Hajime Iwaizumi
Mitzunex3Dieses Gefühl, in ihm zu sein, war atemberaubend, obwohl mein Alpha die Kontrolle übernommen hatte. Trotzdem gelang es mir zwischendurch, ein wenig die Kontrolle zu erlangen, besonders als Oikawa aufschrie, als ich mich in ihn versenkte. Sein Schrei, jagte mir wie ein kalter Schauer über den Rücken, fühlte sich an wie ein Schlag in den Magen, es war schrecklich, ihn so leiden zu sehen. Unaufhörlich liefen ihm die Tränen und er schluchzte bitterlich. Sein Körper verkrampfte sich, wehrte sich und versuchte, mich von sich loszulösen, aber mein Alpha blieb hartnäckig. Wenn ich die Kontrolle gehabt hätte, hätte ich mich aus ihm zurückgezogen, denn sein Anblick bereitete mir große Sorge. Wie er sich aufbäumte, schrie und sich quälte. Aber... mein Alpha hatte Recht behalten, Oikawa entspannte sich schließlich und wir konnten den Sex genießen.
Plötzlich vernahm ich etwas, das mich und auch mein zweites Geschlecht innehalten ließ.
"Alpha... beiß mich!", schnurrte Oikawas Omega, was mich überraschte und dazu brachte, mich zu stoppen und ihn verwundert anzusehen. Nachdenklich neigte ich meinen Kopf zur Seite. Ich konnte den inneren Kampf in seinen Augen sehen, den er mit seinem Omega führte, aber er verlor ihn. Kurz konnte ich Luft holen, bis mein Alpha wieder die Kontrolle übernahm. Oikawa stöhnte lustvoll und sein Omega bettelte weiterhin darum, dass ich ihn beißen sollte. Aber... das ging nicht! Ushijima würde es sofort bemerken, nach mir suchen und mir persönlich den Kopf vom Körper trennen.Mein Alpha hingegen war unbeeindruckt und knurrte bedrohlich. Er wollte diesen Omega an sich binden und ihm seinen Wunsch damit mit großer Freude erfüllen. Ich musste das irgendwie verhindern, das durfte nicht passieren! Deshalb kämpfte ich um die Kontrolle, was sehr schwer für mich war. Ich hatte mich eng an ihn gedrückt und mein Gesicht an seinen Hals geschmiegt. Mein Mund war gefährlich geöffnet, meine scharfen Eckzähne blitzten auf, aber bevor ich zubeißen konnte, schob ich schnell meinen Arm dazwischen und biss mich selbst, während ich mich vollständig in ihn versenkte und stöhnend meinen Samen entlud.
Ich sah Sterne vor meinem inneren Auge explodieren. Daraufhin entspannte sich mein Körper und ich spürte, wie seine Arme sich um mich schlangen. Wir blieben einen Moment lang in dieser tiefen Verbundenheit, bevor ich mich sanft von ihm löste und erschöpft neben ihm fiel. Schwer atmend sah ich ihn an, während er selbst nach Luft rang. Mein Alpha schnurrte zufrieden und zog sich vorerst fast vollständig zurück. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, mein Kopf fühlte sich wie in Watte gepackt an.
Wie standen wir nun zueinander? Denn das gehörte nicht zu einer normalen Freundschaft. Und nach dem Gespräch mit meiner Mutter wusste ich genau, was ich für den braunhaarigen König neben mir empfand.Sein Kopf wandte sich mir zu und ich konnte in seinen Augen Zufriedenheit erkennen. Es war offensichtlich, dass ich ihm wichtig und sein Brief nur Unsinn war. Ich wusste, dass er niemals die Armen und Kranken im Stich lassen würde. Immer wenn er darüber sprach, ihnen zu helfen, hatte er diesen Glanz in den Augen.
Als wir wieder zu Atem kamen, legte er seinen Kopf auf meine Brust und strich mit seinen zarten, schmalen Fingern über meine nackte Brust und meine Arme. Plötzlich fuhr er erschrocken hoch. "Iwalein, dein Arm! Du blutest!", wies er mich darauf hin und tatsächlich... ich spürte ein starkes Brennen. Als ich selbst hinuntersah, sah ich eine schmerzhafte, tiefe Bissverletzung. "Warum hast du das getan?", nahm Oikawa meinen Arm, um die Wunde genauer zu betrachten.
"Wenn ich dich gebissen hätte, hätte Ushijima es bemerkt und dich in Gefahr gebracht. Das will ich nicht. Ich will dich beschützen.", seufzte ich. Jeder wusste, wie kaltherzig Ushijima war und ich war mir sicher, dass er auch seinem eigenen Ehemann etwas antun würde.
"Du musst mich nicht vor ihm beschützen, wenn überhaupt, dann muss ich dich vor ihm schützen!"
Deshalb war sein Brief verletzend, er hatte es absichtlich getan, in der Hoffnung, dass ich ihn tatsächlich in Ruhe ließ. Aber er hatte sich geirrt, ich beschützte Menschen, die mir wichtig waren, und dazu gehörte auch Oikawa!Der König sprang auf und eilte ins angrenzende Badezimmer. Er kehrte mit einem in Wasser getränkten Leinentuch zurück. Vorsichtig kümmerte er sich um meinen Arm, bis die Blutung stoppte.
"Es erleichtert mich wirklich, dass du mich nicht gebissen hast, wenn ich deinen Arm so sehe", scherzte er und versuchte, die Stimmung etwas aufzulockern. Ich schnippte ihm gegen die Stirn und wollte das Gespräch, das vor uns lag, nicht ewig hinauszögern. Wir mussten über uns reden, schließlich hatten wir gerade unglaublich guten Sex gehabt und er hatte es sicherlich auch gespürt. Diese... Verbundenheit. Ushijima und er waren nicht füreinander bestimmt, wie meine Mutter mir sagte, dass es solche Fälle gab.Oikawa legte das Tuch beiseite und klammerte sich an meinen Arm.
"Es... tut mir leid, was ich in dem Brief niederschrieb. Aber Iwa... ich... ich hatte einfach keine andere Wahl!", schluchzte er unterdrückt. Ich verstand ihn, aber wir würden das schaffen. Ich wollte ihn nicht so einfach aufgeben. Ich wollte uns nicht aufgeben.
"Du hast immer eine Wahl und du bist meine. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, das verspreche ich dir, Oikawa. Du... hast es doch auch gespürt, oder?"
"Du meinst dieses starke Gefühl zwischen uns? Ja... das habe ich gespürt...", schniefte er und Tränen liefen über seine Wangen. "Es... hat mich... so glücklich gemacht! Iwa... du machst mich glücklich!", sagte er, wandte den Blick ab und drückte sich fest an meine Brust. Seine Maske fiel und er schluchzte bitterlich. Alles, was sich in ihm angesammelt hatte, ließ er heraus.Also ging es ihm wirklich so schlecht? Jeder Schluchzer und jedes Schniefen versetzte meinem Herz einen gewaltigen Stich.
"Ich frage mich, warum du Ushijima geheiratet hast, wenn du es nicht wolltest", wollte ich wissen. Meine Mutter erzählte mir von Zwangsehen im Königshaus, aber ich wollte es von ihm hören.
"Mein Vater und Ushijima... sie haben es so beschlossen. Und dass dieser Mistkerl mich ohne meine Zustimmung bei der erstbesten Gelegenheit beißt, das... hat mich komplett zerstört. Seitdem fühle ich mich wie eine... Puppe, mit der er machen kann, was er will! Iwa ich... ich kann nicht mehr! Ich... ich will nicht mehr! Hilf mir...", schluchzte er und sah mich mit seinen von Tränen verschleierten Gesicht an.Es brach mir das Herz, ihn gebrochen und voller Schmerz zu sehen. Ich nahm sanft sein Gesicht in meine Hände und küsste seine Tränen weg. "Bitte weine nicht. Es tut mir weh, dich so zu sehen", flüsterte ich heiser. Meine Gedanken waren ganz bei ihm, bis mir etwas Wichtiges einfiel, was mein Vater mir einmal erzählt hatte. Omega und Alpha mussten sich gegenseitig beißen, um die Bindung vollständig zu machen. Vielleicht hatte sich Oikawa nicht an Ushijima gebunden, dann... könnte er-
"Oikawa... wie wäre es, wenn du mich beißt? Und mich an dich bindest? Ushijima würde es nicht merken", unterbrach ich meine Gedanken. Ich richtete mich auf und nahm seine Hände in meine, verflochte unsere Finger miteinander. "Ich möchte nicht, dass du weiter leidest. Das ertrage ich nicht. Vielleicht fühlst du dich etwas besser, wenn du mich an dich bindest?" Er sah mich mit roten Augen an.
"Geht das denn? Aber ich kann doch-"
"Doch, das kannst du, wenn ich es im Moment nicht kann, weil es zu riskant ist." Er zögerte und sah verunsichert auf unsere verschränkten Finger. Sanft zog ich seine Hand an meine Lippen und hauchte ihr federleichte Küsse, behielt ihn aber im Blick. "Wenn du es willst, dann nur zu, beiß mich, Oikawa", versicherte ich ihm, dass es für mich in Ordnung war. Daraufhin versiegelte ich unsere Lippen miteinander und zog ihn mit mir zurück auf die Matratze. Ich war mehr als bereit, nochmal diese starke Verbundenheit zu spüren, und dafür, dass er mich an sich binden würde, bis ich meine Chance bekam und dasselbe tun konnte, ohne uns in Gefahr zu bringen.
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Im Schatten des Thrones
FanfictionAls schwacher Omega und Prinz hat Oikawa keine große Wahl und wird wegen einer Vereinbarung seines Vaters und dem König Shiratorizawas mit diesem zwangsverheiratet. Wenig begeistert von seiner Situation, hat Oikawa scheinbar keine große Wahl. Doch d...