That goddamn smile

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Nova
„Okay! Halt dich fest!" die Tür meines Wohnheim Zimmers schwang auf und Victory hüpfte hindurch. Victory Mayfield war das Mädchen mit dem ich mir seit dem Anfang meines Studiums ein Zimmer teilte. Nicht nur ihre lila Zöpfe waren außergewöhnlich, sondern auch ihr Charakter... sie war zu extrovertiert für die Welt, redete immer und zu viel und merkte nicht, wann Leute lieber allein sein wollten. „Du weißt ja dass ich dass Eishockeyteam interviewt habe und im Anschluss auf meinem Blog vorgestellt habe richtig?"
„Ja." antwortete ich und drehte mich auf meinem Drehstuhl zu ihr um. Ich studierte Hotel- und Tourismusmanagement im zweiten Semester und wollte eigentlich in Ruhe meinen Text für morgen durch gehen. Aber wenn Torry eine neue Idee für ihrem Blog hatte, wusste ich eh schon, dass ich die nächsten Stunden keine Ruhe mehr haben würde. Sie führte den Blog seit sie 16 Jahre alt war. Seit sie im Herbst angefangen hatte hier an der Silverbrook University Journalismus zu studieren, handelte der Blog überwiegend von dem Leben hier in Silverbrook. Tatsächlich kam der Blog ziemlich gut bei den anderen Studenten an, weshalb sie sich immer mehr Mühe und Gedanken machte, was sie noch berichten könnte.
„Ich werde jedes unserer Sportteams vorstellen! Also natürlich erstmal nur die großen wie Basketball, Rugby, Baseball,... aber ich denke damit habe ich auch schon genug zu tun. Ich denke ich werde das alles dann aber noch ein bisschen verändern. Also nicht nur die Spieler zeigen und Positionen vorstellen, sondern vielleicht auch welche Rolle sie im Team haben, zum Beispiel der Sunny Boy und der witzige. Sowas halt. Ich glaube das könnte richtig gut werden."
„Und welches Team hast du dir als nächstes Opfer ausgesucht?"
„Basketball!" antwortetet sie sofort, sprang auf ihr Bett und klappte ihren Laptop auf. „Ich habe sogar schon mit einem der Spieler geredet und gefragt, ob ich zu heute Abend zu dem Spiel kommen kann und sie mir danach vielleicht ein paar Fragen beantworten können. Das Spiel ist öffentlich, deswegen kann ich natürlich kommen. Aber er hat versprochen, das ich dich irgendwann die Tage aufjedenfall auch zu einem der Trainings kommen kann und sie sich da etwas mehr Zeit für mich nehmen könnten."
Ich beobachtete sie eine Weile dabei, wie sie wild auf der Tastatur ihres Laptops tippte und sich dann ruckartig zu mir drehte.
„Oh mein Gott! Du musst mitkommen! Wenn ich das Spiel dokumentieren möchte, kann ich ja gar keine Fotos machen. Das musst du bitte für mich übernehmen. Du kannst doch so gut fotografieren! Machst du das für mich Nova? Bitte..." sie schob ihre Unterlippe vor.
„Du weißt dass ich mit Sport nicht so viel anfangen kann. Ich weiß doch gar nicht was ich da fotografieren soll."
„Einfach alles! Ich sortiere danach aus. Die Spieler sind alle super heiß! Da ist egal ob sie auf dem Foto etwas besonderes machen."
„Und das ist schon heute Abend? Ich hatte mich eigentlich mit Bayda verabredet."
„Nova bitte! Du kriegst auch etwas dafür. Ich... übernehme die nächsten zwei Wochen den Putzdienst hier im Zimmer." schlug sie vor. So wie Torry aber putzte, würde das Zimmer nach den zwei Wochen im Dreck untergehen. „Oder ich... helfe bei deiner Hausarbeit."
Ich verzog das Gesicht.
„Okay... vielleicht..."
„Vielleicht könntest du dich endlich an unsere Post It Regel halten?" schlug ich nun vor. Die Post It Regel, hatte ich nach den ersten zwei Wochen des Zusammenlebens aufgestellt. Sie besagte, dass wir einen pinken Post It an die Tür hängen wenn ein Date mit im Zimmer war, und wir daher klopfen sollten vor dem rein gehen. Und wenn ein gelber Zettel draußen hing, hatte im Raum wahrscheinlich niemand mehr Kleidung an und derjenige vor der Tür sollte sich die nächste Stunde wo anders aufhalten. Ich würde mich an die Regel halten, wenn ich sie benötigen würde. Torry jedoch... ich kann nichtmal an einer Hand abzählen, wie oft ich in das Zimmer geplatzt bin, während sie mit einem ihrer Jungs im Bett war.
„Ich versuche es ab jetzt. Versprochen." sie strahlte mich an. „Du kannst Bayda ja auch mit nehmen."
„Bayda und Basketball? Das ist noch abwegiger als ich und Basketball."
„Wann fängt es denn an?" fragte ich und begann meine Bücher und Zettel ordentlich auf meinem winzigen Schreibtisch zu ordnen.
„Um 19 Uhr. Wir gehen gegen 18:30 Uhr hier los. Wo willst du hin?"
„Was essen. Wenn ich den ganzen Abend in irgendeiner Sporthalle rum stehen muss, werde ich jetzt Abendessen gehen. Und Bayda Bescheid geben, dass ich nicht zu ihr komme zum Essen." ich schloss die Zimmertür hinter mir und lief den Flur entlang zum Treppenhaus. Das Riverfront Wohnheim hatte Betten für ca. 100 Studenten, auf jeder der 5 Etagen ein Bad und im Erdgeschoss drei Küchen, Wohnbereiche mit Sofas, Esstischen und Beschäftigungsmöglichkeiten wie Tischkicker oder Spielekonsolen. Zuerst waren mir drei Küchen für 100 Leute ziemlich wenig vorgekommen und ich hatte schon Angst, dass ich mich am Abend um einen Platz am Herd streiten müsste, aber dann ist mir klar geworden, dass nur die wenigsten sich überhaupt etwas richtiges kochen und stattdessen lieber bestellen. Ich lief die drei Treppen hinunter und ging in den Kühlraum, wo ich mein eigenes Fach hatte, in dem ich einige wenige Lebensmittel kühl lagern konnte. Ich schloss das Fach auf, an dem das Namensschild Novalie Walters hing und nahm die Schüssel Salat hinaus, die von gestern noch übrig war. Im Wohnbereich war nicht viel los, die meisten kamen erst gegen Abend her um zu essen oder einfach in Gesellschaft der anderen zusein. An einem der Tische entdeckte ich Fabrizio, einen sehr netten Kerl, der ein paar Zimmer weiter wohnte. Er lächelte mich an, als ich mich auf den Stuhl ihm gegenüber setzte. Er war mir irgendwann aufgefallen, weil er einer der wenigen hier war der ebenfalls regelmäßig selbst kochte. Er hatte mir irgendwann mal erzählt, dass seine Eltern in seinem Heimatland Italien ein eigenes Restaurant führen und ihn beschimpfen würden, wenn er sich immer nur fertig Gerichte holen würde.
„Du bist doch im Basketballteam oder?" fragte ich ihn und er nickte eifrig.
„Ich muss heute Abend mit zu eurem Spiel und Fotos machen. Auf was muss ich achten? Irgendwelche besonderen Spieler? Oder... Regeln?"
„Am besten fotografierst du den Spieler mit dem Ball in der Hand. Dieses große runde Ding... und vorher ziehst du dir etwas anderes an." er deutete mit seiner Gabel auf mein Outfit.
„Was hast du gegen mein Outfit?" ich fand meine Jeans und den dunkelblauen Pullover für ein Basketballspiel eigentlich ganz passend.
„Weil du die Farben unserer Gegner trägst."
„Und was sind eure Farben?"
„Ehrlich jetzt?" er stand auf und drehte sich. Er trug eine Trainingsjacke und eine kurze Trainingshose in hell grün, mit dunkelroten Rändern, einer kleinen gelben Zahl auf der linken Brust und einer großen gelben Schlange auf dem Rücken.
„Oh." murmelte ich leise während er sich wieder setzte. Ich ging in Gedanken meinen Kleiderschrank durch, ob ich etwas in den passenden Farben besaß.
„Gehst du im Kopf gerade deinen Kleiderschrank durch?" fragte er grinsend.
„Ja!" antwortete ich lachend.
„Im Notfall bekommst du eine Cap von mir." er grinste. „Für wen musst du denn da eigentlich Fotos machen?"
„Torry. Sie macht irgendwie auf ihrem Blog eine neue Reihe und stellt unsere Sportteams vor und ihr seit als nächstes dran."
„Torry... das ist die verrückte mit den Lila Haaren oder?"
„Ja... ich teile mein Zimmer mit ihr."
„Oh..." ich lachte leise.