„Du verdammter..."
Ich grinste und konnte mir einen dummen kleinen Siegertanz nicht verkneifen.
Ich hatte Lu schon wieder abgezockt.
Sie war aber auch eine katastrophale Kart-Fahrerin. Ihr Mii tat mir echt leid. So oft, wie sie gegen die Absperrung rammelte oder einen Abgrund runterfiel, war es ein Wunder, dass der kleine Avatar überhaupt noch mitmachte.
„Na? Nochmal?" Ich kicherte und sie legte die Wii-Fernbedienung zur Seite.
„Du bist doof, Armin... kannst du nicht mal eine Strecke nehmen, die ich kann?"
Ich zog die Brauen hoch.
„Das war die Muh-Kuh-Farm! Also leichter wird es nicht, außer du fährst einen perfekten Kreis."
„Ich will kein Mario Kart mehr spielen."
Ich lächelte und setzte mich neben ihr auf das uralte, urig bequeme Sofa. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sie war eine schlechte Verliererin und schmollte dann gleich immer, aber sie wurde nicht beleidigend.
„Also gut... lass uns Mario Party spielen. Dann kannst du mich von mir aus in der ‚Stadt der Mogule' abkassieren."
Sie lächelte schon wieder und ich wechselte die CDs.Als ich Lu kennenlernte, kamen mein Bruder Alex und ich gerade in die 5. Klasse. Wir waren es gewöhnt, viel umzuziehen, weil mein Vater als Stellvertretender Geschäftsführer einer Warenhauskette viel unterwegs war und immer wieder versetzt wurde.
Alex und ich wurden von dem Lehrer damals prompt getrennt gesetzt, weil er dachte, wir würden sonst nur quatschen und mich setzte er eben neben Lu.
Sie war schon damals total hübsch.
Ihr brasilianischer Vater hatte ihr fantastische Gene mitgegeben. Ihre Haut hatte die Farbe von hellem Milchkaffee und ihr glänzendes Haar die Farbe von flüssigem Karamell. Die silbernen Augen hatte sie von ihrer Mutter. Und dann ihr Name erst, Leute!
Lucia Mary Perez.
Ist das nicht sexy?
Ok, mit 11 fand ich das nicht sexy, sondern einfach nur doof, dass ich neben einem Mädchen sitzen sollte. Mein Bruder hatte keine Probleme damit.
Der war ja selber eins. Damals wussten wir nur noch nicht, dass er mal schwul sein würde.
Egal.
Irgendwie freundeten wir uns über ihren Bruder Haru an, der bei uns im Kinderhort seinen Zivildienst gemacht hatte und mit dem ich viel gezockt hatte, schon als Kind.
Denn in der Schule hatte ich viel zu viel Schiss, mit ihr zu reden, auch wenn wir in den meisten Fächern zusammen saßen. Erst im Kinderhort und durch Haru brach zwischen uns das Eis.
Seitdem waren wir echt Best Friends.
Und sie hasste es schon immer, beim Zocken zu verlieren.
Fakt war aber, dass ich der größte Zocker unter der Sonne in meiner Stadt war und sie niemals eine Chance gegen mich hätte, wenn ich sie nicht hin und wieder übervorteilen würde.
Mein Vorteil war allerdings, dass sie, wenn sie verlor, immer ziemlich... na sagen wir, anhänglich wurde. Ich sollte sie dann immer trösten, obwohl ich es war, der sie weggeputzt hatte.
Und das gefiel mir.
Deswegen besiegte ich sie immer absichtlich mit besonders hohen Ergebnissen. Wenn ich in einem Grand Prix Erster wurde, sorgte ich mit Items und Tricks dafür, dass sie möglichst weit hinten landete. Denn dann war sie bockig und ich musste sie in den Arm nehmen.
Haltet mich für ein krankes Schwein, aber ich... ich wollte das echt und anders ging es eben nicht.
Ich war nämlich nicht nur ein guter Gamer, sondern leider auch ein ziemlicher Loser, wenn es um Mädchen ging. Wäre ich darin nur halb so gut gewesen wie im Zocken, dann hätte ich Casanova den Rang ablaufen können – nur ohne die Syphilis, versteht sich.
Aber so war Armin Bergmann eben eine 17-jährige Jungfrau, die verknallt war in seine beste Freundin.
Es war zum Heulen.
Aber ich beklagte mich nicht, denn ich hatte Lu jeden Tag um mich.
Ihr Bruder arbeitete sehr viel. Er war Handelsvertreter und ziemlich oft nicht zu Hause.
Eltern hatten er und Lu nicht mehr.
Sie blieb zuhause, versorgte das Haus und ging zur Schule. Und damit sie nicht so allein war, leistete ich ihr eben Gesellschaft.
Geil, denkt ihr da, oder?
Ich hatte die ganze Zeit sturmfrei mit einer heißen halbbrasilianischen Perle. Aber es lief ja nichts.
Nicht, dass es mir nur um das Eine gehen würde. Genug davon.
Lu war mehr als nur irgendein Mädchen für mich. Aber ich hatte nie den Mut, ihr das auch mal zu sagen.
Denn ich wusste nicht, was sie davon dachte.
Würde sie Ja sagen, wenn ich meine Arschbacken zusammenkneifen und sie einfach fragen würde, ob sie meine Freundin sein wollte?
Alex würde sagen: „Tu es einfach, sonst erfährst du es nie."
Aber er war schwul und wesentlich selbstbewusster als ich es war.
„Also... kann losgehen." sagte ich und setzte mich neben sie.
Sie streckte ihre langen Beine, die in Leggings steckten, aus und wackelte mit den Zehen. Eine Art Konzentrationshilfe beim Spielen. Das machte sie immer.
Und tatsächlich war die ‚Stadt der Mogule' auf dem Spielbrett von Mario Party 8 das einzige Spiel, bei dem sie mich immer schlug. Denn ich konnte scheinbar mit Geld nicht umgehen. Die Minispiele gewann ich häufiger als sie, aber sie setzte ihre Bonbons gnadenlos gegen mich ein.
Das hob ihre Laune wieder und sie hüpfte auf. Ihr Röckchen war am Hintern verknittert.
Nein, ich hatte ihr nicht auf den Hintern geguckt! Es war mir eben aufgefallen!
„Sollen wir eine Pizza bestellen?"
„Klaro. Speciale, wie immer, bitte." sagte ich und streckte mich ausgiebig.
„Aber natürlich, Grande Maestro!" lachte sie und krallte sich das Telefon und den Flyer.
Ich schaltete die Wii ab und den DVD-Player ein.
Zum Essen sahen wir immer einen Film.
Heute war Lu dran mit aussuchen.
Gestern war ich dran und wir haben uns die ersten beiden Teile von „Wrong Turn" reingezogen. Lu hat beim zweiten Teil beinahe auf den Teppich gekotzt, als man dem Mädchen etwas von dem Gehirn eines ihrer Freunde in den Mund gestopft hatte. Ich hab nur gelacht.
Ich bin ein morbider Mensch. War ich schon immer.
Horrorfilme waren zwar eklig, aber ich konnte gut verdrängen, dass es genug Menschen gab, die krank genug waren, sowas auch in Echt zu machen. Das Böse gab es für mich nur in Filmen und meinen Games.
Alles andere wollte ich nicht wissen.
Argwöhnisch blickte ich auf die Filme, die Lu ausgesucht hatte. Ich seufzte.
Es war so klar, dass ein Mädchenfilm dabei sein musste.
Ich sollte also zum x-ten Mal ‚Dirty Dancing' angucken und ihr Zappeln ertragen, weil sie unbedingt mittanzen wollte?
Aber ich war schon froh, dass es kein Film über glitzernde Möchtegern-Vampire war. Der einzig wahre Vampir war Graf Dracula aus ‚Castlevania – Dracula's Curse'!
„In 20 Minuten ist das Essen da. Wollen wir?"
Ich setzte mein theatralischstes Lächeln auf.
„Jaaaa... lass uns zurückkehren in das Jahr 1963, noch bevor Präsident Kennedy ermordet wurde und einen unvergesslichen Sommer bei Kellerman's verbringen!" Meine Stimme troff vor gespielter Begeisterung und ich erreichte mein erhofftes Ziel.
Sie wusste, dass es sarkastisch gemeint war, aber sie lachte und knuffte mich auf den Oberarm, bevor sie sich an meine Seite kuschelte und den Film startete.
Das Essen kam, als Baby sich gerade auf dem Gelände rumtrieb und in die Quartiere der Angestellten eindrang. Ich stand auf, bezahlte die Pizzen und brachte sie ins Wohnzimmer. Das war auch so eine Regelung bei uns. Wir wechselten uns auch ab, wer das Essen bezahlte. Damit ich nicht nur auf ihre Kosten mitaß. Das mochte ich nicht.
Haru arbeitete eh schon verdammt hart für das Geld, von dem Lu zuhause lebte.
Mit einem Heißhunger, der erschreckend für eine so kleine Person war, machte sie sich an die Vernichtung ihrer Quatro Stagioni. Ich lachte, als etwas Spinat in ihren Zähnen hängenblieb und sie versuchte, es mit ihrem Nagel zu entfernen.
Als sie fertig war, machte ich sie auf etwas Ketchup aufmerksam, der an ihrem Kinn hängengeblieben war. Sie wischte an der falschen Seite und ich wischte es für sie weg. Mit meinem Daumen.
Es war eine total komische Situation in diesem Moment.
Mein Herz fing an zu rasen und ihre Augen glitzerten so komisch.
Für einen winzigen Augenblick hatte ich das Gefühl, mein Körper würde sich ohne mein Zutun nach vorne bewegen. In Richtung ihrer Lippen.
Als mir das bewusst wurde, riss ich mich zusammen und wischte den Ketchup von ihrem Kinn an meiner Serviette ab.
Alles kribbelte und mein Herz wollte sich gar nicht mehr recht beruhigen. Ich schnaufte leise und kippte ein Glas Cola auf ex.
Bei einem Seitenblick sah ich, dass sie über ihre Lippen leckte und ihre Schultern bewegten sich, als würde sie stumm seufzen.
Mann... ich war so doof.
Vielleicht hätte ich es einfach mal machen sollen. Sie küssen.
Dann hätte ich ja gemerkt, ob sie mich annimmt oder wegstößt.
Aber... ich konnte nicht küssen. Ich hatte das noch nie gemacht!
Und ich hatte gerade Pizza gegessen. Nicht gerade der leckerste Geschmack, wenn man jemanden küsste, oder?
Den Rest des Films schob ich mein eigenes Kopfkino. Und aus irgendeinem Grund verfiel auch Lu nicht in die übliche Euphorie bei der finalen Tanzszene.
„Tja... also... Willst du den anderen auch noch gucken oder bist du zu müde?"
Es war Freitagabend.
An diesen Tagen rockten wir oft die ganze Nacht irgendwelche Filme durch oder spielten Wii Sports. Ich schlief dann oft hier auf dem Sofa.
Die Bettsachen lagen schon im Sessel bereit. Ein Kissen und eine bunte Steppdecke.
„Ja... lass uns den noch gucken. Der ist lustig. Ich bin nur durch die Pizza etwas müde gerade..." Sie gähnte und streckte sich.
Ich vermied es, die Kurven ihres Körpers zu lange zu betrachten.
Also startete ich ‚Der Gestiefelte Kater' und tatsächlich... Der Film war so niedlich und lustig, dass diese komische Stimmung verflog.
Doch zum Ende hin schlief Lu mit dem Kopf auf meinem Schoß trotzdem ein.
Na toll.
Was sollte ich jetzt machen?
Ich hatte die Wii nicht auf Stand-by stehen, konnte also nicht zocken und das Bonusmaterial des Films kannte ich schon. Ich konnte hier nicht weg. Aber eigentlich wollte ich das auch gar nicht.
Aber es musste sein.
Ich musste nämlich auch mal aufs Klo. Und bevor meine volle Blase und das Gewicht ihres Kopfes auf meiner Leistengegend ihr Übriges taten, um mich in eine peinliche Situation zu bringen, musste ich sie wecken.
„Hey, Lu..." Ich rüttelte leicht an ihrer Schulter.
Ich wollte keine Bewegung mit meinem Becken machen. Irgendwie war mir das zu... unanständig. In Anbetracht dessen, wo genau ihr Kopf lag...
„Hmmhm?" machte sie und richtete sich auf.
„Oh, sorry... ich hab Humptys Sturz verpasst, hm?"
„Ja... lässt du mich mal hoch? Ich muss mal..."
Sie nickte und setzte sich aufrecht hin.
Als ich wiederkam, lag sie wieder lang und ich konnte sehen, dass sie krampfhaft versuchte, die Augen offenzuhalten.
Ich lehnte mich ein wenig über sie.
„Komm, geh ins Bett. Du kannst ja schon gar nicht mehr."
Sie schüttelte den Kopf und streckte sich genüsslich. Ihr T-Shirt gab etwas von ihrem Bauch frei und ich musste mich zusammenreißen, da nicht zu lange hinzustarren.
„Und was willst du dann machen?"
„Ich bleibe jetzt hier..."
Ich zog die Brauen hoch.
„Ok, dann gehe ich in dein Bett!"
Sie sah mich direkt an und zog eine Schnute.
„Nein."
„Na was dann?"
Sie wandte den Blick ab und wirkte plötzlich verlegen.
Wurden ihre Wangen rot? Ich spürte Hitze in meinem Bauch.
„Ich dachte, wir bleiben hier... du bist ja noch nicht müde... du kannst ja noch einen deiner Ekelfilme gucken... und ich bleibe hier mit dir liegen..."
Mein Herz drohte, auszusetzen.
„Äh... nagut... wenn du willst. Aber wehe, du schnarchst."
Sie schüttelte den Kopf und rückte etwas, als ich die Kissen drapierte und sie zudeckte. Ich schob einen Film in den Player und setzte mich zu ihr. Ich blieb auf der Bettdecke liegen und zog auch nicht meine Jeans aus, wie ich es üblich tat.
Das machte mich alles total nervös.
Und ich wollte auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich nur darauf gewartet hatte, um vielleicht mal die Gelegenheit zu haben, ihr nahe zu kommen. Oder noch mehr als das zu tun.
Sie drehte sich mir zu und ich startete einen Zombiefilm.
Der war echt genial geil und ich bemerkte, das Lu mich immer mal wieder von unten ansah und schmunzelte. Irgendwann kicherte sie.
„Was? Ich dachte, du wolltest schlafen?"
„Ich kann nicht... das Geschlabber aus dem Film lenkt mich ab. Was machen die da? Klingt wie ein Ekelporno."
Ich grinste.
„Hörst du es nicht? Gerade reißen sie einem die Gedärme raus und fressen sie. Guck halt mal hin..."
Sie schüttelte den Kopf und drückte ihn etwas mehr in meine Armbeuge.
„Irgendwie bist du schon eklig, dass du sowas geil findest."
„Aber nur irgendwie?"
Sie nickte.
„Ja... mal davon abgesehen bist du schon ein toller Typ irgendwie..." Ihre Wangen glühten so sehr, dass ich das sogar nur durch das Licht des Fernsehers sehen konnte. Ich spürte sogar die Wärme, die von ihr ausging.
„Soll das heißen, du... du magst mich?"
Sie hob den Kopf.
„Na klar mag ich dich...?!"
„Nein... ich meine... also... so richtig?"
Sie biss sich auf die Lippen und sah verwirrt aus.
Na toll!
Warum konnte ich auch meine Klappe nicht halten?
„Weißt du was, ist egal. Vergiss es."
Ich sah sie nicht an, sondern hielt meine Augen stur auf den Fernseher gerichtet.
Gott, war ich dumm. Ein Trottel, Hornochse, Schwachkopf. Hätte ich doch nur mein großes Mundwerk gehalten! Jetzt dachte sie, ich dachte, sie würde auf mich stehen.
Dabei war ich es, der auf sie stand.
Als der Film zu Ende war, machte ich den TV und alles aus und es wurde dunkel um uns.
„Armin?"
„Hm?"
„Was sind wir zwei?"
„Was meinst du?"
„Na du und ich. Sind wir Freunde oder...?"
„Ich weiß nicht... was denkst du denn?"
Sie sagte eine Weile lang nichts. Ich glaubte bereits, sie wäre eingeschlafen oder so, doch dann bewegte sie sich wieder neben mir.
Sie schob ihre Hand in meine und schmiegte ihren Kopf in meine Halsbeuge.
„Ich hab dich lieb." sagte sie so leise, dass ich es wirklich nur verstand, weil keine anderen Reize mich und meine Ohren ablenkten.
„Ehrlich?" quiekte ich fast und sie lachte.
„Schlimm?"
„N-nein... also... nein."
Wieder herrschte eine Weile Stille um uns.
„U-und du?"
Ich schluckte. Einen besseren Zeitpunkt, um ihr alles zu sagen, würde ich nie, niemals wieder ergattern können, aber der Kloß in meinem Hals ließ sich nur schwer runterschlucken.
„Ganz ehrlich? Nicht lachen... ich... also ich bin verknallt in dich seit der 8. Klasse..."
Eine hektische Bewegung und der Schatten neben mir richtete sich ein wenig auf.
„Du verarschst mich...?!"
„Nein. Tut mir leid."
„Aber... warum tut dir das leid?"
„Weil... naja, vielleicht ist dir das jetzt unangenehm...?"
Lu lachte und ihre Hand in meiner drückte diese etwas.
„Nein, nein, nein. Nichts von dir war mir je unangenehm. Selbst deine Käsemaucken in den dämlichen Sportschuhen letzten Sommer haben mich nicht gestört."
„Klar, dass du gerade darauf rumreiten musst. Das lag an den Schuhen, nicht an meinen Füßen."
„Das weiß ich doch. Das war ein drastisches Beispiel."
„Achso... naja, dann muss ich ja fast Danke sagen..."
Wieder Stille. Irgendwie kamen wir beide nicht so recht mit der Sprache raus.
Ich räusperte mich.
„Also... äh... könn-könntest du dir denn was vorstellen? Mit... mit mir? Ich meine, ich bin ja nicht so toll wie andere an der Amoris. Nur so ein oller Zocker-Trottel."
Sie schmiegte sich wieder an mich.
„Aber mein Trottel!"
Mein Herz hüpfte. So lange hatte ich davon geträumt, dass sie so etwas sagte.
Ich drehte mich auf die Seite und konnte durch das wenige Licht, dass von der Straßenlampe in das höhergelegene Wohnzimmer leuchtete, gerade so ihre Züge erkennen. Sie drückte sich an meine Brust und ihr warmer Atem kitzelte die Haut an meinem Hals.
„Das ist schön. Warum haben wir das früher nie gemacht?"
„Keine Ahnung... vielleicht, weil du nie auf dem Sofa müde geworden bist?"
„Jetzt bin ich kein Stück müde. Ich bin so wach, ich wette, ich könnte dich auf der Rainbow Road schlagen."
Ich lachte leise.
„Träum weiter."
„Nein. Ich will nicht träumen, sondern wach sein... damit ich das hier nicht verpasse."
Ich neigte mich ein wenig von ihr weg, damit ich in ihr dunkles Gesicht sehen konnte.
Das Rasen meines Herzens würde mich noch mal umbringen, aber ich konnte die Konturen ihres Mundes deutlich erkennen. Ich lehnte mich ein kleines Stück nach vorn, doch kurz vor ihren Lippen stoppte ich.
„Was?" flüsterte sie.
„D-Darf ich... dich küssen?"
Ohne zu antworten, schlang sie ihre Arme um meinen Nacken und presste ihren Mund auf meinen.
Es war warm, aber ihre Lippen waren weich und angenehm.
Und sie hatte die Erfahrung, die ich nicht hatte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ich im Paradies verbracht hatte, lösten wir uns voneinander und sie kicherte.
„Gar nicht so übel für dein erstes Mal. Aber das kriegst du mit ein bisschen Übung noch besser hin."
Ich drehte mich auf den Rücken.
Knutschen. So weit, so gut.
Das war gar nicht so schlecht und nicht so feucht und eklig, wie ich gedacht hatte.
„Also... sind wir jetzt...?"
„Armin und Lu 2.0 Reloaded. Ist das spannend... ich bin so aufgeregt und glücklich gerade!" Sie kuschelte sich an mich und ich legte meinen Arm um ihre Schultern.
„Das Leben ist vielleicht doch spannender als ein Videospiel."~~~ ENDE ~~~
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Kleine Worte [AS]
FanfictionEine Sammlung von Oneshots zu diversen Charakteren aus Sweet Amoris (Vieles davon sind Auftragsarbeiten zu diversen Genres - Romantik, Drama, Science Fiction, School Life etc. - Wenn ihr auch einen Oneshot von mir wollt ---> SCHAUT INS ERSTE KAP...