That goddamn smile

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Gino
„Bist du mit der Skulptur gestern Abend eigentlich fertig geworden?" fragte Ajax. Wir bogen gerade in die Straße ein, in der sich Macys Kindergarten befand. Wie so oft kamen wir gerade vom Training, und da sich unsere Stundenpläne von den Zeiten oft glichen, fuhren wir zusammen. Ich hatte mir am Anfang des Semesters die Kurse wieder so zusammen gestellt, dass ich möglichst viele Kurse am Vormittag besuchen konnte, da ich Macy ungern länger als 15 Uhr in der Kita lassen wollte. Dadurch dass ich als Hauptfach Sport und als Nebenfach auch noch Kunst studierte, hatte ich zwar recht viele Kurse, die habe ich aber großzügig aussortiert und die unwichtigen, zu denen ich nicht gehen muss, auf den Nachmittag gelegt. Zudem hat die Universität einige Programme für Eltern und ermöglichen mir früher als die anderen meine Kurse zu wählen, um es an den Alltag mit Macy anzupassen.
„Gino?" Ajax sah mich von der Seite an.
„Hm?"
„Die Skulptur, bist du fertig geworden?"
„Achso... Ehm... Nein. Ich setze mich nachher nochmal dran und kann sie hoffentlich heute fertig stellen." erklärte ich. Für meinen Bildhauer Kurs musste ich eine Skulptur anfertigen, die mir den letzten Nerv raubte. Ich war seit Wochen damit beschäftigt sie zu planen und Prototypen zu formen, doch irgendwie wurde es nie so wie es sein sollte. Aber heute... heute könnte es soweit sein. Ich musste nur noch den finalen Feinschliff erledigen und könnte sie dann hoffentlich morgen abgeben.
Ich steuerte den Wagen auf den Parkplatz und stieg aus. Während ich aus dem Kofferraum eine Tasche mit neuen Wechselklamotten und ihren gewaschenen Regensachen holte, beugte Ajax sich aus der Tür.
„Soll ich jetzt eigentlich essen bestellen? Wann willst du los? Eher was schnelles oder hast du Zeit?"
„Ehm... bleibst du heute zuhause?"
„Ich habe heute Abend noch was vor, sorry."
„Dann nehme ich sie mit." sagte ich eher zu mir selbst.
„Also was schnelles? Vielleicht dieser neue Laden an der Ecke zur Riverstreet?"
„Was ist das für ein Laden?"
„Nudeln, Pizza, Burger. Eigentlich alles. Wenn ich jetzt bestelle, sollten sie fertig sein wenn wir vorbei kommen."
„Ich muss den ganzen Kram erstmal einsortieren." ich schloss den Kofferraum und zeigte ihm die volle Tasche.
„Willst du hier einziehen?"
„Freitag war Wechseltag. Alle Klamotten mit nehmen, waschen oder Montag einfach neue bringen." ich stieß das Zauntor auf und lief zur Eingangstür.
„Was soll ich jetzt bestellen?"
„Komm kurz mit rein, dann gehts schneller. Macy kann sich was aussuchen und ich den Kram einpacken."
Ajax sprang aus dem Auto und ich hielt ihm die Tür auf. Wir gingen rüber zu Macys Gruppenraum.
„Gino und Ajax." begrüßte uns eine kleine dickliche Frau mit kurzen grauen Haaren und einer knall pinken Brille. Sie saß zusammen mit der eigentlichen Erzieherin dieser Gruppe, Maja, am Tisch und malte ein Bild für eines der Kinder.
„Susann!" sagte Ajax strahlend. „Ich dachte Macy hat die Gruppe gewechselt und ist nicht mehr bei dir?"
„Ajax, ihr seid spät dran. Ab halb drei beginnt der Spätdienst und das bin ich heute." sie deutete mit beiden Daumen auf sich.
„Daddy!" Macy kam um eine Ecke geflitzt und sprang in meinen Arm. „Und Ajax!" sie streckte ihre Arme aus und Ajax nahm sie mir ab.
„Wie gehts euch Jungs? Ich habe gehört ihr habt euer letztes Spiel gewonnen?"
„Du informierst dich über unsere Spiele?" fragte ich und räumte in die Kiste mit Macys Namen ihre Wechselkleidung ein.
„Ihr wisst doch das mein Neffe im Team seiner Highschool spielt. Und natürlich gehen die zu den Spielen von euch großen, um sich was abzugucken und mir zu berichten wie es lief."
„Macy schau dir einmal kurz die Bilder an und sag mir was du davon heute essen möchtest." hörte ich Ajax sagen, er gab ihr sein Handy und sie wischte über den Bildschirm.
„Ich will meinen Jogurt essen." protestiere sie laut, wischte aber trotzdem weiter.
„Du musst nachher mit mir in die Uni. Da können wir den einpacken okay?"
„Okay Daddy."
Das war leicht.
„Oh!" sagte Susann ehrfürchtig. „Darf Macy sich heute etwa eine Vorlesung mit anhören?"
„Ich muss eine Skulptur fertig stellen."
„Das hier." sagte Macy, übergab Ajax sein Handy, worauf hin dieser sie absetze und nach draußen verschwand. Ich hörte ihn im Flur unser Essen bestellen, räumt noch schnell Die Regenklamotten in Macys Fach und half ihr beim anziehen.
„Sagst du tschüss?"
„Tschüss Maja und Susann." trällerte Macy und hüpfte davon.
Als ich mit Macys Rucksack aus der Tür trat, saß sie bereits in ihrem Kindersitz und ließ sich von Ajax anschnallen.
„Was hast du mir überhaupt bestellt?"
„Einen Burger." erklärte Ajax und ich startete den Motor.