15 | 𝐃𝐢𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐞ß𝐞𝐫𝐞𝐢

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"Bist du sicher, dass ich nicht mitkommen soll?" fragt Gabriela unsicher, während ich mich im Spiegel mustere. Ich trage eine schwarze Jeans und ein weißes Top. Meine Haare habe ich zu einem Dutt gebunden. Ich schüttele den Kopf. "No, alles gut," sage ich und versuche, überzeugend zu lächeln.

Die Wahrheit ist, dass ich mich mit Antonio treffe und ein mulmiges Gefühl habe. Seine Familie hat unser Zuhause zerstört, und ich habe Angst davor, was er mir sagen wird. Gabriela beobachtet mich aufmerksam und kann die Sorgen in meinen Augen lesen.

"Wo werdet ihr euch treffen?" fragt sie und reißt mich aus meinen Gedanken.

"In meinem Apartment," antworte ich und sprühe etwas Parfüm auf meinen Hals. Ich habe meiner Familie gesagt, dass ich heute in meinem Apartment sein möchte, um etwas Ruhe zu haben. Später muss ich sowieso zurück, da wir heute einen Deal mit den Mexikanern haben. 

Gabriela seufzt, kommt näher und legt eine Hand auf meine Schulter. "Isa, sei vorsichtig. Ich weiß, dass du ihn liebst, aber du musst auch an dich denken."

Ich nicke und versuche, ihre Besorgnis nicht zu sehr an mich heranzulassen. "Ich weiß, Gabi. Ich werde auf mich aufpassen."

Sie lächelt schwach und lässt mich dann los. "Okay. Ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst, ja?"

"Versprochen," sage ich und greife nach meiner Tasche. "Ich bin bald zurück."

Mit einem letzten Blick auf Gabriela verlasse ich das Haus und mache mich auf den Weg zu meinem Apartment.

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Ich sitze nervös auf meiner weißen Ledercouch und nippe an meinem Wein. Antonio wird jeden Moment hier sein. Mierda, was soll ich machen? Ich liebe ihn, aber ich möchte meine Familie nicht hintergehen. Wenn sie erfahren, dass ich mit Antonio schlafe, dann bin ich tot. Sie werden mich hassen.

Plötzlich klopft es an meiner Tür. Mein Herz schlägt schneller, und ich trinke den Wein in einem Zug aus, bevor ich das Glas auf den Glastisch vor der Couch stelle. Ich atme tief ein und aus, versuche, mich zu beruhigen. Alles wird gut sein.

Mit langsamen Schritten gehe ich zur Tür. Bevor ich sie öffne, versuche ich, meine zitternde Hand zu beruhigen. Als ich schließlich die Tür öffne, schaut Antonio mich besorgt an. Er trägt eine schwarze Hose und ein weißes Hoodie. In seiner Hand hält er einen wunderschönen Rosenstrauß.

"Komm rein," sage ich knapp und bemühe mich, meine Nervosität zu unterdrücken. Er nickt und tritt ein, schließt die Tür hinter sich.

"Die sind für dich," sagt Antonio und reicht mir den Rosenstrauß. Seine Stimme ist sanft, und in seinen Augen liegt eine tiefe Sorge.

"Gracias," sage ich mit einem Lächeln und nehme die Rosen entgegen. Die Rosen sind dunkelrot und makellos. Sie sind einfach wunderschön.

Ich gehe ins Wohnzimmer, hole eine Vase heraus und fülle sie in der Küche mit Wasser. Ich stelle die Vase auf die Küchentheke und lege die Rosen hinein. Die Stille zwischen uns ist fast greifbar, und ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt.

Ich habe Angst, ihm in die Augen zu schauen. Ich spüre, wie sich in meinen Augen Tränen aufbauen. Antonio tritt näher, bis er schließlich vor mir steht. Seine Finger packen sanft mein Kinn und heben es an, sodass ich gezwungen bin, in seine Augen zu blicken. Mierda, wie sehr ich seine Nähe vermisst habe.

"Amore mio, es tut mir so unfassbar leid," sagt Antonio sanft. Seine Stimme ist voller Reue und Schmerz. Eine Träne löst sich aus meinem Augenwinkel und rollt langsam meine Wange hinunter. Antonio legt seine Hände auf meine Wangen und wischt die Tränen behutsam weg. Seine Berührung ist warm und beruhigend, und für einen Moment fühle ich mich sicher in seiner Nähe.

Te pertenezco | Ich gehöre dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt