Kapitel 7

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Tooru Oikawa
Lexichanx3

“Wir müssen das Gespräch ein anderes Mal fortsetzen. Es hat mich gefreut.” Mit diesen Worten und einem Kuss auf meinen Handrücken verabschiedete sich der Fremde Schönling von mir. Ehe er sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnte und vor Kyotani und einem Ritter Shiratorizawas floh. Der Mann war… ein Eindringling? Ein… Adliger? Sowas hatte das höhere Volk nicht nötig, sie wurden alle eingeladen? Also wieso sollte sich jemand vom Adel ins Schloss schleichen? Erklärte dass seine vorherige Nervosität, als ich ihn über seine Herkunft fragte? Der Braunhaarige hatte gezögert. Hatte er mich angelogen? Gehörte er gar nicht dem Adel an? Oder lebte er in einem anderen Königreich? Ein… Späher? Nein, völlig ausgeschlossen! So kam er mir nicht vor. Dennoch… irgendetwas stimmte nicht an ihm und trotzdem war ich neugierig. Fand ihn interessant und wollte ihn näher kennenlernen. Hörte sich das verrückt an? Vielleicht. Doch unser Tanz war atemberaubend schön, ich fühlte mich so frei, losgelöst von meinen Sorgen. Nicht mal ansatzweise verspürte ich das Gleiche bei Ushijima. Ich wollte ihn wiedersehen, egal ob er bezüglich seiner Herkunft gelogen hatte. Oder nicht zum Adel gehören sollte. Das spielte für mich trotz meines hohen Titels keine Rolle.

Von jetzt auf gleich wurde mir unsagbar heiß. Meine Hitze… sie kam aus dem Nichts, was mir bereits vor einiger Zeit schon einmal passierte. Keuchend ließ ich mich zu Boden gleiten und bemerkte etwas Glänzendes. Eine Kette? Zitternd griff ich danach und steckte sie erstmal weg. Denn das reinste Chaos brach um mich herum aus und die Hitze benebelte plötzlich meinen Kopf. Ich versuchte meinen Omega in Schacht zu halten, denn ich wusste, wer ihm wohl oder übel Abhilfe schaffen wollte. Ich nahm den leichten Geruch einiger Paargebundener Alphas wahr, doch nur einer war so intensiv und verlockend. Leider verschwand dieser Duft nach und nach in der Ferne und ein anderer intensiver Geruch kam mir näher.
Ruppig zog man mich auf die Beine und ich erkannte trotz verschleierten Blick den olivbraunhaarigen König. Er zog mich in seine Arme und flüsterte mir zu: “Du riechst so unfassbar gut, Oikawa. Ich als dein Mann werde dir die Erlösung schenken, nach der du so sehr verlangst!”

Nicht mehr bei klarem Verstand ließ ich mich von Ushijima mitziehen. Seine Pheromone, die er absichtlich ausstrahlte, hatten eine benebelnde Wirkung auf meinen Omega und es brauchte dringend Erlösung, aber ich wollte nicht, dass er sie mir verschaffte. Ich hasste diesen Mann, aber der Omega in mir wollte es so sehr. Es wollte Erlösung. Befriedigung. Jedes Mal, wenn mich die Hitze überkam, hasste ich es, ein Omega zu sein. Dieses zweite Geschlecht verfluchte ich so sehr. Ich konnte kaum gegen ihn ankämpfen und meine Kräutermischung, die als Blocker diente, war aufgebraucht. Gerade konnte ich mich dafür ohrfeigen, dass ich nicht früher neue Kräuter besorgt hatte. Erst im Laufe des morgigen Tages konnte der Apotheker mir welche ins Schloss bringen. Eigentlich hatte ich geplant, sie am Tag meiner Abreise zu besorgen. Wenn mich Kyotani nicht auf dem Marktplatz erwischt hätte.

Wir erreichten das Schlafgemach und ohne zu zögern warf Ushijima mich auf sein Bett, drückte meine Hände über den Kopf in die weiche Matratze und fing an eine feuchte Spur vom Schlüsselbein meinem Hals hinauf zu hinterlassen. Meinen Kieferknochen erreicht, stoppte er und presste seine Lippen harsch auf meine. Widerwillig erwiderte ich den Kuss und das heizte mein zweites Geschlecht nur noch mehr an. Ushijima löste sich von mir und seine gefassten Augen wanderten meinem schmalen Körper hinab, bevor er mir die Kleider vom Leib riss und über mich herfiel. Egal wie sehr ich mich wehren wollte, mein Omega kämpfte dagegen an. War stärker als ich, weswegen ich schließlich einfach aufgab. Ich gab mich dem König hin, denn ich hatte sowieso demjenigen zu gehorchen, der meinen eigenen Willen überstieg. Ich war die Marionette für jedermann. Es kostete mich sehr viel Kraft und ich konnte einfach nicht mehr. Also ließ ich den Omega in mir die volle Kontrolle über meinen Körper übernehmen.

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Am darauffolgenden Morgen, erwachte ich und hielt mir den pochenden Kopf. Was… war gestern passiert? Ich… hatte geheiratet. Wurde zum König ernannt. Wir feierten im Schloss und ich tanzte mit dem gutaussehenden Fremden. Ein zartes Lächeln umspielte meine Lippen, als ich an gestern Abend dachte. An unseren Tanz. Aber wieso fühlte ich mich so… beschmutzt? Ich dachte nach, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Meine Hitze! Sie war unerwartet ausgebrochen und… und… panisch weiteten sich meine Augen. Ein Blick auf die andere Betthälfte sorgte für Übelkeit. Ein weiterer unter die Decke verriet mir, dass ich Nackt war.
Nein, nein, nein!! Ushijima… ich hatte mit… eilig sprang ich aus dem Bett weiter ins angrenzende Badezimmer, um mich zu übergeben. Erst der Kuss und dann hatte ich auch noch Sex mit Ushijima! Ich fühlte mich widerwärtig und spürte deutlich, was wir gestern Abend getrieben hatten. Oder eher er mit mir. Bei dem Gedanken kam es mir ein weiteres Mal hoch und ich beugte mich erneut über die Toilette.

Ich wusch mich gründlich und an einigen Stellen schrubbte ich ordentlich, in der Hoffnung, dieses eklige Gefühl von mir loszuwerden. Brachte nur leider rein gar nichts.
Vorsichtig schleppte ich mich vor den Spiegel und betrachtete meine äußere Erscheinung. Ich sah furchtbar aus. Blass und die Haare ganz wirr.
Mit einer Hand fuhr ich durch mein braunes lockiges Haar, als ich erschrocken nach Luft schnappte. Sofort schossen mir die Tränen in die Augen und meine Unterlippe begann zu zittern. Das hatte er nicht wirklich getan, oder? Ich griff mir den Leinenstoff, mit dem ich mich gerade noch gewaschen hatte, und schrubbte über eine Stelle im Nacken. Immer fester werdend schluchzte ich bitterlich. NEIN! Verdammt noch mal, nein! Er hatte mich markiert! Da war ein verfluchter Biss an meinem Nacken! Wieso hatte er das getan? Wieso!!

Noch immer nackt und bitterlich weinend, saß ich auf dem Boden vor dem Spiegel. Rieb noch immer langsam mit dem Leinenstoff über die Stelle. Mir wurde wieder schlecht und meine Hitze drängte sich zurück in den Vordergrund. Bevor der Omega übernehmen konnte, sprang ich auf, nahm mir meine Kleidung in die ich eilig schlüpfte und verließ das Schlafgemach des Königs. Schnellen Schrittes begab ich mich in mein eigenes und verrammelte die Tür. Die nächsten Tage würde ich hier drinnen verbringen, mit gewissen Abstand zu Ushijima. Würde mich alleine durch die Hitze quälen. Lieber befriedigte ich mich selbst, was meinem Omega absolut nicht gefallen würde, aber ein weiteres Mal wollte ich mich nicht von ihm erlösen lassen. Von dem Dreckskerl, der mich ungefragt zu seinem Omega machte! Wenn ich ihn nicht schon abgrundtief hassen würde, wäre jetzt der Zeitpunkt, an dem ich es täte!











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