12 | 𝐀𝐧𝐭𝐨𝐧𝐢𝐨 𝐦𝐞𝐢𝐧 𝐅𝐞𝐢𝐧𝐝

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Meine Augen weiten sich, als er eintritt und die Tür hinter sich schließt. Nein, nein, ich will hier nicht mit ihm sein. „Lass mich raus", zische ich wütend, aber Antonio rührt sich nicht. Er lehnt sich an die Tür und beobachtet mich mit einem unergründlichen Blick.

Ich spüre, wie meine Kraft schwindet. Die Panik übermannt mich, und ich lehne mich an die kalte Wand. Tränen sammeln sich in meinen Augen und laufen unaufhaltsam über meine Wangen. Ich rutsche zu Boden, die Kälte des Fliesenbodens dringt durch mein Kleid. Verzweifelt verstecke ich meinen Kopf in meinen Händen und lasse den Tränen freien Lauf.

Verdammte Scheiße, was soll ich jetzt tun? Ich habe mich in unseren Feind verliebt. Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag, und ich fühle mich zerrissen zwischen den Gefühlen, die mich übermannen. Die Schuld und die Liebe, die Verzweiflung und die Wut. Antonio bleibt stumm, und seine Gegenwart fühlt sich erdrückend an.

„Warum?" flüstere ich kaum hörbar, meine Stimme bricht unter dem Gewicht meiner Emotionen. „Warum ausgerechnet du?"

Antonio kniet sich vor mich hin und nimmt meine Wangen in seine Hände. "Amore mio", sagt er sanft. Ich schüttle den Kopf, meine Sicht verschwommen vor Tränen. "Nein, nein, bitte lass mich los. Ich will dich nicht sehen," sage ich schluchzend. Doch er hebt mein Kinn mit seinen Fingern an, zwingt mich, in seine Augen zu sehen. Mit seinen Daumen wischt er mir die Tränen von den Wangen. "Bitte wein nicht," flüstert er.

Dann kommt er mit seinem Gesicht näher und verbindet unsere Lippen miteinander. Mein Herz pocht wild, mein Körper reagiert sofort auf seine Nähe. Ich will ihn, mein Körper sehnt sich nach ihm, doch mein Verstand wehrt sich. Ich habe meine Familie verraten. Verdammte Scheiße. Ich bin eine Schande für die Rodríguez, ich bin es nicht wert, diesen Namen zu tragen.

Seine Lippen auf meinen fühlen sich so vertraut an, so richtig, und gleichzeitig ist da dieser stechende Schmerz in meiner Brust. Ich will ihn wegstoßen, aber meine Arme gehorchen mir nicht. Alles, was ich tun kann, ist mich in diesem Moment zu verlieren, zwischen der Liebe und dem Verrat, zwischen der Leidenschaft und der Schuld.

Antonio löst sich von mir und wischt mir noch mehr Tränen von den Wangen. „Es ist mir egal, wer du bist. Ich liebe dich, Isadora," sagt er sanft. Mein Herz macht einen Sprung. Was? Er liebt mich?

Ich schaue ihn ungläubig an, meine Augen immer noch voller Tränen. „Du liebst mich?" frage ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Die Worte fühlen sich surreal an, als ob ich in einem Traum gefangen wäre.

„Ja," antwortet er, seine Augen durchdringen meine mit einer Intensität, die mich fast aus der Fassung bringt. „Ich habe es immer getan. Von dem Moment an, als ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass du etwas Besonderes bist."

Ich kann nicht anders, als ihn anzustarren, überwältigt von den Gefühlen, die in mir toben. „Aber unsere Familien..." Meine Stimme bricht, als die Realität auf mich einstürzt. „Wie soll das jemals funktionieren?"

Antonio nimmt meine Hände in seine und drückt sie fest. „Wir werden einen Weg finden," sagt er entschlossen. „Ich weiß, es ist kompliziert, aber wir dürfen uns nicht aufgeben. Du bist alles, was mir wichtig ist."

Die Leidenschaft in seinen Worten berührt mich tief, aber die Zweifel und Ängste lassen mich nicht los. „Ich habe solche Angst," flüstere ich. „Angst davor, was passieren könnte, wenn sie es herausfinden."

„Ich auch," gibt Antonio zu, seine Stimme sanft und beruhigend. „Aber wir sind zusammen darin. Wir werden stark sein, füreinander. Ich verspreche dir, ich werde dich niemals im Stich lassen."

Die Wärme in seinen Augen und die Stärke in seiner Stimme geben mir ein kleines Stück Hoffnung. In diesem Moment, inmitten der Dunkelheit und des Chaos, fühle ich einen Funken des Glaubens daran, dass wir einen Weg finden können, dass unsere Liebe stärker sein kann als der Hass, der unsere Familien trennt.

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