28 | 𝐅𝐫𝐞𝐦𝐝𝐠𝐞𝐡𝐞𝐫

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Ich liege seit Stunden in meinem Bett und kann nicht einschlafen. Miguel liegt nicht neben mir, und sein Platz bleibt seit mehreren Nächten leer. Unruhe quält mich, und als ich mich auf die Seite drehe, höre ich plötzlich ein Geräusch. Ein Stöhnen, das von unten kommt.

Was zum...? Fickt Hugo gerade Luisa?  Wut steigt in mir auf. Wenn das wahr ist, werde ich beide feuern. Entschlossen stehe ich auf und verlasse das Zimmer. Meine Schritte sind langsam, fast lautlos, als ich die Treppe hinuntergehe. Die Geräusche werden lauter, je näher ich der Küche komme. Vor der Tür halte ich inne. Das Stöhnen ist unverkennbar, und es ist eindeutig Luisas Stimme.

Soll ich wirklich reingehen? Ich möchte weder Luisa noch Hugo nackt sehen. Ein Seufzer entweicht meinen Lippen, während ich meine Hand auf den Türgriff lege. Mit einem Ruck öffne ich die Tür und trete ein.

Meine Augen weiten sich als ich statt Hugo Miguel sehe, der Luisa auf dem Küchentisch nimmt. Der Anblick trifft mich wie ein Schlag in die Magengrube. Mein Herz rast, und für einen Moment fühle ich mich wie gelähmt. Ich lache und klatsche in die Hände. Beide fahren erschrocken herum, Miguels Augen weiten sich vor Schock und Schuld, während Luisa hastig versucht, sich zu bedecken.

"Es ist nicht, wie es aussieht..." beginnt er, doch ich unterbreche ihn scharf. "Nicht, wie es aussieht? Du betrügst mich mit unserer Haushälterin auf unserem Küchentisch!" brülle ich. Ein bitteres Lachen entweicht mir. "Du verbietest mir den Kontakt mit Antonio und fickst stattdessen eine andere."

Luisa schnappt sich hastig ihre Kleidung vom Boden und flüchtet aus der Küche. Miguel zieht sich langsam seine Boxershorts und Jogginghose an, seine Augen voller Scham und Verzweiflung. "Was soll ich sonst machen, Isadora?" fragt er und tritt näher.

Ich hebe eine Augenbraue und mein Blut kocht vor Zorn. "Ich bin ein Mann, ich habe meine Bedürfnisse. Und wenn du dich nicht von mir ficken lässt, dann ficke ich halt eine andere," fügt Miguel hinzu.

Ist das sein Ernst? "Du entführst mich nach Spanien, verbietest mir meine Freiheit, verbietest mir den Kontakt zu Antonio, und wofür das alles? Wofür hast du mich geheiratet?" frage ich ihn wütend.

Miguel antwortet nicht, seine Augen sind stumm und kalt.

"Was ist hier los?" fragt Gabriela hinter mir. Ich schaue nach hinten und sehe, wie sie sich müde die Augen reibt. Isabella taucht von der anderen Seite auf. "Warum schreist du so, Isa?" fragt Isabella besorgt.

Ich lache bitter und deute auf Miguel. "Schaut euch das an, Gabriela, dein Hermano fickt unsere Angestellte." Gabrielas Augen weiten sich vor Schock.

Miguel öffnet den Mund, um etwas zu sagen, doch seine Worte werden von einem schmerzhaften Stöhnen meinerseits unterbrochen. Ein stechender Schmerz zieht sich durch meinen Bauch. "Isadora?" fragt Isabella beängstigt. Ich fasse mich fester am Bauch und sinke zu Boden, Tränen laufen mir die Wangen hinunter.

"Isadora!" ruft Miguel panisch, er kniet sich zu mir runter und will mir hochhelfen, doch ich schubse ihn mit meiner letzten Kraft weg. "Fass mich nicht an, du widerst mich an," sage ich laut, gefolgt von einem weiteren schmerzhaften Stöhnen.

Isabella und Gabriela eilen herbei und knien sich neben mich. "Du musst ins Krankenhaus, und zwar sofort," schreit Gabriela.

Mit vereinten Kräften helfen sie mir hoch und ziehen mich aus der Küche. "Ich komme mit," sagt Miguel.

"Nein," schreie ich. "Isa, beruhige dich, denk an Mencía," flüstert Isabella eindringlich.

Mierda, Mencía. Es ist viel zu früh für sie. Angst überkommt mich, meine Sicht verschwimmt, während sie mich aus dem Haus tragen. Miguel rennt zu seinem Auto und öffnet die Tür. Isabella zieht mich vorsichtig hinein, während Gabriela sich zu mir auf die Rückbank setzt.

Te pertenezco | Ich gehöre dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt