Nobody knows - Die Sehnsucht in mir

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Völlig genervt und müde schleppte ich mich nach dem Abendessen mit meiner Familie in mein Zimmer. Meine Schwester hatte wieder einmal einen ihrer Egotripps und uns allen das Essen verdorben. Mein Vater, der sonst nie laut wurde, sondern mehr mit enttäuschten Blicken strafte, und für den sie der Augenstern war, brüllte los, gab ihr Hausarrest und schickte sie auf ihr Zimmer, meine Mutter ließ vor Schreck ihre Tasse fallen und verbrannte sich den Fuß und ich bekam Kopfschmerzen.
Nun war ich allein und hatte endlich Ruhe.
Mein Vater war mit meiner Mutter in die Notaufnahme gefahren wegen der Verbrennung und Amber schmollte zu lautstarker musikalischer Untermalung von Mr. Justin Bieber.

Pflichtbewusst wie ich war, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und blätterte durch meinen Kalender. Ich hatte Hausaufgaben zu erledigen und mir stand morgen noch eine weitere nervige Aufgabe bevor.
Die Direktorin hat mich extra gebeten, es zu notieren, weil es wichtig war und ich es nicht vergessen durfte - als ob ich das täte!
Es ging um Castiel. Wieder einmal!
Er hatte sich in den letzten drei Wochen ganze sieben Mal in der Schule sehen lassen und nun war es meine Aufgabe als Schülersprecher, für die Fehltage eine Entschuldigung von ihm zu bekommen. Da er schon 18 war, musste er nur ein vorgefertigtes Formular ausfüllen und unterschreiben. Aber das klang leichter, als es einem dieser Bastard machte!
Er weigerte sich beharrlich, mir auch nur ETWAS entgegenzukommen.
„Vergiss es!" war seine Antwort heute, als ich ihn darauf ansprach. Was würde morgen kommen?
Ich hasste ihn. Und er mich.
Während ich meine Hausaufgaben machte, grübelte ich unaufhörlich, wie ich ihn dazu bringen konnte. Es brachte nichts, es von ihm zu verlangen. Unter Zwang tat er erst recht nichts...
Mit wirbelnden Gedanken und Sorgen legte ich mich ins Bett und schlief schnell ein.


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Ich stand vor Castiels Tür und hielt meinen Zeigefinger einen Augenblick unentschlossen über dem Klingelknopf neben seinem Namen.
Er hieß Poulain... das war französisch und bedeutete übersetzt „Kleines Fohlen".
Irgendwie passte das so gar nicht zu ihm.
Ich streckte meine Schultern durch und klingelte.
Es dauerte nicht lange und ich hörte Schritte und das dunkle Bellen eines großen Hundes.
„Aus, Demon!" nörgelte eine tiefe Stimme und die Tür ging auf.
„Maaaann, was willst du denn, Klugscheißer?"
Er schien gerade unter der Dusche gewesen zu sein, denn er trug nur ein Handtuch um die Hüften und rubbelte sich die karmesinroten Haare trocken. Seine Haut glänzte feucht und sonderbarerweise - empfand ich es als angenehm.
„Ich will, dass du die Entschuldigung unterschreibst!"
„Vergiss es... warte doch, bis meine Alten wieder da sind..." Er lachte spöttisch und ging in den Flur. Ungefragt folgte ich ihm und sein Hund ließ mich gewähren, behielt mich jedoch im Auge. Er ging in ein kleines, urig gemütliches Wohnzimmer und schmiss sich auf das Sofa.
Wieder folgte ich ihm und blieb in der Tür stehen. Er sah mich einen Augenblick an und ich merkte zum ersten Mal, dass seine Augen grau waren und irgendwie... glitzerten... wie eine Bleistiftmine.
„Willst'n Bier, Fürst?" fragte er mich und stand wieder auf.
Er war raus, bevor ich etwas sagen konnte und kam mit zwei Flaschen wieder. Eine drückte er mir in die Hand.
„Pass auf... ich unterschreibe deinen scheiß Wisch, wenn du mir was verrätst..."
Er hatte immer noch nur das Handtuch am Körper. Aus irgendeinem Grund machte mich diese Tatsache nervös.
„Schieß los." meinte ich und setzte mich auf das Sofa.
„Was ist in deine Schwester gefahren? Die bestalkt mich in letzter Zeit total!" Er nahm einen Schluck aus der Flasche und etwas von dem Kondenswasser tropfte auf seine nackte Brust.
Mir wurde warm und ich trank ebenfalls.
„Keine Ahnung... ich schätze, sie findet dich süß... oder was auch immer..." Ich redete nicht gern über solche Sachen und merkte, das meine Wangen rot wurden.
Verwundert sah ich ihn an, als ich ihn lachen hörte.
„Was ist?"
„Vergebliche Liebesmüh... deine Schwester ist nicht mein Typ..." Seine Augen durchbohrten mich regelrecht und meine Wangen wurden heißer unter diesem Blick.
„WAS IST?" fragte ich, nun leicht genervt.
Statt zu antworten, rückte er etwas an mich heran und strich mit seinem Daumen sanft über meine Lippen.
Mein Kopf explodierte förmlich und ich ruckte zurück.
„Was... Spinnst du?"
„Du bist niedlich, wenn du so rot wirst, hat dir das mal einer gesagt, Kätzchen?" Er war so nah an mir, dass ich den Duft seines Kaugummis riechen konnte.
„Ich... du... hakt es? Kätzchen? Rück mir doch mal nicht so auf die Pelle!" Meine Wangen brannten.
„Macht dir das so viel aus?" Seine Finger strichen über meinen Nacken und ich bekam Gänsehaut. Es war mir unangenehm, doch gleichzeitig genoss ich es. Meine Haut kribbelte und ich leckte mir über die Lippen.
Seine Augen verfolgten das und er lächelte.
Seit wann war er so sexy?
„Deine Lippen sind schön..." murmelte er und sein Blick lag darauf.
Das Wohnzimmer, in dem wir saßen, war gegen die Sonne und die Hitze draußen abgeschirmt und er hatte die Vorhänge zugezogen. Es war schummrig und viel zu romantisch für diese groteske Situation.
Castiel berührte wieder meine Lippen und seine Hand wanderte weiter in meinen Nacken.
Dort, wo er mich berührte, hinterließ sie eine kribbelnde Spur.
Mit sanftem Druck zog er mich an sich und presste seine Lippen auf meine.
Alles in mir sträubte sich, denn ich wollte den Jungen, der mir in der Schule das Leben schwer machte, nicht küssen!
Ich SOLLTE ihn nicht küssen WOLLEN!
Doch schon nach wenigen Sekunden, die seine vollen weichen Lippen auf meinen lagen, war mein Widerstand gebrochen und ich öffnete leicht die Lippen. Er nahm das als Einladung und fing an, die Innenseite meiner Oberlippe mit seiner Zunge zu streicheln. Er schmeckte... ich kann es nicht beschreiben... er hatte Bier getrunken, was eigentlich widerlich war, doch bei ihm merkte ich nichts davon... ich schmeckte sein Kaugummi und etwas anderes... etwas, dass mehr wie er war. Rauh und würzig und unbeschreiblich.
Er richtete sich auf, ohne die Verbindung zu unterbrechen und brachte mich dazu, mich auf dem Sofa auf den Rücken sinken zu lassen. Mit den Armen stützte er sich ab und lag halb auf mir.
Ich wusste nicht, wohin mit meinen Händen, bis er sie ergriff und sie sich umlegte. Seine Haut war heiß und duftete maskulin und frisch.
Mein Kopf, mein Verstand schrie „AUFHÖREN! DAS IST FALSCH! DU BIST NICHT SCHWUL!", aber mein Körper fing an zu glühen und ich hörte mich aufseufzen, als er meine Lippen einen Moment freigab, um Luft zu holen.
Ohne sich lange aufzuhalten, presste er seinen herrlichen Mund wieder auf meinen und verwickelte meine Zunge in einen heißen Tanz.
Ich fing an zu schwitzen und spürte beschämt, dass ich das Bedürfnis hatte, meinen Körper dem seinen entgegenzustrecken.
Er löste sich nicht von mir, als er mit einer Hand geschickt begann, mein Hemd aufzuknöpfen und mit seinen Lippen über mein Kinn zu meinem Hals wanderte, sanft an der Haut knabbernd.
Ein Hitzeschauer jagte den nächsten über meinen Körper, ich hatte noch nie so empfunden!
Ich hörte ihn lachen, als aus meinem Mund ein Geräusch kam, das verdächtig nach einem Wimmern klang. Ich musste glühen wie ein Feuermelder, aber das war mir egal.
Castiel schob seine warme Hand unter mein Hemd und streichelte meinen Rücken, während er weiter unaufhörlich an meinem Hals knabberte und saugte.
Blitze zuckten vor meinen Augen und ein heftiges Sehnen und Zerren quälte mich süß und grausam.
Ich keuchte deutlich, als seine Lippen mein Schlüsselbein liebkosend weiter auf meine Brust wanderten und sanft meine Brustwarzen berührten. Jammernd hob ich die Hände und krallte sie in sein schönes rotes Haar.
Ich schlug die Hände vor das Gesicht und schrie fast, als seine Zunge meinen Bauchnabel umkreiste, so heftig war das Gefühl in meinem Bauch.
Meine Haut weiter küssend öffnete er meinen Gürtel und zog an meiner Hose.
Erschrocken riss ich die Augen auf.
„H-hör auf..." flüsterte ich halbherzig, mein Hals war trocken.
Er sah zu mir hoch mit seinen glitzernden Augen und grinste nur.
SEIT WANN WAR ER SO SEXY?
Mit Entsetzen und tiefer Verlegenheit stellte ich fest, in welchem Zustand sich mein Körper befand, nachdem Castiel meine Hose auf den Wohnzimmerfußboden warf.
Ich war hart!
Es war peinlich... und trotzdem glühte ein Feuer in mir, als ich Castiels Blick sah, der über meinen Körper wanderte. Er lächelte und setzte sich vor mich. Seine Hände wanderten massierend über meine Brust und ich wand mich, als er sich wieder runterbeugte und mich küsste.
Ich erstarrte einen Augenblick und machte ein Geräusch, eine Mischung aus Japsen und Stöhnen, als ich spürte, dass er seine Hand über meinen Schoß gleiten ließ.
Sanft umfasste er mich durch den Stoff und ich konnte kaum atmen, so heftig schlug mein Herz...
„Gefällt dir das?" murmelte er und ich biss mir auf die Lippen.
Es SOLLTE mir nicht gefallen, es DURFTE mir nicht gefallen, ich war NICHT schwul und trotzdem zitterte ich am ganzen Körper vor Lust und Verlangen.
Ich nickte schließlich und er fuhr mit der Hand unter den Stoff meiner Unterhose und begann, mich zu massieren.
Erschrocken, erstaunt, schockiert keuchte ich auf und bog mich ihm entgegen.
Er ließ mich los, nahm meine Hand und legte sie auf seine Brust.
„Fass mich an... bitte..." murmelte er und legte seine Lippen auf meine.
Seine Haut war weich, seine Brust haarlos und muskulös... es gefiel mir, mit den Fingern über seine schön modellierten Brustmuskeln zu streichen und ich hörte ihn leise seufzen, als ich weiter zu seinem Bauch wanderte. Sein Körper machte eine unwillkürliche Bewegung, als würde ein heftiges Zucken hindurchschießen.
Wieder wanderte seine Hand von meinem Schlüsselbein über die Brust und den Bauch, der sich lustvoll zusammenzog, in den Bund meiner Unterhose und ich keuchte.
Meine Hand legte sich um seinen Nacken und zum ersten Mal erwiderte ich den Kuss intensiv von mir aus. Er kicherte unter meinen Lippen und schob sich etwas auf mich.
Ich stöhnte merklich auf, als er den Druck seiner Hand um meinen Penis verstärkte und vor meinen Augen tanzten die ersten Sterne.
Vielleicht war ich ein Langweiler, aber normalerweise befriedigte ich mich nicht selbst und erlebte somit zum ersten Mal, was für Empfindungen das waren!
Seine Lippen wanderten wieder nach unten und er zog mir mit beiden Händen den letzten Rest meiner Kleidung aus. Er nahm meine Hand und legte sie mir in den Schoß.
„Versuch es selber."
Seine Stimme war leise, sanfter, als ich es gewöhnt war und irgendwie... zärtlich?
Zögernd tat ich wie geheißen und sah, das seine Augen dabei auf mir lagen. Er leckte sich über die Lippen und atmete zittrig aus. Er hatte noch immer das Handtuch um die Hüften gebunden, doch ich merkte, dass es merklich nach vorn gewölbt war. Mir schoss die Röte in die Wangen.
Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass es ihm ähnlich gehen konnte wie mir.
„Dein Körper ist schön... so weich..." Er keuchte leise und beugte sich zu meinem Bauch runter. Er küsste und knabberte an meinem Bauchnabel und zog die Haut zwischen die Lippen. Kleine rote Flecken bildeten sich dort, wo er sie wieder losließ. Er legte seine Hand auf meine und half mir, mich zu massieren.
Ich schloss die Augen und stöhnte leise, je schneller er die Hand auf und ab gleiten ließ.
Eine plötzliche Wärme ließ mich überrascht aufblicken und ich sah, dass Castiel seine Lippen auf mein Glied gelegt hatte und es sanft küsste und seine Zunge darüber streichen ließ, während er nicht aufhörte, seine Hand zu bewegen.
Hitze schoss mir in die Wangen, als ich sah, dass er außerdem das Handtuch beiseite gelegt hatte und seine freie Hand seinen eigenen Penis umschlossen hielt.
Er merkte, das ich ihn beobachtete und seine silbernen Augen blitzten grinsend. Er schob sich etwas zu mir hoch, nahm meine Hand und legte sie auf sein Glied.
Ich war verkrampft und wusste nicht, was ich tun sollte. Er leistete Hilfestellung, umschloss meine Hand mit seiner und zeigte mir, wie ich sie bewegen musste.
Ich tat es und fand es... ja, toll. Er schloss die Augen und ließ sich in die Polster sinken. Sein leises Atmen wurde schneller und lauter, je länger ich meine Hand bewegte.
Er war schön! Das war mir nie zuvor aufgefallen.
Seine Haut war rosig und rein, kein Mitesser oder Pickel verunzierte ihn. Seine Lippen, die er nun abwechselnd zusammenpresste und wie eine Blume öffnen ließ, waren voll und wohlgeformt. Wenn er darauf biss, konnte ich auch seine ebenmäßigen weißen Zähne sehen, die keine Spur davon aufwiesen, das er seit seinem 14. Lebensjahr rauchte. Sein Körper war wohlmodelliert und muskulös von jahrelangen Training in der Basketball-AG, er war groß, schlank, elegant behaart. Seine sehnigen schönen Hände verkrampften sich nun in den Stoff eines Zierkissens und ein erstes Stöhnen war zu hören.
Ich senkte meinen Kopf und küsste sein Schlüsselbein, wanderte an seinem Hals hoch und knabberte an seinem Ohrläppchen.
Er stöhnte auf. „Na... Nathaniel...!"
Sein Körper bäumte sich auf wie meiner kurze Zeit vorher unter seiner Berührung. Er drehte den Kopf zu mir und küsste mich. Eine seiner Hände krallte sich in meine Haare und dieser Kuss war leidenschaftlicher, tiefer, fordernder als alle vorher... als hätte er sich davor zurückgehalten, um mich nicht zu erschrecken. Er drehte seinen ganzen Körper etwas auf die Seite und legte nun seine Hand ebenfalls wieder auf mein Glied, um es - kräftiger jetzt - zu massieren.
Ich hörte mich aufkeuchen unter seinem Kuss, mir wurde heiß, mir wurde schwindelig, doch er ließ nicht locker. Mein Kopf schwebte irgendwo, war nicht mehr hier in diesem gemütlichen Wohnzimmer, dass nach Castiel roch, bekam nichts anderes mehr mit als die rasenden, heißen, verstörenden Gefühle, die seine Hände bei mir auslösten.
„Ich will dich!" flüsterte er mir ins Ohr.
Einem Teil in mir war klar, was er damit meinte, doch ich konnte nicht mehr klar denken... ich wollte, das dieses süße Gefühl der Lust, diese aufregende, atemberaubende Qual niemals endete.
Ich nickte nur und sah ihn an. Mein Blick war verschwommen, doch ich erkannte, dass er ein Kondomtütchen von der unteren Ebene des Wohnzimmertisches nahm.
Er setzte sich vor mich und geschickter, als es mir möglich gewesen wäre, öffnete er das Tütchen und zog das rote Verhüterli an.
Mit einem Lächeln, dass man als sanft, beinahe zärtlich bezeichnen hätte können, beugte er sich über mich. Er legte seine weichen Lippen sanft auf meine und flüsterte mir schließlich ins Ohr: „Bist du sicher? Noch kannst du Nein sagen..." Ich hörte deutlich, wie sehr seine Stimme zitterte, aber es rührte mich irgendwie, dass er mir die Wahl lassen wollte.
Doch welche Wahl hatte ich denn?
Ich zitterte am ganzen Körper vor Lust, ich hatte meine Lippen beinahe blutig gebissen, kleine hektische rote Flecken waren auf meinem Körper verteilt...
Ich WOLLTE ihn, ich musste es tun, sonst würde ich nie wieder ruhig schlafen können... absurd, aber das waren meine Gedanken in dieser Sekunde.
So nickte ich nur.
„Mach!"
Er legte seine herrlichen weichen Lippen wieder auf meine und streichelte meine Zunge mit seiner, während er sich auf mich schob.
Ein kurzes Gefühl des Schmerzes wurde ersetzt durch einen heißen Schauer der Lust, als er die Grenzen unserer Körper verwischte und begann, sich sanft zu einem mir unbekannten Rhythmus zu bewegen.
Während er meine Lippen noch immer mit seinen verschlossen hielt, stützte er sich mit einem Arm ab und massierte mit der freien Hand mein Glied.
Ich wusste nicht, was ich zuerst empfinden sollte...
Scham, weil ich zuließ, dass ein Mann Besitz von meinem Körper ergriff.
Reue, weil ich diese Erfahrung niemals wieder ungeschehen machen konnte.
Überraschung, weil es ausgerechnet Castiel war.
Lust, weil es das Beste war, das ich in meinem bisherigen Leben erlebt hatte...
Ich entschied mich, nichts zu denken, schloss meine Augen und ließ mich nur fühlen. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und irgendwie fanden wir einen Rhythmus, der zu uns beiden passte.
Jeder kleine Keucher, jedes Seufzen brachte mich näher an einen Punkt, der pure Raserei sein musste.
Ich begann zu schwitzen und Castiel küsste mir einige Schweißperlen vom Hals. Er saugte sich lustvoll an meiner Haut fest und knabberte, während er sich schneller zu bewegen begann.
Immer wieder hörte ich ihn schnaufen, lustvoll seufzen und sein Atem ging deutlich schneller und stoßartiger als noch vor einigen Minuten.
Ein Wimmern entfuhr mir, da er nach wie vor meinen Penis umschlossen hielt und ihn massierte. Ich hörte ihn lachen und spürte, das er den Druck um mich erhöhte und die Bewegungen härter wurden.
Ich kniff die Augen zusammen und biss mir auf die Lippen.
Es blitzte vor meinen Augen und ich fühlte, dass sich ein ganzes Gebirge über mir zusammenballte, das nur darauf wartete, Castiel und mich unter sich zu begraben. Sein unermüdliches Treiben und seine herrlichen anregenden Geräusche trugen noch zusätzlich dazu bei, dass sich das Gebirge immer weiter senkte.
Schauer über Schauer der Gänsehaut und sengender Hitze jagten über meinen Körper, ich krallte meine Nägel in seinen Rücken und spürte plötzlich, wie er zusammenzuckte und tief und lang aufseufzte. Etwas in mir machte „Klick" und das Gebirge stürzte ab.
Ich bäumte mich auf und...


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„Ahhhh... haaaaa... agh..."
Schwer atmend schreckte ich hoch und sah mich um. „Haaaaa...haaaa... haaaa..."
Das matte Licht der Straßenlaterne vor meinem Fenster gab den Möbeln in meinem Zimmer bizarre Formen.
Ich rang nach Luft und war schweißgebadet.
Ich... HATTE GETRÄUMT?
Die Hitze schoss in meine Wangen und ich stellte fest, dass ich mein Bett und meine Unterhose besudelt hatte.
Ich stand auf und ging ins Bad. Während ich mich wusch, sah ich in den Spiegel.
Warum hatte ich das geträumt?
Es war so... real. Und fühlte sich so gut an...so richtig.
Aber ich WAR NICHT schwul, nicht verliebt und schon GAR NICHT in Castiel!
Ich fragte mich, ob mir mein Unterbewusstsein seinen Charakter so gezeigt hatte, wie ich mir wünschte, dass er wäre und es nur vor den anderen geheim halten wollte. Schließlich waren wir als Kinder mal befreundet und ich wusste, dass er nicht der fiese und harte Kerl war, der er in der Schule vorgab, zu sein.
Müde, erschöpft und geistig noch immer an dem Traum hängend, schlich ich wieder ins Bett. Es war 2 Uhr morgens.
Ich hatte in den Stunden vor dem Zubettgehen eindeutig zuviel darüber nachgedacht, wie ich Castiel die Entschuldigung aus den Rippen leihern konnte... es konnte nur so sein, das mein Unterbewusstsein mir deshalb diesen Streich gespielt hatte.
Ich wollte nichts von ihm... außer dem unterschriebenen Formular.
Dennoch dauerte es lange, bis ich wieder einschlief.

Als mein Wecker um 7 Uhr klingelte, fühlte ich mich wie gerädert... ich war erst gegen 4 Uhr eingeschlafen. Ich duschte, um wach zu werden, stürzte einen starken schwarzen Kaffee runter und putzte mir die Zähne gegen den scheußlichen Geschmack im Mund.
Wie immer war ich einer der ersten in der Schule. Ich kam dort an, da war es gerade ein paar Minuten nach 8. Ich machte mich auf den Weg in das Zimmer der Schülervertretung. Heute musste ich die Entschuldigung von Castiel haben, sonst machte mir die Direktorin die Hölle heiß und er könnte gehörigen Ärger mit dem Schulamt bekommen. Während ich immer noch grübelte, wie ich das anstellen sollte, wurde plötzlich die Tür aufgerissen, ohne das „Bitte Klopfen"-Schild zu beachten.
Ich zuckte zusammen und stand dem rothaarigen Jungen gegenüber, über den ich gerade nachgedacht hatte. Ich konnte nicht verhindern, dass sich meine Wangen ein wenig röteten angesichts der Erinnerung an den Traum, die sofort aufflammte.
„Was?" sagte ich, um meine Unsicherheit zu überspielen.
Er sah haargenau so aus wie in meinem Traum. Sein T-Shirt ließ einen Teil seines Schlüsselbeins offenliegen, seine Hände, von denen eine mit zwei Fingern in der Hosentasche steckte und die andere den Riemen des Rucksacks über der Schulter festhielt, waren dieselben und seine Augen hatten dieses glitzernde Grau, dass ich im Traum gesehen hatte. Nur, dass sie jetzt gelangweilt und arrogant auf mich blickten. Seine schönen Lippen, von denen ich das Gefühl hatte, zu wissen, wie weich sie waren, kräuselten sich etwas, als er grinste. Er kam einen Schritt auf mich zu und zu meiner geschockten Verwunderung drang mir auch derselbe Duft in die Nase wie letzte Nacht.
„Hier! Damit du aufhörst, mir deswegen auf die Eier zu gehen, Kätzchen!"
Er klatschte mir das unterschriebene Formular auf den Tisch, doch ich bekam es kaum mit...
„Wie... wie hast du mich genannt?"
Hatte er mir jemals früher diesen albernen Spitznamen gegeben und ich hatte mich während meines Traumes nur unbewusst daran erinnert?
„Kätzchen... du magst doch diese Viecher."
Er guckte mich perplex an, musste denken, ich sei total bescheuert. Ich lehnte mich an den Tisch und atmete schwer.
„Alles klar? Du siehst irgendwie gerade total beschissen aus..."
Er kam auf mich zu und legte seinen Handrücken an meine Stirn. Der Duft seines Parfums stieg mir in die Nase... ES ROCH GENAU WIE IN MEINEM TRAUM!
Ich würgte, weil es mir die Kehle zudrückte.
Hatte ich tatsächlich so sehr auf all diese Kleinigkeiten geachtet, dass ich sie in einem Traum alle zusammen bekam?
„Nathaniel?"
Castiel ging etwas in die Knie, da er ein paar Zentimeter größer war als ich und mir ins Gesicht sehen wollte, das ich gesenkt hielt.
„Es ist..." Ich sah hoch und blickte voll in seine silbernen Augen. Jetzt ähnelten sie mehr denen aus meinem Traum, denn sie wirkten besorgt und somit weniger hart und abweisend.
Bevor ich wusste, was ich tat, legte ich ihm meine Hand in den Nacken, zog ihn an mich heran und küsste ihn. Er wirkte überrascht, erwiderte allerdings, löste sich aber nach einigen Sekunden von mir.
„Was ist denn in dich gefahren, Mann?! Ich glaube... du..."
Ich starrte den Boden an.
Was auch immer ich mir davon versprochen hatte, es hatte sich nicht erfüllt.
Seine Lippen fühlten sich an wie in meinem Traum, kein Zweifel und er schmeckte angenehm, aber es entfachte nichts in mir.
Ich FÜHLTE nichts.
Castiel stand immer noch mit fragenden Augen vor mir.
„Tut... tut mir leid... ich wollte was ausprobieren..." murmelte ich.
Der Rothaarige nickte und wollte den Raum verlassen.
„Wag es dich, das nochmal mit mir zu machen, Klugscheißer!" motzte er, aber er hatte ein Grinsen im Gesicht.
Ich atmete tief durch.

Mein Traum war, was er war.
Ein Traum!
Ich war nicht schwul. Ich war nicht verliebt in Castiel.
Alles war wie immer.


- Ende -

Kleine Worte [AS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt