Hajime Iwaizumi
Mitzunex3Mein Blick war auf die beiden Personen vor mir gerichtet, die langsam auf mich zukamen. Sie wirkten ziemlich wütend, was auch kein Wunder war.
“Große Töne gespuckt, was? Jetzt haben wir dich, Eindringling!”, sagte der Blonde mit einem aggressiven Blick. Er war aber auch wirklich verärgert. Der andere hatte noch nichts gesagt, er stand nur da und schaute nachdenklich zu mir. Dann setzte sich der Blondhaarige in Bewegung und kam mit großen Schritten auf mich zu, um mich zu packen. Kurz überlegte ich, ob ich mich verteidigen sollte, aber dann würde die Strafe nur noch schlimmer ausfallen, also ließ ich mich festnehmen.Mein Gott, etwas sanfter wäre nett. Der Blonde war nämlich alles andere als das.
"Wir sollten ihn zu König Ushijima bringen und er soll-"
"Warte!", wurde er vom Aschblonden unterbrochen. Er blieb vor mir stehen und sah mir direkt in die Augen, was ich natürlich selbstbewusst erwiderte.
"Ich bin überrascht, wie schnell und wendig ihr seid. Ich bin schwer beeindruckt”, sprach er ruhig. "Daher mache ich euch ein Angebot.”
Ein Schnauben entkam mir.
Ja klar, Arschloch.
“Und das wäre, oh werter Herr Ritter?” knurrte ich leicht überheblich und herablassend. Das bescherte mir einen Tritt in die Kniekehle von dem anderen und zwang mich in die Knie. Unbeirrt sah der Ritter vor mir auf mich herab: “Ich werde König Ushijima erzählen, dass ihr nur ein dummer, neugieriger Junge seid. Aber ich werde ihm auch Gutes von euch erzählen und dass sie ein ausgezeichneter Ritter wären. Ich möchte euch als Knappen! Sie haben drei Tage Bedenkzeit, habe ich bis dahin keine Zusage, werden die Ritter auf Befehl des Königs hinter euch her sein.”
Ich hörte nicht richtig. Ich sollte zu ihnen als Knappe? Ein einfacher Junge aus ärmlichen Verhältnissen? Keine Bestrafung erwartete mich und man würde mich nicht zum Tode verurteilen?
Ungläubig sah ich auf die beiden vor mir, die gerade dabei waren, auf ihre Pferde zu steigen. Sie ritten wortlos davon.Was zum Teufel war das? Immer noch ziemlich verwirrt und überrascht verließ ich die Gasse und lief zum Tor. Ich konnte einfach nicht glauben, welches Angebot mir gerade gemacht wurde. Das musste ich erst einmal verarbeiten. Das war meine Chance, Ritter zu werden! Ich musste sie nutzen, sonst würde man mich jagen. Das würde meine Familie in Gefahr bringen, das konnte ich nicht zulassen! Mein Vater würde nicht begeistert sein, aber ich hatte keine große Wahl. Außerdem hatte ich schon immer den Wunsch, ein Ritter zu werden!
Die Rückreise zu Fuß dauerte wesentlich länger als mit einem Pferd, aber ich konnte es einfach nicht riskieren, dass Masumi etwas passierte, wegen meiner Neugier. Zu Hause erwartete mich sicherlich eine Standpauke.
Und... ich hatte recht. Als ich ankam und die Tür hinter mir schloss, kam mein Vater direkt aus der Küche. Sorge stand in seinen Augen, aber auch Erleichterung, als er mich in seine Arme zog und fest drückte.
"Oh, der Himmel sei Dank! Du bist unversehrt, Hajime! Was ist passiert? Masumi kam ohne dich zurück und war panisch”, sagte er besorgt und sah mich an. Sein Blick änderte sich schlagartig, als er bemerkte, was ich für Kleider trug.
Mist... ganz vergessen.
“Wo hast du die her? Sag mir nicht, du warst auf dem Dachboden und hast die Sachen durchwühlt? Natürlich hast du, warum frag ich überhaupt!”, wütend blickte er mich an. Ich schluckte.
“Lass mich Raten, du hast dich auf die Hochzeit geschlichen? Bist du völlig übergeschnappt, Hajime?”
"Vater, es tut mir leid. Ich war neugierig, wer dieser Mann ist, der König Ushijima heiraten muss", sagte ich kleinlaut und blickte schuldbewusst auf meine Füße. Mein Vater war selten wütend auf mich, aber ich konnte ihn verstehen.
“Dir hätte etwas passieren können, verflucht nochmal!”, brüllte er weiterhin.
"Es war dumm von mir…verzeih Vater.”
Ein Schnauben entkam ihm: “Sehr dumm! Geh auf dein Zimmer und denk über deine hirnrissige Aktion nach!” Stumm nickte ich.
“Kann ich nur kurz zu Masumi?” leise fragte ich meinen Vater, der nur mit der Hand wedelte. Ich durfte und ging in den Stall.Zuerst wechselte ich meine Kleidung und meine Sachen waren immer noch gut hinter den Strohballen versteckt. Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich zu meiner Stute, die in der Box stand. Sie kam direkt auf mich zu und ich legte sanft meine Hände auf ihre Schnauze und kraulte sie entschuldigend.
"Hey meine Süße. Es tut mir leid... sei mir bitte nicht böse." Sie sah mich an und drückte nach einer Weile ihren Kopf gegen meine Brust. Zum Glück nahm sie es mir nicht übel. Erleichtert knuddelte ich sie, bevor ich ins Bett ging. Vom Tag erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen und schlief sofort ein. In dieser Nacht ließ der braunhaarige König mich nicht in Ruhe, er tauchte sogar in meinen Träumen auf.⊱ ━━━━.⋅ ♱ ⋅.━━━━ ⊰
Am folgenden Morgen wachte ich auf und setzte mich auf. Ich war extrem müde. Mein ganzer Körper schmerzte und die Träume, die mich plagten, hatten ihren Tribut gefordert. Gähnend stand ich auf, um mich fertig zu machen. Ich erschrak, als ich in den Spiegel sah. Die Halskette meiner Mutter fehlte. Panisch durchsuchte ich alles, als mir einfiel, dass ich sie möglicherweise während meiner Flucht verloren hatte. Nein nein nein, das durfte nicht wahr sein! Nicht die Kette. Sie bedeutete mir alles. Meine Mutter hatte sie mir zu meinem zehnten Geburtstag geschenkt. Diese Kette war immer mein wertvollster Besitz. Ich möchte, dass du sie jetzt bei dir trägst und sie wie einen Schatz hütest, sagte sie damals zu mir. Seitdem trug ich sie immer um meinen Hals und jetzt war sie weg. Ich würde sie niemals wiederfinden! Ein leiser, verzweifelter Schluchzer entkam mir. Das konnte nicht wahr sein.
Bevor ich mein Zimmer verließ, nahm ich mehrere tiefe Atemzüge. Eine Stille und eine angespannte Atmosphäre lagen über dem Haus. Und das alles nur wegen meiner unüberlegten Aktion. Dass mein Vater so wütend werden konnte, war mir neu. Aber er war sehr besorgt gewesen und hatte es nur gut mit mir gemeint.
Ohne Frühstück trat ich aus dem Haus und machte mich auf den Weg zum Stall. Über das Angebot würde ich später mit meinem Vater sprechen, aber im Moment würde ich nur auf taube Ohren stoßen. Deshalb war der Plan für den heutigen Morgen, jagen zu gehen. Das war eigentlich das, was ich gestern tun wollte, aber dann kam die Hochzeit dazwischen. Deshalb machte ich Kiyoshi bereit. Erstens wollte ich Masumi nach gestern Ruhe gönnen und zweitens brauchte der Große auch Bewegung. Ich holte Putzzeug, Sattel und Trense aus dem Schrank und begann, ihn zu putzen. Er freute sich, was mich positiv stimmte. Nachdem ich alles fertig hatte, stieg ich auf das weiße Pferd und ritt in die entgegengesetzte Richtung.
![](https://img.wattpad.com/cover/369158632-288-k931173.jpg)
DU LIEST GERADE
Im Schatten des Thrones
FanfictionAls schwacher Omega und Prinz hat Oikawa keine große Wahl und wird wegen einer Vereinbarung seines Vaters und dem König Shiratorizawas mit diesem zwangsverheiratet. Wenig begeistert von seiner Situation, hat Oikawa scheinbar keine große Wahl. Doch d...