17 | 𝐈𝐬𝐚𝐛𝐞𝐥𝐥𝐚𝐬 𝐑ü𝐜𝐤𝐤𝐞𝐡𝐫

217 14 0
                                    

Ich liege schon seit mehreren Stunden in meinem Bett, die Kissen sind durchnässt von Tränen. Gabriela liegt neben mir und streichelt sanft meinen Rücken, als könnte sie dadurch meine Schmerzen lindern. Antonio hat mich gebrochen, mich ausgenutzt wie ein Spielzeug, das er nach Belieben benutzt und dann weglegt. Es ist, als hätte er mein Herz zerschmettert und die Trümmer über den Boden verstreut.

Die Erinnerungen an die schönen Zeiten mit ihm, die unbeschwerten Momente, sie schneiden wie Messer durch meine Seele. Ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken, wie sehr ich ihn geliebt habe. Mein Herz scheint in tausend kleine Stücke zersplittert zu sein, und doch pocht jeder Splitter noch schmerzhaft.

Gabriela spürt meine Verzweiflung und ist bei mir, ohne viele Worte zu verlieren. Ihre Hand auf meinem Rücken ist der einzige Trost. Ich schließe die Augen und versuche, nicht daran zu denken, wie Antonio mir immer wieder versichert hat, dass er mich liebt. Es war alles nur ein Spiel für ihn, ein Spiel, das er beherrschte, während ich blind vor Liebe war.

Meine Gedanken kreisen immer wieder um die Worte, die er gesagt hat, als ich gegangen bin. "Du kannst mich ignorieren, weiterleben, aber du wirst mich niemals vergessen, denn du liebst mich zu sehr." Seine Stimme hallt in meinem Kopf wider, und ich weiß, dass er Recht hat. Wie kann man jemanden vergessen, den man mehr geliebt hat als sich selbst?

Die Tränen rollen mir über die Wangen, und ich lasse es einfach zu. Mein Herz ist gebrochen, und nichts kann diesen Schmerz lindern. Antonio hat einen Teil von mir genommen, den ich nie zurückbekommen werde. Es ist das Ende zwischen mir und ihm, aber die Narben werden bleiben, unsichtbar und doch so spürbar tief in meinem Inneren.

Plötzlich wird die Tür meines Zimmers aufgerissen. Ich blicke nicht einmal auf, weil es mich nicht interessiert. Ich will niemanden außer Gabriela sehen oder hören.

"Isabella!" ruft Gabriela überrascht und steht vom Bett auf. Isabella?  Ich blicke hoch und sehe meine Schwester in der Umarmung von Gabriela. "Bella," sage ich überrascht und wische mir die Tränen weg.

Gabriela löst sich von Bella und schließt die Tür meines Zimmers. "Oh Isa," sagt Isabella mitfühlend und rennt auf mich zu. Sie drückt mich in eine feste Umarmung, und ich kann meine Tränen nicht zurückhalten. Meine Augen sind rot und geschwollen, da ich seit Stunden ununterbrochen geweint habe. Ich drücke sie fest, wie sehr ich sie vermisst habe. Ich habe sie über vier Monate nicht gesehen.

Ich schaue zu ihr hinunter. "Bella, wo ist dein Kind?" frage ich überrascht. Es war noch nicht Zeit für die Geburt.

Bella löst sich von mir und wischt sich eine Träne weg. "Ich..." fängt sie an, doch ihre Stimme bricht. Ich nehme ihre Hände und drücke sie fest. Gabriela setzt sich zu uns aufs Bett.

"Valerio hat mich mehrmals geschlagen und mir jeglichen Kontakt mit dir und meiner Familie verboten. Ich hatte eine Fehlgeburt," sagt Isabella leise. Meine Augen weiten sich vor Schock. "Ich habe mich von ihm scheiden lassen," fügt sie hinzu, ihre Stimme zittert. Gabriela und ich umarmen sie gleichzeitig. "Es tut mir so unfassbar leid, Bella," flüstere ich. Sie lächelt und wischt sich erleichtert die Tränen ab. "Alles wird gut sein," sagt Gabriela beruhigend, und Bella nickt. Wir lösen uns von ihr.

"Alles ist gut, ich bin froh, dass ich endlich diesen widerlichen Mann aus meinem Leben habe," sagt sie sanft und lächelt. "Aber dein Kind," fange ich an. Sie schüttelt den Kopf und unterbricht mich. "Ich bin froh, dass ich kein Kind von ihm bekommen habe," sagt sie und lächelt. Wir nicken verständnisvoll. "Du hast mir so gefehlt," sage ich. Sie lächelt warm. "Du mir auch," sagt sie und wischt mir mit ihrem Daumen eine Träne weg.

"Ich weiß von dir und Antonio," sagt sie dann unerwartet, und ich schaue sie schockiert an. Weiß meine ganze Familie davon? "Es tut mir so unfassbar leid, Isa," sagt sie leise, und ich nicke stumm. Der Schmerz in mir ist immer noch da, doch ich möchte jetzt nicht weiter daran denken. "Wissen unsere Eltern davon?" frage ich sie nervös. Sie schüttelt den Kopf und drückt meine Hand. "Keine Sorge, Alejandro hat es nur mir erzählt," sagt sie beruhigend. Ich atme erleichtert aus. Ich möchte es meiner Familie selbst sagen.

Te pertenezco | Ich gehöre dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt