühstück machen, das klang gut. Ablenkung! Gedacht, getan. In der Küche bereitete ich für alle das Frühstück vor. Es war nicht viel, aber es reichte.

Danach ging ich nach oben, um Oikawa zu wecken. Ich blieb jedoch vor dem Bett stehen und sah auf ihn hinunter. Er lag eingekuschelt in der Decke, was mein Herz höher schlagen ließ. Es war unglaublich niedlich. Sanft berührte ich seine Schulter.
"Oikawa, aufwachen, es ist Zeit", schmunzelte ich, als nur ein undefinierbares Grummeln kam: "Ich möchte nicht..."
"Doch, es ist schon morgen", entkam mir ein Grinsen, während ich ihn ansah. Völlig verschlafen schaute er mich an, während er sich aufrichtete und sich die Augen rieb.

Wie süß ist das bitte? An diesen Anblick könnte ich mich glatt gewöhnen, dachte ich mir und stockte. Das hatte ich jetzt nicht wirklich gedacht, oder? Das würde niemals wieder passieren. Betrübt seufzte ich. Ich ließ ihn alleine und ging zu meinen Eltern ins Schlafzimmer. Sie waren beide schon wach.
"Guten Morgen. Geht es dir besser?", fragte ich und setzte mich eine Antwort abwartend auf die Bettkante neben ihr. Sie blickte mich an und ich erkannte, dass die Kräuter ihre Wirkung zeigten. Ein Glück! Sie würde aber noch ein paar Tage brauchen, bis sie über den Berg war.
"Ja... etwas", flüsterte sie leise.
"Das ist gut. Soll ich dir etwas zu essen hochbringen?", fragte ich.
"Hajime, lass mich das machen, kümmere dich um Oikawa", sagte mein Vater, der sich gerade am Schrank umzog.

Ich nickte und ging zurück zu Oikawa, der nicht vom Fleck gekommen war. Anstatt aufzustehen, hatte er sich wieder hingelegt und die Decke bis unter die Nase gezogen und war wieder eingeschlafen. Ich schüttelte belustigt den Kopf. "Also wirklich."
Wie ein kleines Kind, dachte ich. Grob zog ich ihm die Decke weg.
"Aufstehen, König!", sagte ich leise und musste kichern.
"Man, Iwalein... lass mich schlafen! Ich brauche meinen Schönheitsschlaf!", fing er direkt an zu quängeln und sah mich empört an, als er die Decke nicht zu fassen bekam.
"Mir doch egal. Du siehst immer schön-...", abrupt stoppte ich und lief knallrot an.
"Was wolltest du sagen?", fragte er mich grinsend und ich sah verlegen weg.
"Nichts... das Frühstück ist fertig", leugnete ich es und flüchtete aus dem Zimmer. Es war zu peinlich für mich.











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