04 | 𝐃𝐢𝐞 𝐖𝐚𝐡𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭

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Nervös saß ich im Auto vor dem Haus der Familie Martínez. Heute würde ich alles mit Miguel beenden. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion, Angst davor, ihn zu verlieren, aber ich konnte nicht weiterhin lügen. Ich atmete tief durch und stieg aus meinem Wagen aus.

Gabriela kam angerannt und begrüßte mich mit einer festen Umarmung. 

"Du schaffst das", flüsterte sie mir ins Ohr, als wir uns trennten. Ich lächelte ihr zu, dankbar für ihre Unterstützung, und wir gingen gemeinsam zum Eingang, wo uns der Türwächter die Tür öffnete. "Buenas noches, Señorita Rodríguez", begrüßte er mich freundlich, und ich lächelte ihm zu, bevor ich Gabriela folgte.

Gabriela ging ins Wohnzimmer, und ich machte mich langsam auf den Weg die Treppe hinauf. Jeder Schritt fühlte sich schwer an, meine Angst wuchs mit jedem Moment. Schließlich blieb ich vor Miguels Zimmertür stehen. Ich zögerte, mein Herz pochte laut in meiner Brust.

Mit einem tiefen Atemzug klopfte ich an die Tür. "Adelante", (Herein) sagte Miguel von drinnen, und ich öffnete die Tür langsam. Miguel sah mich überrascht an und stand von seinem Stuhl auf. Ich schloss die Tür hinter mir und schluckte schwer, während er auf mich zukam und mich fest umarmte.

Tränen bildeten sich in meinen Augen, doch ich kämpfte dagegen an. Ich löste mich von der Umarmung und sah ihm direkt in die Augen. "Isa... es tut mir so leid", sagte Miguel, seine Stimme voller Reue.

"Miguel...", begann ich und holte tief Luft. "Wir müssen reden", sagte ich zögernd. Er musterte mich fragend, und nach einem Moment des Schweigens nickte er schließlich zustimmend.

Wir setzten uns auf sein Bett, und ich spürte seine Hand sanft auf meinem Oberschenkel, doch ich zog sie schnell weg. Mein Herz raste, als ich die Worte hervorstieß: "Miguel, wir müssen das beenden."

Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. "Was?", fragte er nervös, seine Stimme brach leicht.

Ich spürte eine Mischung aus Schuldgefühlen und Entschlossenheit in mir aufsteigen. "Miguel, du bist mein bester Freund. Wir sind zusammen aufgewachsen, und ich mag dich wirklich, aber nur freundschaftlich. Ich empfinde nicht die gleichen Gefühle für dich, die du für mich empfindest", sagte ich, meine Worte kamen schnell und unsicher.

Eine Träne kullerte über meine Wange, und ich wischte sie schnell weg. "Ich schätze unsere Freundschaft wirklich, aber ich möchte, dass das, was zwischen uns läuft, endet", fuhr ich fort, meine Stimme fast gebrochen. "Ich weiß nicht, warum ich überhaupt mit dir geschlafen habe. Vielleicht brauchte ich Nähe, wollte mich geliebt fühlen. Aber ich kann dich nicht weiterhin anlügen und verletzen, das möchte ich nicht."

Miguel sah mich entsetzt an, seine Miene ein einziges Fragezeichen. Ich spürte sein Schweigen wie eine Last auf meinen Schultern, doch ich konnte nicht aufhören. "Bitte sei nicht sauer auf mich. Ich möchte dich nicht als Freund verlieren", flehte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

"ist das wegen Gabriela?", fragte er schließlich, seine Stimme brach.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, Miguel. Gabriela weiß von uns, und sie hat nichts dagegen. Es ist meine Entscheidung. Ich will dich nicht noch weiter verletzen", beendete ich den Satz und senkte meinen Blick beschämt auf den Boden. Die Stille zwischen uns wurde unerträglich, und ich konnte spüren, wie sich mein Herz in meiner Brust zusammenzog.

"Verschwinde, Isadora. Ich möchte allein sein", sagte er frustriert und durchbrach die bedrückende Stille. Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich konnte den Schmerz in seinem Tonfall spüren. Ich nickte langsam, unfähig, auch nur ein Wort zu erwidern, und verließ sein Zimmer, ohne zurückzublicken.

Te pertenezco | Ich gehöre dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt