•Kapitel 26•

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Anthony

Ich hatte es vermasselt. Das Problem war, dass ich es mir nicht leisten konnte, es zu vermasseln. Nachdem ich die Tür aufgestoßen hatte, stürmte ich ins Badezimmer. „Du wirst mir zuhören." Sie wickelte sich das Handtuch um die Mitte und klemmte es zwischen ihre Brüste. „Ich verstehe dich schon. Du hattest gehofft, die sexy Schwester zu bekommen, und stattdessen hast du die Streberin bekommen." Mein schallendes Lachen hallte durch das Badezimmer. Sie straffte die Schultern und hob das Kinn, bereit mit mir zu kämpfen. Gott, ich würde es genießen, sie für immer zur Frau zu haben. Mit meiner süßen kleinen Taube würde das Leben nie langweilig werden. Obwohl sich mein Täubchen im Moment wie ein empörter Vogel mit zerzausten Federn benahm. Ich schüttelte meinen Kopf. „Du kannst nichts dagegen tun, oder, Babygirl?" Obwohl ich kein geduldiger Mensch war, war mir klar, dass ich es lernen musste, einer zu werden, wenn ich die jahrelange Behauptung, sie sei die schwächere der beiden Schwestern, auslöschen wollte. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und lächelte mich halb an. „Sorry." Ich nahm sie in meine Arme und küsste sie auf den Kopf. „Schon okay. Ich verstehe es." Mein Arm glitt unter ihre Knie, und ich hob sie in meine Arme, ging zum Rand des ovalen Whirlpools und setzte mich mit ihr auf meinem Schoß hin. „Diesmal wirst du mich ausreden lassen, ohne mich zu unterbrechen." Sie öffnete den Mund und begann zu reden. Ich legte einen Finger auf ihre Lippen. „Ohne Unterbrechungen", wiederholte ich bestimmt. Sie schmollte und runzelte die Stirn. „In Ordnung."
„Ich habe versucht, das Beste aus einer beschissenen Situation zu machen. Und dann traf ich dich. Die Erzählungen über deine Schwester stimmten plötzlich nicht mehr und Avery aka Aubrey hat sich seltsam benommen. Aber ich wollte immer dich, ja ich habe es nie laut zugegeben, aber es war so." Ihre Wangen erstrahlten in einem hübschen Rosa. „Das stimmt nicht", flüsterte sie. Ich tippte noch einmal auf die Spitze ihrer süßen Nase. „Ich verspreche, dass ich nicht lüge. Von diesem Moment an konnte ich jedes Mal, wenn ich mit dir interagierte, während du vorgabst, Aubrey zu sein, einen winzigen Blick auf dein wahres Ich erhaschen." Ihre weiche Haut streichelte meine Handfläche, als ich ihre Wange umfasste. „Und du weißt nicht, wie verdammt sehr ich wollte, dass du es in Wahrheit bist. So sehr, dass ich mir einredete, deine Schwester würde sich nur aus Not heraus wie diese krasse, egoistische Schlampe benehmen. Dass sie nur ihre Pflicht für ihre Eltern tat." Sie lachte, als sie ihren Kopf auf meine Schulter legte. „Nein, vertrau mir. Es ist kein Schauspiel." In dem Moment, als sie das sagte, schnellte ihr Kopf wieder hoch und sie bedeckte ihren Mund mit der Hand. Mit großen Augen keuchte sie: „Das hätte ich nicht sagen sollen." „Warum nicht? Es ist wahr." Avery schüttelte den Kopf. „Nein. Sie steckt wahrscheinlich gerade in Schwierigkeiten, Vater ist hinter ihr her und ich mache mich über sie lustig. Ich bin eine schreckliche -" „Wenn du keine weitere Tracht Prügel willst, schlage ich vor, dass du diesen Satz nicht beendest." Ihr Kopf fiel zurück auf meine Schulter. „Was machen wir jetzt?", flüsterte sie. Ich legte meinen Arm fester um ihre Taille, lehnte mich zurück und drehte den Messinghahn der Wanne auf. Mit den Fingerspitzen überprüfte ich die Wassertemperatur, bevor ich den Abfluss verstopfte. „Du nimmst jetzt gleich ein Bad." „Aber ich will nicht -" „Das ist ein Befehl. Du wirst von vorhin noch Schmerzen haben und ein Bad wird helfen." Die Wanne füllte sich schnell. Ich stand auf und stellte sie auf die Füße. Als ich das Handtuch sanft wegzog, sah ich die schmutzigen Flecken, die ich auf ihrer makellosen Haut hinterlassen hatte. Obwohl ich mir wie ein richtiges Arschloch hätte vorkommen sollen, war das nicht der Fall. Ich hielt ihre Hand, als sie über den Wannenrand stieg und in das warme Wasser sank. Nachdem ich ein Glasgefäß mit einer perlmuttartigen Flüssigkeit ausgewählt hatte, zog ich den Stopfen raus und hielt es unter den Wasserhahn. Dann drücke ich den Knopf für die Whirlpooldüsen. Schimmernde weiße Blasen stiegen in großen, flauschigen Wolken auf und reichten ihr bis zu den Schultern. „Ähhh! Du hast zu viel Seife benutzt! Die Schaumblasen laufen über den Rand", rief sie lachend und drückte ihre Handflächen über den Seifenblasenhaufen, um sie runterzudrücken. Ich wusch mir im Waschbecken die Hände und konzentrierte mich darauf, den Schmutz von meiner rechten Hand zu schrubben. Dann schüttete ich mir etwas Wasser über Gesicht und Brust und schnappte mir ein Handtuch. „Dafür gibt es Handtücher und Wischmopps. Genieß dein Bad. Ich will nicht sehen, dass du rausgekommen bist, bis ich zurückkomme." Als ich mich zum Gehen umdrehte, murmelte sie leise vor sich hin. „Na gut, Mr. Alles läuft nach meiner Nase."
„Das habe ich gehört", rief ich über die Schulter, bevor ich das Badezimmer verließ. Ich schnappte mir ein frisches Hemd aus der Schublade, zog es über, nahm mein Handy und trottete barfuß zur Küche. Ich würde eine Kleinigkeit zum Essen vorbereiten. Sie musste definitiv etwas essen.

Anthony's Little Red Secret (Sequence Vortex Sides)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt