29 | 𝐙𝐮𝐫ü𝐜𝐤 𝐙𝐮𝐡𝐚𝐮𝐬𝐞

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Die Fahrt nach Hause dauert nicht lange. Diego nimmt unsere Koffer aus dem Kofferraum, während Isabella meine Hand ergreift. Gemeinsam gehen wir auf das Anwesen zu, wo Alejandro uns die Tür öffnet. Mamá wartet ungeduldig auf uns. Als sie mich erblickt, huscht ein Lächeln über ihre Lippen, und Isabella lässt meine Hand los.

Mamá eilt auf mich zu und umarmt mich fest. "Willkommen zurück, meine Tochter", sagt sie sanft. "Gracias", erwidere ich mit einem Lächeln. Als wir uns voneinander lösen, wischt sich Mamá eine Freudenträne aus dem Augenwinkel. "Emilio und Andrés sind weg, um ein paar Geschäfte zu klären, aber Carlos wartet auf dich in seinem Büro", erklärt Mamá sanft.

Ich nicke und gehe durch das Foyer in Papás Büro. Vor der Tür halte ich einen Moment inne und klopfe dann leise an. "Adelante", höre ich Papás Stimme von drinnen. Ich öffne die Tür und trete ein. Papás Blick hebt sich von seinen Dokumenten, und seine Augen beginnen zu funkeln. "Mi hija", sagt Papá mit einem Lächeln und kommt auf mich zu.

Er zieht mich in eine feste Umarmung, die ich dankbar erwidere. "Ich habe dich so vermisst, mi hija", sagt Papá sanft. "Ich dich auch", flüstere ich leise und kämpfe gegen die Tränen der Freude an. Es ist gut, wieder zu Hause zu sein.

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Zusammen sitzen wir alle im Esszimmer, nur Emilio und Andrés sind noch nicht zurück und werden erst morgen erwartet. Selbst Mila, unsere treue Angestellte, habe ich vermisst. Sie begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung und brachte mir ohne zu fragen meinen geliebten Orangensaft, wie immer.

Ich beiße in eine Tapas und spüre die Aufmerksamkeit meiner Familie auf mich gerichtet, als Papá mit seinem Blick auf meinen Bauch deutet. "Wann ist es soweit?" fragt er ruhig. Ich lächle sanft und antworte: "In vier Monaten."

Ein schwerer Kloß bildet sich in meinem Hals, als ich fortfahre: "Ich muss euch etwas gestehen." Die Spannung im Raum ist spürbar. Ich lege nervös meine Hand auf meinen Bauch und atme tief durch. "Mencía ist nicht von Miguel", platzt es schließlich aus mir heraus. Verwunderte Blicke meiner Eltern treffen mich. Meine Hand zittert leicht, als ich hinzufüge: "Ich bin von Antonio schwanger, nicht von Miguel."

Statt der erwarteten Wut sehe ich überraschend lächelnde Gesichter. "Das hatten wir uns schon gedacht, als Miguel es uns mitteilte. Die Zeitangaben passten nicht zusammen, du warst zu der Zeit mit Antonio, nicht mit Miguel zusammen", erklärt Mamá sanft. Ein erleichtertes Seufzen entfährt mir.

Papá räuspert sich und spricht bedächtig: "Mi hija, es ist uns egal, von wem das Kind ist. Auch wenn es von unserem Feind ist, trägt es dennoch unser Blut, das Blut der Rodríguez. Wir lieben dich und wir lieben dein Kind." Seine Worte berühren mein Herz zutiefst, und ich kann ein dankbares Lächeln nicht zurückhalten. "Danke", flüstere ich, und meine Eltern nicken verständnisvoll.

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Ich atme tief durch, als ich endlich wieder in meinem vertrauten Zimmer stehe. Der Blick schweift durch den Raum, ich umarme gedanklich jeden vertrauten Gegenstand. Das Gefühl der Freiheit kehrt zurück, mit meinem Handy wieder in der Hand und der Möglichkeit, alles zu tun, wonach mir der Sinn steht. Doch trotz dieser vertrauten Umgebung und der Rückkehr zur Normalität fühlt sich etwas unvollständig an.

Mein Herz vermisst Antonio so sehr, dass es schmerzt. Ich ziehe mein Handy heraus und wähle seine Nummer, wie ich es so oft getan habe. Doch die Nachricht "Diese Nummer ist nicht verfügbar" erscheint auf dem Bildschirm, und ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Wo ist er? Warum hat er seine Nummer gewechselt? Fragen kreisen in meinem Kopf, während die Ungewissheit mich quält. Er fehlt mir so sehr, dass es fast physisch wehtut. Seine Abwesenheit hinterlässt eine Leere, die schwer zu füllen ist.

Te pertenezco | Ich gehöre dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt